Bomber-Rekord für Lewandowski? So wird's laufen – ganz bestimmt!
Bomber-Rekord für Lewy? So wird's laufen – ganz bestimmt!
Acht Spiele sind es noch bis zum ewigen Rekord von Gerd Müller, acht Spiele, um sich noch unsterblicher zu machen, als er ohnehin schon ist: Robert Lewandowski marschiert weiter stramm auf die magische 40-Tore-Marke zu, aber wird die auch fallen? ran.de hat einen komplett ernsten Blick in eine verlässliche Glaskugel geworfen und weiß: So wird's laufen, ganz bestimmt!
27. Spieltag: RB Leipzig – FC Bayern
Weil das passiert, was wirklich gar niemand irgendwie ahnen konnte – die Coronazahlen schießen exponentiell durch die Decke – nimmt das Robert-Koch-Institut seine erst kürzlich kommunizierten Quarantäne-Lockerungen wieder zurück. Lewandowski, der gerade mit der polnischen Nationalmannschaft in England weilt, wird vom Rekordmeister umgehend zurückbeordert – wird vom Gesundheitsamt München aber trotzdem zu einer Woche in Quarantäne verdonnert. Da hilft auch die gepfefferte Nachricht von Uli Hoeneß auf Lothar Wielers Mailbox nichts. "Wir sind beschissen worden", faucht Karl-Heinz Rummenigge vor dem Spitzenspiel gegen Leipzig bei "Sky". Lewandowski sieht das 1:1 der Bayern bei Haferbrei und einem kleinen O-Saft (ohne Sprudel) auf der heimischen Couch.
28. Spieltag: FC Bayern – Union Berlin
Lewandowski ist wieder an Bord, die Bayern tun sich gegen Union aber schwer, weil Urs Fischer die Eisernen in einem relativ konservativen 8-1-1 diverse Busse in der Allianz Arena parken lässt. Mit Marvin Friedrich stellt der Schweizer sogar eine Art Manndecker für Lewy ab, der dennoch von Thomas Müller und Leon Goretzka zweimal herausragend freigespielt wird – die Bälle aber frei vor Andreas Luthe ans Aluminium knallt. In der 87. Minute setzt der Pole dann aus spitzem Winkel zu einem No-Look-Seitfallzieher mit dem Außenrist an und erzielt den 2:0-Endstand. Noch vier.
29. Spieltag: VfL Wolfsburg – FC Bayern
Trotz formstarker Wölfe wird im Vorfeld der Partie gemunkelt, ob Lewandowski den Müller-Rekord vielleicht schon gegen seinen absoluten Lieblingsgegner knacken kann. Zunächst sieht auch alles danach aus, der Pole eröffnet den Torreigen mit einem Elfmeter nach zwölf Minuten, auch die anderen beiden Tore zum 3:0-Pausenstand erzielt Lewandowski, der für die Wolfsburger Hintermannschaft zu keinem Zeitpunkt zu greifen ist. Nur noch ein Tor! Nachdem Lewandowski in der Kabine in Gedanken schwelgt, welchen Pokal es eigentlich dafür gibt und wo der in seinem Bett noch Platz haben könnte, leuchtet in der 56. Minute plötzlich die Nummer 9 auf der Anzeigetafel am Spielfeldrand auf: Flick nimmt Lewandowski runter! Der Angreifer ist sichtlich schockiert, würdigt Flick keines Blickes und verweigert auf dem Weg zur Bank den Handschlag mit seinem Coach.
30. Spieltag: FC Bayern – Bayer Leverkusen
LAUTSTARKER KRACH ZWISCHEN FLICK UND LEWANDOWSKI ENTHÜLLT, titelt die "Bild" gewohnt dezent drei Tage vor dem Duell mit Leverkusen. Die Stimmung zwischen Coach und Stürmer soll am Tiefpunkt sein, nachdem Flick auf der Heimreise aus Wolfsburg Lewandowskis Beschwerden über dessen Auswechslungen mit einem "Jetzt halt endlich dein Maul!" quittiert haben soll. Im Heimspiel gegen die Werkself steht der Pole überraschend doch in der Anfangself (Flick: "Wir sind beide aufeinander zugegangen und haben das im Sinne des Vereins aus der Welt geschafft"), muss nach einem fiesen Tritt von Jonathan Tah aber humpelnd vom Feld. Der Meisterschafts-Matchball, den sich die Münchner dank des parallelen Patzers von RB Leipzig erspielen, gerät komplett in den Hintergrund.
