HSV-Trainersuche: Selke appelliert an Stefan Kuntz für Polzin

Von Jonas Rütten

Macht der HSV auch nach der Winterpause weiter mit Merlin Polzin als Cheftrainer?

Eine endgültige Entscheidung darüber, wie es beim Hamburger SV auf der Trainerposition weitergeht, soll es noch vor Weihnachten geben. Das bestätigte Direktor Profifußball Claus Costa gegenüber "Sky".

Demnach soll es nach der überzeugenden 5:0-Gala zum Jahresabschluss gegen Greuther Fürth einen "Gipfel" zwischen den Klub-Bossen und Polzin geben, um die zurückliegenden Wochen zu analysieren und Maßnahmen für das Ziel "Bundesliga-Rückkehr" in der Rückrunde zu planen.

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Ein ähnliches Gespräch soll Vereinsboss Stefan Kuntz bereits vor Wochen auch mit dem damaligen Trainer Steffen Baumgart nach dem 2:2 gegen Schalke 04 geführt haben. Kurz darauf folgte die Entlassung, Polzin übernahm zunächst übergangsweise.

Geht es nach der Mannschaft, sollte es für den jungen Interimscoach jetzt zu einer Beförderung kommen. "Wir wollen mit Merlin und seinem Team weitermachen. Ganz klar. Die Jungs machen tolle Arbeit, das hat man heute gesehen. Mehr gibt's dazu nicht zu sagen", so Stürmer Davie Selke nach Abpfiff bei "Sky".

Polzin selbst verwies auf das geplante Gespräche mit Kuntz. "Wir haben gesagt, dass wir uns in Ruhe zusammensetzen und alles auf den Tisch legen. Aber es ist kein Geheimnis, dass es mir extrem Spaß macht mit den Jungs zu arbeiten", so der Trainer.

Zwar sei er mit acht Punkten aus vier Spielen nicht ganz zufrieden. Aber die Mannschaft sei intakt und alle stehen füreinander ein.

HSV so schlecht wie nie in der 2. Liga

Nach einem furiosen Start und einem überzeugenden 3:1-Sieg gegen den Karlsruher SC zum Merlin-Debüt war die Aufbruchstimmung in Hamburg zunächst schnell abgeflaut. Nachdem der HSV gegen Darmstadt zwei Führungen verspielte (2:2), folgte am 16. Spieltag in der ersten Halbzeit gegen den SSV Ulm ein spielerischer Offenbarungseid.

Die Hamburger präsentierten sich offensiv komplett harmlos und gaben keinen einzigen Schuss auf das gegnerische Tor ab. Die aktuell 28 Punkte, die der HSV auf dem Konto hat, sind die schlechteste Ausbeute der Hamburger Zweitliga-Geschichte.

Besonders das Ulm-Spiel habe intern Zweifel an Polzin gesäht, schreibt die "Morgenpost". Für den 34-Jährigen, der zuletzt die UEFA-Pro-Lizenz erworben hatte, zählte vor dem Fürth-Spiel also nur ein Sieg, um sich eine gute Argumentations-Grundlage für den Kuntz-Gipfel zu verschaffen. Das ist ihm eindrucksvoll gelungen.

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HSV-Trainersuche: Korb von Danny Röhl

Hinzukommt, dass sich große Alternativen zu Polzin aktuell nicht aufdrängen. Kuntz soll sich in den vergangenen Wochen mehrere Körbe von kontaktierten Trainerkandidaten abgeholt haben.

Zum einen von Henrik Rydström, Erfolgstrainer bei Malmö FF (zwei Meistertitel in den vergangenen zwei Jahren). Nun soll auch Danny Röhl dem HSV abgesagt haben.

Der 35-Jährige bestätigte selbst mittlerweile, dass er bei Sheffield Wednesday bleiben wolle. Dort hatte er 2023 den abstiegsbedrohten Traditionsklub übernommen und stabilisiert. Aktuell sind sogar noch die Aufstiegs-Playoffs in Reichweite.

Röhl war unter anderem Co-Trainer von Ralph Hasenhüttl bei RB Leipzig und erlange besonders als Assistent von Hansi Flick beim FC Bayern und in der Nationalmannschaft einen größeren Bekanntheitsgrad. Neben Rydström und Röhl soll auch Raphael Wicky beim HSV ein Thema gewesen sein.

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HSV-Boss Kuntz: Kommt noch ein Technischer Direktor?

Doch nicht nur die Trainer-Suche beschäftigt HSV-Boss Kuntz aktuell.

Wie der "kicker" berichtet, suche Kuntz noch einen neuen Technischen Direktor. Demnach habe er schon vor der Entlassung von Steffen Baumgart Gespräche mit Kandidaten geführt, um eine solche Position zwischen ihm und dem Trainerstab zu installieren.