Wintersport Eishockey
Moritz Müller: Der ewige Zweite verliert sein sechstes Finale
Mit der Silbermedaille um den Hals sah Moritz Müller dem Gegner beim Jubeln zu - schon wieder. Gratulation für den Sieger, Stolz über den Einzug ins Endspiel: Der Kapitän der Kölner Haie erlebte ein weiteres Déjà-vu und könnte als der ewige Zweite in die deutsche Eishockey-Geschichte eingehen. "Wir hatten nichts mehr übrig am Ende, wir konnten nichts mehr dagegenhalten", sagte der 38-Jährige nach der Finalpleite gegen die Eisbären Berlin bei MagentaSport, "wir hatten nicht mehr viel im Tank gegen so eine Mannschaft, die mit vier Reihen in so einer Qualität gekommen ist. Deswegen - kann man nichts machen."
Es war bereits das sechste verlorene Endspiel für Müller: Auch beim vierten Versuch blieb der Meistertitel, der so nahe schien, unerreichbar. Hinzu kommen die Finals bei den Olympischen Spielen 2018 und der WM 2023. Nie jedoch war die Niederlage so niederschmetternd - und so deutlich. Dennoch war Müller nach drei 0:7-Pleiten in Folge "auf jeden Fall stolz auf die Truppe, wir haben Schritte nach vorne gemacht, wir haben immer gekämpft, wir haben immer zusammengehalten", betonte der Verteidiger.
Ob er noch eine weitere Chance bekommt, endlich ein Finale zu gewinnen, ließ Müller offen. "Wir werden uns nach der Saison zusammensetzen, sprechen und schauen, ob es weitergeht oder nicht", antwortete er auf die Frage nach seiner Zukunft. 1131 Spiele in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) hat der "ewige Hai" für Köln bestritten, zum Rekord von Mirko Lüdemann fehlen "nur" noch 66.
Weil Müller mit einer Schulterverletzung spielte, ist auch noch unklar, ob er mit der Nationalmannschaft an seiner 13. WM teilnehmen kann. Bundestrainer Harold Kreis wollte sich nach dem 5:0 im vorletzten Test gegen Österreich nicht äußern, er habe noch nicht mit den Berliner und Kölner Spielern gesprochen. Den Kader für die Weltmeisterschaft in Schweden und Dänemark wird Kreis in den nächsten Tagen bekannt geben, die Generalprobe steht am kommenden Sonntag (17.00 Uhr/MagentaSport) in Düsseldorf gegen die USA an.