1. FC Nürnberg
Christian Früchtl: Die zukünftige Nummer 1 des FC Bayern?
- Aktualisiert: 31.08.2020
- 09:01 Uhr
- ran.de / Oliver Jensen
Christian Früchtl zählt zu den größten Torwart-Talenten in Deutschland. Über die Ausleihe zum 1. FC Nürnberg möchte er sich als zukünftige Nummer 1 des FC Bayern München empfehlen.
München – Er wurde an den 1. FC Nürnberg verliehen, um in der 2. Liga Spielpraxis zu sammeln. Danach will Christian Früchtl bei seinem Ausbildungsverein FC Bayern München um die Nachfolge von Manuel Neuer kämpfen. "Es ist natürlich mein Wunsch und Traum, beim FC Bayern irgendwann die Nummer eins zu sein", verriet Früchtl gegenüber "transfermarkt.de".
Der 20-Jährige gilt als eines der größten Torwart-Talente in Deutschland, ist Schlussmann der deutschen U-20 Nationalmannschaft und steht in München noch bis zum Sommer 2022 unter Vertrag.
Im Gegensatz zu Oliver Kahn und Manuel Neuer, die in den letzten 26 Jahren das Torwartspiel des FC Bayern geprägt haben, stammt Früchtl sogar aus dem eigenen Nachwuchs.
Mit 14 zum Bayern-Nachwuchs, mit 15 bei den Profis
Im bayerischen Bischofsmais aufgewachsen, wechselte er im Alter von 14 Jahren in die Nachwuchsabteilung des FC Bayern München. "Ich wurde zum Probetraining bei Bayern München eingeladen und habe das offenbar gut gemacht. Mir wurde gleich zugesagt, dass der Verein mich verpflichten und in das Internat holen möchte", erzählte er gegenüber "dfb.de".
Früchtl war ein Frühentwickler. Bereits mit 15 Jahren spielte er in der UEFA Youth League. Kurz darauf nahm er erstmals am Training der 1. Mannschaft teil, reiste dann im Januar 2016 sogar mit der Mannschaft in das Winter-Trainingslager nach Doha - und das noch vor seinem 16. Geburtstag.
Die Zusammenarbeit mit Manuel Neuer und Sven Ulreich empfand er als sehr kollegial: "Alle waren sofort super nett zu mir. Ich weiß noch, wie wir in meinem ersten Trainingslager in Doha zusammensaßen und sagten: So, jetzt sitzt die Torhüter-Crew zusammen. Es war ein tolles Gefühl, ein Teil davon zu sein."
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Drittliga-Meister mit FC Bayern II
Vergangene Saison war er Stammtorwart der 2. Mannschaft des FC Bayern und feierte die Meisterschaft in der 3. Liga. Wochentags trainiert er seit Jahren bei den Profis mit. In sechs Bundesliga-Spielen und einer Champions-League-Partie saß er bereits als 2. Torwart auf der Ersatzbank.
Ein Platz, den er beim 1. FC Nürnberg lieber nicht einnehmen möchte. Früchtl kämpft mit Christian Mathenia um den Stammplatz zwischen den Pfosten.
Hecking lobt: beste Torwart seiner Altersklasse
Mathenia hat zwar mehr Erfahrung und fungiert bereits als Führungsspieler. Geht es allerdings um die Strafraumbeherrschung, die Ballsicherheit und die Qualitäten im Eins-gegen-Eins, dürfte Früchtl im Vorteil sein. Nicht ohne Grund sagt Sportvorstand Dieter Hecking: "Christian ist der talentierteste und beste deutsche Torwart in seiner Altersklasse."
Auch Früchtl weiß um seine Qualitäten im Konkurrenzkampf. "Der Trainer will Fußball spielen, bei Bayern war das ähnlich. Das liegt mir", sagte er. "Aber es kommt nicht nur auf das Fußballerische an, sondern darauf, dass du die Bälle hältst. Das ist das Wichtigste für einen Torwart. Am Ende entscheidet der Trainer."
Im Testspiel gegen den Drittliga-Aufsteiger Türkgücü München hütete Früchtl über 90 Minuten das Tor und Nürnberg gewann die Partie mit 2:1. An dem abseitsverdächtigen Gegentor hatte Früchtl keine Schuld.
Das nächste Testspiel am kommenden Samstag gegen den Bundesligisten Union Berlin könnte die letzte Chance bieten, sich noch einmal für einen Stammplatz zu empfehlen. Das erste Pflichtspiel findet am 12. September im DFB-Pokal gegen RB Leipzig statt.
Manuel Neuer und Alisson Becker als Vorbilder
Früchtl weiß, dass nun eine entscheidende Phase seiner Karriere ansteht. Jetzt muss er den Beweis erbringen, sich auch gegen namhafte Konkurrenz durchsetzen zu können. Gerne lässt er sich dabei von seinen Idolen inspirieren. Mit einem davon hat er in München bekanntlich zusammentrainiert.
"Manuel war immer ein Vorbild", sagt er über den Nationaltorwart Neuer. "In meinem Elternhaus hängen noch immer Poster von ihm. Nichtsdestotrotz schaue ich nicht nur auf Manuel, sondern auch auf andere Torhüter. Alisson Becker vom FC Liverpool finde ich zum Beispiel ebenfalls sehr gut."
Wichtig sei ihm aber, seinen eigenen Weg zu gehen: "Irgendwann möchte ich meinen eigenen Torhüter-Stil haben, damit keiner sagt, ich habe das nur von Manuel Neuer kopiert. Die Leute sollen lieber sagen: Das ist Christian Früchtl."
Stammtorwart in Nürnberg zu sein, wäre ein erster Schritt in diese Richtung.
Oliver Jensen
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