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HSV im Aufwind! Die Hamburger hat der Aufstiegshunger gepackt
- Aktualisiert: 11.05.2022
- 11:45 Uhr
- ran.de / Ruben Stark
Der Hamburger SV hat sich vor dem Schlussakkord der Zweitliga-Saison in eine Ausgangsposition gebracht, an die vor Wochen nur die kühnsten Optimisten geglaubt haben und damit den Trend der letzten Jahre umgekehrt. Da hatte der HSV durch ein mieses Saisonfinale die Aufstiegschancen mehrfach noch verspielt. Ist dieses Jahr alles anders? (alle Relegationsspiele live in SAT.1 und auf ran.de)
München/Hamburg - Dafür, dass die Fußball-Götter ihm wohlgesonnen sein mögen, legt sich der Hamburger SV richtig ins Zeug. Nicht nur, dass die Rothosen sich mit ihrer Zweitliga-Aufholjagd himmlischen Beistand verdienen wollen, auch symbolisch lässt der HSV nichts unversucht.
Wie etwa Robert Glatzel und Bakary Jatta, die beim 2:1 gegen Hannover 96 ein Tor auf besondere Weise feierten. Beim Jubel hielten sich die beiden Angreifer an den Händen und deuteten mit dem Zeigefinger nach oben.
"Schon früh in der Saison", erzählte Glatzel, "haben wir beschlossen: Wenn Baka mir oder ich ihm einen vorlege, dass wir uns oben beim lieben Gott bedanken." Ob dieser Dank tatsächlich hilft, dass die Sterne richtig stehen und die Rückkehr ins Oberhaus gelingt, steht spätestens am 23. Mai nach dem Relegations-Rückspiel (alle Relegationsspiele live in SAT.1 und auf ran.de) fest.
Sogar direkter Aufstieg noch möglich
Noch aber gibt es zunächst auch andere Konstellationen: Sollte Werder Bremen gegen Jahn Regensburg patzen und der HSV bei Hansa Rostock gewinnen, ist mit ziemlicher Sicherheit sogar der direkte Aufstieg geschafft. Grundsätzlich sichern drei Punkte auf jeden Fall den Gang in die Relegation.
Gelingt andererseits jedoch den Hamburgern kein Erfolg und Darmstadt 98 schlägt den SC Paderborn, dann wäre der Traditionsklub wieder einmal im Jammertal und stünde vor einer weiteren Saison in der 2. Bundesliga.
Torjäger Glatzel, der gegen Hannover seine Ligatreffer 20 und 21 markierte, ist wild entschlossen, dies zu verhindern. "Wir wollen natürlich aufsteigen. Weil wir es in der eigenen Hand haben. Das ist doch logisch", formulierte der Himmelsstürmer unmissverständlich: "Wir wollen das Spiel bei Hansa unbedingt gewinnen, dann sind wir zumindest in der Relegation. Und die wollen wir dann auch gewinnen."
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"Die Unaufsteigbaren" wehren sich
Anders als in den Vorjahren unter den Trainern Daniel Thioune, Dieter Hecking, Hannes Wolf und Christian Titz wirkt der HSV der Situation aber nervlich gewachsen und nicht mit dem Ballast beladen, alles verspielen zu können. Der Grund könnte auch die veränderte Ausgangslage sein.
Die Mannschaft von Coach Tim Walter schien bereits abgeschlagen, lag nach dem 28. Spieltag bei einem weniger ausgetragenen Spiel neun Punkte hinter Rang drei. Vom "Spiegel" wurde der HSV bereits "Die Unaufsteigbaren" genannt. Kurz darauf kamen vier Siege in Folge und ließen den Traum wieder real werden.
"Wir sind überzeugt von uns, mutig und leidenschaftlich. Deswegen sind wir da, wo wir sind, zu Recht", wies Walter auf das gewachsene Selbstbewusstsein hin. Der Aufstiegshunger hat nun auch ihn gepackt, die Aussicht auf ein Relegationsduell mit seinem Ex-Klub VfB Stuttgart trägt vielleicht dazu bei: "Wir wollen das nächste Spiel gewinnen und den nächsten Schritt in die andere Liga machen."
Starkes Band zwischen Fans und Team
Dieses Vertrauen in die eigene Stärke teilten beim HSV anscheinend nicht alle. Seit Wochen liefen offenbar in hohen Vereinsgremien schon Gespräche, wie denn diese Saison zu bewerten und ob ein erneuter Total-Umbruch in der sportlichen Führung erforderlich sei. 15 Punkte aus den letzten sechs Spielen sollten wohl aber auch in der Chefetage ein Umdenken herbeigeführt haben.
Ebenso besteht jetzt im Hamburger Volkspark wieder ein starkes Band zwischen Team und Fans, das betonten Spieler wie Trainer nach dem Sieg vor 57.000 Zuschauern in der ausverkauften Arena. "Wie die Leute uns hier pushen, das ist ein Spiegelbild. Es macht brutal Spaß und ist die pure Freude, wie meine Jungs sich reinhauen und wie sehr die Leute es honorieren", sagte Walter.
Ein Spiegelbild ist die Jagd auf Tickets für das Spiel im Rostocker Ostseestadion genauso. Alle wollen dabei sein, wenn der ruhmreiche HSV sich womöglich wieder erhebt. Es spricht derzeit mehr dafür als dagegen, dass dies auch geschieht. "Wir nehmen die Energie in die gesamte nächste Woche mit", kündigte Kapitän Sebastian Schonlau an.
Ruben Stark
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