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NFL

Madden 24 im Test: Neuer Modus, mehr Tiefgang und nur kleine Defizite 

  • Veröffentlicht: 17.08.2023
  • 23:48 Uhr
  • Oliver Jensen

Kurz vor dem Saisonstart der NFL lässt sich in Madden NFL 24 bereits das virtuelle Footballfeld betreten. ran hat das Spiel, das am Freitag erscheint, bereits getestet.

von Oliver Jensen

Für viele Fans ist die Veröffentlichung von Madden fast genauso wichtig wie der eigentliche Saisonstart der NFL. Am Freitag erscheint Madden NFL 24 und bietet einige interessante Neuerungen.

Für Einzelspieler ist die Rückkehr des Superstar-Modus interessant, der praktisch die Spielvariante Face of the Franchise ersetzt. Der Spieler kann einen eigenen Football-Star kreieren und versuchen, mit seinem virtuellen Abbild eine NFL-Karriere hinzulegen.

Dabei kann man frei entscheiden, ob man in die Rolle eines Quarterbacks, Halfbacks, Wide Receivers, Linebackers oder Cornerbacks schlüpft.

Der Karrieremodus "The League" startet mit dem NFL Combine, bei dem die üblichen Tests wie Bankdrücken oder der 40 Yard Dash zu meistern sind, zudem einige spielerische Herausforderungen auf dem Footballfeld. Anschließend ist noch ein Interview zu absolvieren, in dem das Football- und Madden-Wissen auf die Probe gestellt wird.

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Das Wichtigste in Kürze

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Wie gut man hier abschneidet, entscheidet über die Draft-Position. Allzu viel falsch machen kann man allerdings nicht. Selbst als ich einen grottenschlechten Combine hingelegt habe, weil ich mit der Steuerung noch nicht ganz zurechtkam, wurde ich in der 2. Runde von den Washington Commanders gedraftet.

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Social-Media-Newsfeed und Madden-Cast-Podcast

Die Leistungen des eigenen Spielers werden von den Medien kommentiert. Dafür gibt es einmal den Social-Media-Newsfeed, bei dem sich die Experten zu Wort melden, außerdem den Madden-Cast-Podcast, bei dem die Situation des eigenen Spielers heiß diskutiert wird. Dadurch entsteht echtes NFL-Flair.

Während der Saison geht es nicht nur darum, das eigene Team zum Erfolg zu führen, sondern auch den eigenen Spieler weiterzuentwickeln. Für gute Leistungen gibt es Belohnungen, mit denen die Fähigkeiten des Stars weiterentwickelt werden können.

Es gibt Ziele für den jeweiligen Gameday und für die komplette Saison, manchmal aber auch für einen einzigen Drive, die besonders belohnt werden. Die Zielsetzung für einen Drive kann der Spieler während des Spiels selber aussuchen. Je höher das gewählte Ziel ist, zum Beispiel einen Touchdown-Pass oder sechs angekommene Pässe in Folge, desto höher auch die Belohnung.

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Madden NFL 24 verspricht verbesserte Bewegungsabläufe
Madden NFL 24 verspricht verbesserte Bewegungsabläufe© EA Sports

Während der Saison kommt ein bisschen Routine auf, weil der Ablauf von Woche zu Woche doch sehr ähnlich ist. Der Spieler kann zum Beispiel auswählen, wie er seine Freizeit verbringt, wie er regeneriert oder welche Drills er auf dem Trainingsplatz absolviert. Die Trainingsübungen bzw. Mini-Spiele können manuell durchgeführt oder einfach simuliert werden.

Zwischensequenzen hingegen gibt es unter der Saison nur noch selten. Und wenn doch, weil zum Beispiel ein Gespräch mit dem Trainer stattfinden soll, leiten diese zum Beispiel einfach nur eine weitere Trainingseinheit ein.

Hier hätte es sicherlich noch mehr Möglichkeiten gegeben, zum Beispiel Pressekonferenzen nach den Spielen oder auch ein Gespräch mit dem Head Coach in der Halftime. Dennoch macht es Spaß, in die Haut eines einzelnen NFL-Spielers zu schlüpfen.

Ein Bestandteil vom Superstar-Modus ist der sogenannte Superstar Showdown. Hier kann der Spieler mit seinem virtuellen Ego in einem Drei-gegen-Drei-Arcade-Spiel gegen andere Spieler antreten. Für ein kurzes Spiel zwischendurch ist dieser Modus ganz nett.

