"Extremer Boom" durch Clemens
Darts-WM - Martin Schindler exklusiv: "Extremer Boom" dank Gabriel Clemens
- Aktualisiert: 21.12.2023
- 10:09 Uhr
- ran.de
Michael Smith ist Darts-Weltmeister 2023! Gabriel Clemens hat den Darts-Boom in Deutschland mit seinem Halbfinal-Einzug bei der WM noch einmal neu angefacht. Profi Martin Schindler hofft im Gespräch mit ran, dass sich der Hype auch auf andere Turniere überträgt - und glaubt an einen Boom.
Von Andreas Reiners
Die Darts-WM 2023 ist vorbei. In einem packenden Finale gegen Michael van Gerwen hat sich Michael Smith zum neuen Weltmeister gekrönt.
Gabriel Clemens hat auch in Deutschland Darts-Träume geweckt. Auch wenn der "German Giant" bei der WM im Halbfinale mit 2:6 am späteren Champion Smith scheiterte – für den Sport in Deutschland war das Märchen des 39-Jährigen immens wichtig, betont Profi Martin Schindler.
"Man muss nur auf die Follower-Zahlen von Gabriel Clemens schauen", sagte Schindler im Gespräch mit ran und verwies auf den "brutalen Anstieg" der Instagram-Follower des neuen deutschen Darts-Stars während der WM von rund 70.000 auf über 240.000.
Martin Schindler hofft auf Major-Sieger aus Deutschland
"Das zeigt, wie das Interesse zur WM immer wieder da ist. Vielleicht bekommen wir es hin, dass nicht nur die WM für großes Aufsehen sorgt, sondern auch andere Turniere. Das würde dann wiederum für mehr Publikum und für neue Generationen von Darts-Spielern sorgen", so Schindler, der hofft, dass bald der ganz große Wurf gelingt: "Vielleicht haben wir bald ja einen Major-Sieger aus Deutschland."
Die Fan-Gemeinde wächst dank Clemens nun wieder deutlich schneller, doch Darts hat nicht erst bei dieser WM einen Platz in Deutschland gefunden, der Zuspruch ist Jahr für Jahr groß. Mittelpunkt des Mainstream-Interesses ist aber vor allem die PDC-WM rund um den Jahreswechsel.
Gabriel Clemens: Sorgt er für den nächsten Schritt?
Doch ist der Halbfinal-Einzug vielleicht noch einmal ein Schritt, um den Hype auch während des ganzen Jahres auf einem gewissen Niveau zu halten und nicht nur beim Saison-Höhepunkt?
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"Diese WM ist schon heftig", sagt Schindler, für den das Wichtigste ist, "den Menschen zu vermitteln, dass nicht immer nur zur WM Darts gespielt wird. Mein Gefühl ist, dass viele im Grunde nur die WM auf dem Zettel haben. Das müssten die Leute lernen: Dass es viele andere und große TV-Turniere gibt. Damit das Interesse auch an diesen Turnieren steigt". Clemens' Erfolg helfe extrem, glaubt Schindler: "Man sieht und spürt den extremen Boom. Ich hoffe, dass es so weitergeht."
Martin Schindler freut sich über Fortschritt
Er selbst ist bei dieser WM wie Clemens an Smith gescheitert, der 26-Jährige unterlag in der dritten Runde nach 3:1-Führung mit 3:4. Das Aus hat er ganz gut verdaut. "Es waren negative Gefühle mit dabei, denn ich war enttäuscht", gibt er zu, "aber alles in allem war ich zufrieden. Es war ein riesengroßer Fortschritt für mich im Vergleich zu den letzten Jahren".
Denn er feierte bei seiner vierten Teilnahme mit seinem Zweitrundenerfolg gegen Martin Lukeman seinen ersten Sieg bei der WM überhaupt.
Bei seinem bitteren Aus gegen Smith war "die Erfahrung der Knackpunt", sagte er. Es sei eine besondere Situation gewesen, er habe die Anspannung und die Nervosität gespürt, so Schindler: "Wenn ich in Zukunft häufiger in solchen Situationen bin, passiert mir das vielleicht auch nicht mehr. Ich hoffe, dass ich auch im kommenden Jahr im Ally Pally stehen und eine ähnliche Leistung zeigen kann. Vielleicht dann mit einer weiteren Runde."