Fußball
2. Bundesliga: Schalke 04 mit irrem Comeback in Fürth - Nürnberg stolpert in Regensburg
Die Sonntags-Konferenz der 2. Bundesliga hatte es in sich. Schalke gelingt ein spätes Comeback bei Greuther Fürth, Nürnberg lässt beim Tabellenschlusslicht Federn und Braunschweig kann im Kellerduell nicht gewinnen.
In einem wilden Spiel mit einem Geniestreich von Kenan Karaman und deutlichem Rückstand hat Schalke 04 die nächste Niederlage in der 2. Bundesliga in letzter Sekunde verhindert - aber womöglich Torhüter Loris Karius verloren.
Beim 3:3 (1:2) der Königsblauen bei der SpVgg Greuther Fürth verletzte sich der Keeper, der erst Ende Februar zur Nummer eins aufgestiegen war, und konnte nur mit Hilfe den Platz verlassen. Nach der zweiten Pleite in Folge steckt Schalke weiter in der unteren Tabellenhälfte fest.
Kapitän Karaman traf früh sehenswert für die Gelsenkirchener (9.). Doch Roberto Massimo (11.) und Jomaine Consbruch (26.) drehten noch vor der Pause das Spiel zugunsten der Franken - jeweils nach Videobeweis. Dennis Srbeny erhöhte, als wieder einmal die Abwehr der Gäste schlief (54.). Kurz vor Schluss verkürzte Amin Younes (84.), ehe der eingewechselte Moussa Sylla noch ausglich (90.+5).
Karaman brachte Schalke zunächst gedankenschnell in Führung: Der türkische Nationalspieler sprintete in einen zu kurzen Rückpass von Massimo auf Keeper Nahuel Noll und schlenzte den Ball aus spitzem Winkel ins Tor. Danach wurde es noch kurioser: Das 1:1 wurde zunächst wegen Abseits aberkannt, nach minutenlanger Überprüfung gleich mehrerer Szenen jubelten die Fürther doch.
Schalkes Abwehr, in der der junge Argentinier Felipe Sánchez erstmals seit Oktober wieder startete, wackelte bedenklich. Karius und der Pfosten retteten zunächst, dann pfiff der unsichere Schiedsrichter Tom Bauer einen äußerst umstrittenen Foulelfmeter.
Simon Asta war nach einem Zweikampf mit Paul Seguin und minimaler Berührung zu Boden gegangen. Den Strafstoß von Srbeny parierte Karius ebenso wie dessen Nachschuss, doch dann stocherte Consbruch den Ball über die Linie. Erneut musste der VAR Robert Hartmann eingreifen, weil der Schalke-Torwart ein Foul reklamierte. Doch das Tor zählte.
Für Karius war noch vor der Pause Schluss: Der ehemalige Keeper des FC Liverpool, der am 28. Januar nach vier Jahren sein Comeback im deutschen Profifußball gegeben hatte, schied mit einer Verletzung an der linken Wade aus. Justin Heekeren, den er verdrängt hatte, kehrte ins Tor zurück (45.+4).
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Doppelschlag nach der Halbzeit: Nürnberg stolpert bei Schlusslicht
Der zuletzt überzeugende 1. FC Nürnberg hat im engen Aufstiegsrennen der 2. Liga die große Chance verpasst, auf zwei Punkte an den Relegationsplatz heranzurücken. Der Club verlor bei Schlusslicht Jahn Regensburg trotz guter Möglichkeiten mit 1:2 (1:0). Die Mannschaft von Trainer Miroslav Klose ging durch Janis Antiste (11.) früh in Führung. Regensburg glich durch ein Eigentor von Florian Flick (47.) aus. Noah Ganaus (55.) drehte die Partie.
Für Regensburg, das beim Hinspiel in Nürnberg noch eine böse 3:8-Klatsche erlebt hatte, war es nach zuletzt sechs sieglosen Spielen im Abstiegskampf ein wichtiges Lebenszeichen. Die junge FCN-Truppe musste dagegen vor dem Saisonendspurt mit den Spielen gegen die Aufstiegsaspiranten Hamburg, Kaiserslautern, Paderborn, Düsseldorf und Köln einen Dämpfer hinnehmen. Der Altmeister hat jedoch keinen Druck. Klose hatte schon vor der Partie beim Jahn von einer "Zugabe" gesprochen.
Der Club begann ohne den angeschlagenen Torjäger Stefanos Tzimas gefährlich und belohnte sich früh. Nach 23 Minuten musste allerdings Kapitän Robin Knoche angeschlagen raus.
Am Spiel änderte dies zunächst nichts. Nürnberg blieb dominant, verpasste aber vor der Pause bei einigen Chancen die Entscheidung. Dies sollte sich rächen, als der für Knoche eingewechselte Flick eine Flanke ins eigene Tor abfälschte und kurz darauf Ganaus per Kopf traf.
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Braunschweig verpasst Big-Points: Kellerduell endet Remis
Erst hellwach, dann träge: Eintracht Braunschweig hat im Keller-Krimi bei Preußen Münster trotz eines Blitztores von Richmond Tachie nach 8,5 Sekunden den ersehnten Befreiungsschlag im Kampf gegen den Abstieg verpasst.
Die Löwen kamen am 27. Spieltag im Duell der beiden Traditionsklubs nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus, für Münster traf Marc Lorenz per Foulelfmeter ebenfalls in der rasanten Anfangsphase (4.).
Braunschweig wartet nun schon seit fünf Spielen auf einen Sieg, die Mannschaft von Daniel Scherning muss als Tabellen-16. weiter den Absturz in die Drittklassigkeit fürchten. Münster liegt drei Punkte vor Braunschweig auf Rang 15.
Die Gäste erwischten durch Tachie einen Traumstart, der 25-Jährige erzielte das zweitschnellste Tor der Zweitliga-Geschichte. Tachie war am Sonntag nur etwas langsamer als Benjamin Siegert am 5. Oktober 2007 - dieser erzielte damals schon nach acht Sekunden das 1:0 für den SV Wehen Wiesbaden bei der SpVgg Greuther Fürth.
Doch die Braunschweiger Freude währte nur kurz, Lorenz glich wenig später vom Punkt aus - danach hatte Münster dann mehr vom Spiel und kam zu guten Möglichkeiten.
Bei den insgesamt recht trägen Niedersachsen ging hingegen nach dem Führungstreffer in der Offensive kaum noch etwas, Jannis Nikolaou hatte allerdings auch doppeltes Aluminium-Pech bei einem Kopfball (63.).