31. Spieltag. FSV Mainz 05 – FC Bayern
Kaum ein Tag vergeht ohne Wasserstandsmeldungen über die "Wade des Freistaats". Der Rekordmeister reaktiviert eigens Doc Müller-Wohlfahrt, Lewandowskis Besuch in dessen Praxis wird von unzähligen Livetickern dokumentiert, Sportmediziner geben Interviews und Prognosen am Fließband. Kurz vor dem Spiel in Mainz dann Erleichterung: Lewandowski kann spielen. Die Meisterfeier ohne Zuschauer auswärts in Mainz wird genauso, wie sie sich anhört, Lewandowski wird eine Viertelstunde vor Schluss zusammen mit Douglas Costa und Bouna Sarr eingewechselt, eine Torchance wird ihm folgerichtig nicht mehr aufgelegt.
32. Spieltag: FC Bayern – Borussia Mönchengladbach
Die Schale ist vergeben, die Münchner haben nach dem 2:3 im Hinspiel aber noch eine Rechnung mit den Fohlen offen. Lewandowski feiert sein Startelf-Comeback, kurz vor der Pause setzt er zu einem feinen Schlenzer von der Strafraumkante an. Der Ball schlägt im langen Eck ein – der Jubel ist aber nur von kurzer Dauer: Weil Serge Gnabry den Abschluss als Flanke missinterpretiert, springt er in den Ball und berührt diesen hauchzart mit dem Kopf. Schiri Daniel Schlager entscheidet auf Geheiß des VAR auf Abseits statt Tor. Die Nerven liegen blank, Flick wechselt Gnabry vorsichtshalber aus und erlaubt ihm, auch gleich heimzufahren. Der FC Bayern gewinnt, Lewy bleibt ohne Tor.
33. Spieltag: SC Freiburg – FC Bayern
Ist es ein Fluch? Kann und soll dieser Rekord einfach nicht geknackt werden? Vor dem Auswärtsspiel des FCB in Freiburg kennt Fußballdeutschland nur ein Thema: Lewys Torflaute und den Bomberrekord. Christian Streich singt vor dem Aufeinandertreffen zwar ein Loblied auf den Polen, lobt dessen "schöne Muskle" und versichert: "Wenn der Lewandowski bei uns wäre, des kann ich Ihne garantiere, würd' er spiele!" Langsam, aber sicher kommt jedoch auch Lewandowski selbst ins Grübeln. Der 32-Jährige macht den ungesunden Lebensstil der letzten Wochen verantwortlich für sein Formtief, seine Frau Anna streicht daraufhin Hirse und Gemüse-Spaghetti vom Speiseplan. Die Woche vor der Partie in Freiburg isst Lewandowski einer viertelte Gurke am Tag, dazu ein kleines Glas destilliertes Wasser. Ein ausgemergelt wirkender Lewandowski bleibt im Breisgau ohne Torerfolg.
34. Spieltag: FC Bayern – FC Augsburg
Zwischen den Bayern und Augsburg läuft die 27. Minute. Ein Freistoß von Joshua Kimmich landet in einem wilden Getümmel, es ist schwer zu sagen, an welchem der elf Augsburger im Strafraum der Ball zuerst abprallt. Kapitän Jeffrey Gouweleeuw kommt schließlich ans Spielgerät und will die Kugel aus dem Sechzehner klären, sein Huf landet jedoch an der Hüfte von Rani Khedira, prallt von dort ans Schienbein Lewandowskis - und kullert Richtung Rafal Gikiewicz! Der Keeper sieht den Ball viel zu spät, witscht ihn mit dem Fuß noch Richtung Pfosten, von wo aus er langsam hinter die Linie kullert. Noch bevor Lewandowski denken kann "Na so hab' ich mir das aber nicht vorgestellt", wird der Pole unter einer Jubeltraube begraben. In der zweiten Halbzeit schießt Lewandowski den FCA mit vier weiteren Toren in die zweite Liga und sich selbst in die Annalen. Am Ende des Tages, nach Meisterfeier, Ehrungen, Interviews und allem Rummel, setzt sich Lewandowski in sein Auto. Er öffnet das Handschuhfach und macht sich ein Karamalz auf. Heute ist alles erlaubt.