Bundesliga: Diese Talente können 2017 den Durchbruch schaffen
Diese Talente können 2017 den Durchbruch schaffen
Die Winterpause ist vorbei, die Rückrunde der Bundesliga 2016/17 steht an. In den Trainingslagern der Klubs waren auch einige Youngster dabei, die 2017 auf ihren großen Durchbruch in Deutschlands höchster Spielklasse hoffen. ran.de präsentiert die Top-Talente der 18 Bundesliga-Vereine.
Fabian Benko (FC Bayern München)
Bei wohl keinem deutschen Verein ist es für einen jungen Spieler so schwer, den Durchbruch zu schaffen, wie beim FC Bayern. Fabian Benko könnte es aber gelingen. Im Trainingslager der Bayern in Doha drängte sich der 18 Jahre alte offensive Mittelfeldspieler auf, im Test gegen KAS Eupen aus Belgien erzielte er gar einen Doppelpack nach Einwechslung. Der Kroate schnupperte in dieser Saison auch schon 14 Minuten Profi-Luft, im DFB-Pokal-Spiel bei Carl Zeiss Jena. Und: Bereits 2016 wählte der "Guardian" Benko unter die besten 50 Fußballer des Jahrgangs 1998.
Dayot Upamecano (RB Leipzig)
Dayot Upamecano wechselte erst in der Winterpause von Partnerverein RB Salzburg zu den Leipzigern. Zehn Millionen Euro betrug die Ablöse - nicht gerade wenig für einen 18 Jahre alten Innenverteidiger aus der österreichischen Bundesliga. In Salzburg gehörte der Franzose zum absoluten Stammpersonal. Und auch in Leipzig könnte Upamecano neben Willi Orban schnell einen Platz in der ersten Elf erkämpfen, auch wenn Ralf Rangnick noch auf die Euphoriebremse tritt: "In Salzburg hätte er in der Rückrunde jedes Spiel gespielt, das wird hier nicht so sein. Er wird viel dafür tun müssen, um in die Mannschaft zu kommen."
Arne Maier (Hertha BSC)
Hertha BSC hat bei Nachwuchsspieler Arne Maier die Optionen gezogen und ihn ab Juli 2017 mit einem Profi-Vertrag ausgestattet. Der 18-Jährige wird fortan im Kader von Coach Pal Dardai mittrainieren. Schon in der Rückrunde 2016/17 könnte Maier in Herthas A-Mannschaft zu Einsatzzeiten kommen. In der U19 der Berliner kommt der defensive Mittelfeldspieler auf starke drei Tore und fünf Vorlagen in elf Spielen. In der deutschen U17-Nationalmannschaft fiel Maier ebenfalls schon positiv auf, traf in 16 Spielen vier Mal.
Aymen Barkok (Eintracht Frankfurt)
Schon in der Hinrunde war er einer der Überraschungen in der starken Mannschaft der Frankfurter: Aymen Barkok. Eigentlich noch in der U19 der Eintracht zu Hause, brachte Trainer Niko Kovac den 18-Jährigen zum ersten Mal im Auswärtsspiel bei Werder Bremen am elften Spieltag. Barkok erzielte prompt ein Tor und ließ im weiteren Verlauf der Hinrunde einen weiteren Treffer und eine Vorlage folgen. Dass Kovac viel vom Youngster hält, hat er bereits deutlich gemacht: "Man sieht ja, dass der Junge vieles auf dem Kerbholz hat. Er ist ein Traumfußballer, er ist ein toller Junge."
Philipp Ochs (TSG 1899 Hoffenheim)
Amiri, Demirbay, Süle, Toljan: Seitdem Julian Nagelsmann Cheftrainer in Hoffenheim ist, wird bei der TSG mehr denn je auf die Jugend gebaut. Auch Philipp Ochs, 19 Jahre alt und auf links zu Hause, erhielt in der Hinrunde bereits ein paar Einsatzminuten in der Bundesliga. Meist spielte auf Ochs' Seite jedoch Pavel Kaderabek. Nagelsmanns Begründung im Oktober: "Kaderabek hat es zuletzt links sehr gut gemacht. Bei Philipp ist es ein körperliches Thema. Er spielt seit jeher sehr körperlich und mit hohem Verschleiß. Aber er ist ein ganz junger Kerl, der auch seine Regenerationszeit braucht."
Dzenis Burnic (Borussia Dortmund)
Auch bei Borussia Dortmund sorgen die Jungen in dieser Saison für Furore, allen voran Felix Passlack und Christian Pulisic. Das nächste Talent, das dauerhaft den Sprung zu den Profis schaffen könnte, ist Dzenis Burnic. Der 18-Jährige kann zwar noch keinen Bundesliga-, aber immerhin schon einen Champions-League-Einsatz verbuchen. BVB-Trainer Thomas Tuchel schätzt die Vielseitigkeit von Burnic, der sowohl zentral im Mittelfeld, als auch auf den Außenpositionen und sogar in der Innenverteidigung eingesetzt werden kann. Im Frühjahr 2015 verlängerten die Dortmunder den Vertrag mit Burnic frühzeitig bis 2018.
