Wintersport Eishockey
Mini-Olympia mit NHL-Stars: Crosby fit, Draisaitl nur Zuschauer
Als Sidney Crosby in Montreal zum Training aufs Eis ging, folgten die Fernsehkameras jeder Bewegung. Kanadas Eishockeyheld, der die Ahornblätter in "ihrer" Sportart zu zwei Olympiasiegen schoss, ist rechtzeitig fit. Beim "4 Nations Face-Off", dem Vorspiel zu den Winterspielen in Mailand, wird der 37-Jährige wieder als Kapitän Team Canada mit allen NHL-Stars anführen. "Ich habe mit verschiedenen Ärzten gesprochen, habe oft die Frage gehört: Wie geht's dir?", sagte Crosby, "ich bin froh, dass ich hier bin und es losgeht."
In der Nacht zu Donnerstag (2.00 Uhr MEZ/Sky) beginnt das Mini-Olympia mit dem Duell der Kanadier gegen Schweden. Die deutsche Mannschaft - und damit auch Superstar Leon Draisaitl - fehlen aber ebenso wie Weltmeister Tschechien. Dennoch treffen erstmals seit dem World Cup 2016 wieder die Besten der Besten im Eishockey aufeinander, nachdem Olympiagold 2018 und 2022 ohne NHL-Profis ausgespielt worden war.
Da muss - und will - Kanadas international erfolgreichster Star natürlich dabei sein. Crosby, der seinen Pittsburgh Penguins zuletzt wegen einer Armverletzung fehlte, hatte mit seinem Overtime-Tor den Olympia-Triumph 2010 in Vancouver ebenso perfekt gemacht wie vier Jahre später als überragender Spieler in Sotschi.
"Es ist eine großartige Gelegenheit, die ich lange nicht mehr hatte. Ich wollte unbedingt dabei sein", sagte Crosby, der beim Turniersieg beim World Cup of Hockey 2016 zuletzt für Kanada auf dem Eis gestanden hatte - natürlich als Scorerkönig und MVP. Es ist mutmaßlich der vorletzte internationale Auftritt des dreimaligen Stanley-Cup-Siegers. Die Olympischen Spiele in einem Jahr, an denen auch wieder die NHL teilnehmen will, werden das Ende seiner Abschiedstour werden - zumindest im Trikot mit dem Ahornblatt.
In den nächsten eineinhalb Wochen übt die NHL in Montreal und Boston schon einmal die Rückkehr zu Olympia. Neben Kanada mit Crosby und dessen legitimem Superstar-Nachfolger Connor McDavid sowie Schweden mit Ausnahmespielern wie William Nylander oder Victor Hedman nehmen aber nur noch die USA mit Torjäger Auston Matthews und Finnland mit Stanley-Cup-Sieger Alexander Barkov teil. Die ursprünglich für 2024 geplante Neuauflage des World Cup mit acht Teams scheiterte nicht zuletzt am weltweiten Ausschluss Russlands wegen des Angriffs auf die Ukraine.