Franchise-Modus bietet mehr Möglichkeiten für Trades

Wer die Geschicke eines ganzen NFL-Teams leiten möchte, spielt den Franchise Modus und schlüpft in die Rolle des Owners, des Head Coaches oder des Spielers. Dieser Modus wurde um einige Features erweitert – zum Beispiel mit dem Trainingslager.

Zu Beginn der Saison hat der Spieler im Trainingscamp die Möglichkeit, den Roster zu verbessern, indem man einige Spieler eine Reihe von Minispielen durchlaufen lässt. Jedes Minispiel kann nur einmal abgeschlossen werden und jeder Spieler darf im Trainingslager jeweils nur an einem Minispiel teilnehmen.

Auch unter der Saison spielen die Minigames eine wesentliche Rolle. Nachdem der Gameplan ausgewählt wurde, hat einer der Fokusspieler die Möglichkeit, ein Minispiel abzuschließen und sich dadurch zu verbessern.

Auch das Trade-System wurde überarbeitet. Statt drei gibt es nun sechs Trade-Slots, sodass mehr Optionen bestehen. Zudem lassen sich Draft-Picks aus dem aktuellen oder den kommenden zwei Jahren tauschen. Auch die Verwaltung der Gehaltsobergrenze fällt nun umfangreicher aus, weil die Umstrukturierung von Verträgen und das Ziehen der 5th-Year-Option möglich ist.

Der Franchise Modus lohnt sich für alle NFL-Fans, die sich bis ins kleinste Detail um das Management eines NFL-Teams kümmern möchten - auch wenn man sich durch eher schmucklose Menüs bewegt. Dies wird immerhin durch einige Zwischensequenzen aufgelockert, wenn man als Head Coach zum Beispiel eine Pressekonferenz gibt.  

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Realistische Bewegungsabläufe, unrealistisches Laufspiel 

Das Gameplay auf dem Rasen soll durch die neue FieldSENSE X CHARACTER TECHNOLOGY verbessert worden sein. Der Entwickler verspricht eine anatomisch korrekte Darstellung der NFL-Superstars, die den Fluss der Bewegungsabläufe verbessert.

Dies sieht bei einigen Aktionen (z.B. Blocken und Catches) tatsächlich deutlich besser aus, bei anderen (z.B. Tackles) eher nicht. Insgesamt fühlt sich das Spiel flüssiger an, wenn der Wide Receiver zum Beispiel den Ball fängt und weiterläuft. Dass die Referees nun auf dem Feld stehen, sorgt ebenfalls für mehr Realismus. 

Das Laufspiel ist insgesamt effektiver, weil die Vorderleute sehr gut blocken - leider fast schon zu gut. Wenn man aus der Shotgut-Position startet, ist es oft am effektivsten, mit dem Quarterback einfach loszulaufen - und zwar nicht nur mit Lamar Jackson, sondern mit praktisch jedem Spielmacher. Die Defense stellt sich dabei oft nicht clever an. Auch Kickoff-Returns führen auffällig oft zu Touchdowns. Hier wäre ein Update wünschenswert.   

Die Grafik von Madden 24 ist wie gewohnt stark, hat sich gegenüber dem Vorjahr allerdings nicht allzu sehr verändert. 

Fazit: Madden NFL 24 ist ohne Frage ein richtig gutes Footballspiel und fühlt sich flüssiger als der Vorgänger an. Der Superstar-Modus bietet einen guten Eindruck davon, wie es sich anfühlen muss, als gefeierter College-Star über den Combine und den Draft in die NFL zu gelangen. Dass die eigenen Leistungen nicht nur per Social Media kommentiert werden, sondern auch von drei TV-Experten, sorgt für das richtige Flair.

Der Franchise-Modus ist für alle NFL-Fans geeignet, die sich mit viel Zeit den Management-Aufgaben widmen möchten. Kleinere Schwächen, zum Beispiel das zu effektive Laufspiel, sollten noch per Update ausgebessert werden. Zu empfehlen ist Madden 24 allerdings nur für die PlayStation 5, Xbox Series X|S und den PC.  Auf den Vorgänger-Konsolen sind sämtliche Neuheiten nämlich nicht enthalten.

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