Fußball
2. Bundesliga: HSV schlägt Karlsruhe im ersten Spiel nach Baumgart-Aus - Düsseldorf und Nürnberg weiterhin mit Sieglos-Serie
Der Sonntagnachmittag der zweiten Bundesliga verläuft nur beim HSV positiv. Düsseldorf verliert langsam aber sicher den Anschluss an die Aufstiegsplätze, Fürth verpasst einen Befreiungsschlag.
Der Hamburger SV hat in Spiel eins nach der Trennung von Trainer Steffen Baumgart den erhofften Befreiungsschlag gelandet. Die Norddeutschen gewannen beim Karlsruher SC mit 3:1 (1:1) und machten einen Riesensprung in der Tabelle von Platz zehn auf Rang zwei. Für den HSV war es nach vier Ligaspielen ohne Sieg der erste Dreier.
Mann des Tages im Karlsruher Wildpark war mit einem Doppelpack Jean-Luc Dompe. Der Franzose brachte seine Mannschaft zunächst in Führung (23.). Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Fabian Schleusener (36.) sorgte er per Traumtor in den Winkel (55.) für das 2:1. Die Entscheidung durch den eingewechselten Davie Selke (87.) bereitete Dompe mustergültig vor.
Glück hatte der HSV bei einem wegen Abseits aberkannten Karlsruher Treffer und bei einem Lattenschuss. Ob Interimstrainer Merlin Polzin eine weitere Chance erhält, blieb zunächst offen. "Wir kommentieren aktuell keine Namen. Wir nehmen uns die Zeit, Rahmenbedingungen und Profile zu besprechen", hatte HSV-Sportchef Stefan Kuntz unmittelbar vor der Partie am Sky-Mikrofon gesagt.
Polzin kündigte für das Spiel in Karlsruhe an, "mutig nach vorne spielen" zu wollen. "Wir haben viel Energie und Bock", sagte der 34-Jährige. Tatsächlich begann der HSV druckvoll, dominierte das Geschehen in den ersten 20 Minuten mit 75 Prozent Ballbesitz und kam schnell zu ersten Chancen.
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Dompe belohnt mutige Hamburger
Nachdem Ransford Königsdörffer (9.) und Bakery Jatta (11.) noch verfehlten, machte Dompe es besser. Der Franzose nutzte einen kapitalen Fehlpass von Max Weiß eiskalt von der Strafraumgrenze und belohnte den HSV für eine starke Anfangsphase.
Und Karlsruhe? Wachte dann auf. Erst scheiterte Bambase Conte an HSV-Schlussmann Daniel Heuer Fernandes (26.), dann wurde eine Schleusener-Direktabnahme gerade so abgeblockt (34.), ehe der Angreifer zwei Minuten später dann nach einer Ecke per Kopf zum verdienten Ausgleich traf.
Im zweiten Abschnitt nahm die Partie weiter an Schwung auf - wobei der KSC gleich zwei Mal Pech hatte. Die vermeintliche Führung der Gastgeber durch Marvin Wanitzek wurde zurückgepfiffen, weil der Karlsruher Kapitän einen Fuß breit im Abseits stand (49.). Acht Minuten und den Hamburger Treffer durch Dompe später sprang ein Abschluss Contehs von der Unterkante der Latte zurück ins Feld.
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Düsseldorf und Nürnberg weiter sieglos
Der 1. FC Nürnberg und Fortuna Düsseldorf können einfach nicht mehr gewinnen. Die beiden Traditionsklubs trennten sich in einem kuriosen Duell am Sonntag 2:2 (1:0) und sind damit in der 2. Fußball-Bundesliga jeweils seit vier Spielen sieglos.
Die Aufstiegsplätze sind allerdings weiterhin nur einen (Düsseldorf) bzw. vier (Nürnberg) Punkte entfernt. Während die Fortuna mit Trainer Daniel Thioune in der Krise langfristig verlängert hat, wächst beim FCN der Druck auf Miroslav Klose.
Die Fortuna lief vor 36.111 Zuschauerinnen und Zuschauern 20 Minuten lang nur hinterher. Nürnberg kombinierte, dominierte nach Belieben und hätte schon vor dem Kopfballtor von Finn Jeltsch (16.) nach einem Eckball führen können. Erst nach 25 Minuten zeigten die Gäste erste zarte Angriffsbemühungen. Marcel Sobottka (33.) allerdings schoss zu zentral auf Torhüter Jan Reichert. Nürnberg wurde immer wieder gefährlich, versäumte es allerdings, die Führung auszubauen.
Turbulent wurde es nach der Halbzeitpause. Schiedsrichter Lars Erbst verhängte einen unberechtigten Foulelfmeter für Nürnberg - der VAR-Keller zeigte ihm die falsche Perspektive eines vermeintlich strafbaren Handspiels von Matthias Zimmermann. Fortuna-Torhüter Florian Kastenmeier parierte gegen Julian Justvan gleich zweimal: Beim ersten Mal hatte er sich zu früh bewegt (57.). Isak Bergmann Johannesson (67.) glich für die Fortuna per Elfmeter nach Videobeweis aus, diesmal lag Erbst richtig. Johannesson selbst war gefoult worden.
Fortan drückte die Fortuna, Reichert lenkte einen Schuss von Giovanni Haag sensationell an den Pfosten (76.). Das Tor gelang aber dem Club: Stefanos Tzimas (85.) lupfte den Ball sehenswert über Kastenmeier hinweg. Durch ein Eigentor von Justvan (90.) schlug Düsseldorf spät zurück.
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Fürth verpasst Befreiungsschlag
Die SpVgg Greuther Fürth hat einen wichtigen Schritt raus aus dem Tabellenkeller der 2. Fußball-Bundesliga verpasst. Bei Aufsteiger SSV Ulm kam das Team von Trainer Jan Siewert nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus und steht auf Rang 13 nur zwei Punkte vor den Ulmern, die sich mit dem fünften Remis in Serie auf den Relegationsplatz 16 schoben.
Im Mittelpunkt stand vor allem der Video Assistant Referee (VAR). Einen strittigen Handelfmeter verwandelte Julian Green zur Führung für die Gäste (16.), Semir Telalovic traf nach einem vermeintlichen Foul von Maximilian Dietz an Maurice Krattenmacher ebenfalls vom Punkt zum Ausgleich (45.+1). Fürth-Keeper Nahuel Noell war in der richtigen Ecke, ließ den Ball aber unglücklich unter seinem Körper durch.
Im eisigen Donaustadion gab es im ersten Durchgang kaum Torchancen, aber trotzdem fast neun Minuten Nachspielzeit. Beim Handspiel des Ulmer Lucas Röser brauchte Schiedsrichter Patrick Schwengers im Zusammenspiel mit VAR-Assistent Robert Schröder knapp vier Minuten für die Entscheidungsfindung, beim Foulelfmeter für die Gastgeber sogar fünf.
Nach dem Seitenwechsel rückte der Fußball wieder in den Mittelpunkt, doch wirklich zwingende Möglichkeiten blieben auch hier aus.