Salih Özcan (1. FC Köln)
Acht Bundesliga-Einsätze in der Hinrunde, dazu Kapitän der deutschen U19-Nationalmannschaft: Salih Özcan ist mit 19 Jahren einer der Kölner Durchstarter. In der Rückrunde könnte für den offensiven Mittelfeldspieler nun der endgültige Durchbruch folgen, gerade angesichts der großen Verletzungssorgen beim 1. FC Köln. FC-Trainer Peter Stöger im Dezember über Özcan: "Die Einsätze, die er bekommen hat, kriegt man nicht geschenkt. Das hat schon etwas damit zu tun, dass wir uns etwas erwarten. Und das hat er bestätigt. Er wird noch seine Zeit brauchen. Aber für sein Alter ist er schon gut unterwegs."
Mats Möller Daehli (SC Freiburg)
Mats Möller Daehli wechselte im Januar 2015 von Cardiff City zum SC Freiburg. Dass der Durchbruch in der ersten Elf der Breisgauer noch nicht gelang, liegt vor allem an den chronischen Patellasehnenproblemen des 21 Jahre alten Norwegers. Wenn Daehli fit ist, kann er in der Offensive fast überall eingesetzt und so zu einer wertvollen Alternative für Trainer Christian Streich werden. "Er muss jetzt einfach kicken nach der langen Zeit", sagte der 51-Jährige zuletzt über seinen Schützling. Deshalb verleiht ihn der Aufsteiger auch bis zum Sommer an Zweitliga-Klub FC St. Pauli.
Kai Havertz (Bayer Leverkusen)
Kai Havertz arbeitet aktuell an seinem Abitur, trotzdem stehen für den 17-jährigen Leverkusener nach dem vergangenen halben Jahr bereits zwölf Einsätze in Bundesliga, Pokal und Champions League zu Buche. Vier Mal stand der Youngster dabei in der Startelf. Im offensiven Mittelfeld kann Havertz alles, "sogar Kopfball", wie es Trainer Roger Schmidt formulierte.
Aaron Seydel (1. FSV Mainz 05)
Mit seinem ersten Torschuss in der Bundesliga traf Aaron Seydel gleich ins Schwarze und auch Europa-League-Luft durfte der 20 Jahre alte Mittelstürmer schon schnuppern. Mit knapp zwei Metern ist der Mainzer einer der größten Spieler der Bundesliga, das Kopfballspiel folglich seine Stärke. Sandro Schwarz, der die zweite Mannschaft der 05er in Liga drei betreut, hat eine klare Meinung zu Seydels Perspektive: "Aarons Entwicklung ist sehr positiv. Wir trauen ihm alle sehr viel zu."
Thilo Kehrer (FC Schalke 04)
Als Kapitän führte er die Schalker U19 2015 zur deutschen Meisterschaft. In dieser Saison rutschte Thilo Kehrer vor allem wegen gravierender Personalprobleme in der Abwehr in die Stammelf der königsblauen A-Mannschaft. Dabei bewies der 20 Jahre alte Innenverteidiger, dass er auch auf hohem Level mithalten kann. Durch Schalkes Tanz auf drei Hochzeiten wird Kehrer wohl auch in der Rückrunde seine Chancen bekommen. Die richtige Einstellung hat das Schalker Talent jedenfalls: "Man muss jeden Tag hart an sich arbeiten und vorbereitet sein, falls man die Chance bekommen sollte, in der Startelf zu stehen."
Marvin Friedrich (FC Augsburg)
Marvin Friedrich, vor der Saison vom FC Schalke zum FC Augsburg gekommen, hat eine Hinrunde zum Vergessen hinter sich. Wegen eines Hüftschiefstands konnte der Innenverteidiger nur ein Spiel in der Regionalliga absolvieren. Nach dem Winter-Trainingslager in Marbella und 25 Minuten Einsatzzeit im Test gegen den AZ Alkmaar hat der 21-Jährige nun aber offenbar Hoffnung auf den Durchbruch bei den Profis geschöpft: "Natürlich will ich irgendwann in der Liga spielen. Klar, das wird schwer, aber Konkurrenz gibt es doch überall."
Riechedly Bazoer (VfL Wolfsburg)
Riechedly Bazoer ist nach dem Abgang von Julian Draxler einer der neuen Hoffnungsträger beim VfL Wolfsburg. Anfang des Jahres für zwölf Millionen Euro von Ajax Amsterdam verpflichtet, soll der Mittelfeldspieler das Offensivspiel der Wölfe beleben. Trainer Valerien Ismael traut dem 20 Jahre alten Niederländer die Aufgabe voll und ganz zu: "Ich kenne Riechedly Bazoer gut und bin von seinen Qualitäten absolut überzeugt. Er passt hervorragend in die Mannschaft und kann mithelfen, den VfL wieder in die Erfolgsspur zu bringen."
Laszlo Benes (Borussia Mönchengladbach)
Dieter Hecking zeigte sich nach seinen ersten Wochen als Trainer bei Borussia Mönchengladbach erfreut von seinen Talenten: "Von den Jungen bin ich beeindruckt. Sie fallen nicht ab, sondern setzen im Gegenteil schon den einen oder anderen Akzent. Das ist für mich schon überraschend gewesen. Sie zeigen sich in den ersten Trainingstagen seit dem Start sehr gut - vielleicht haben wir da auch noch eine Überraschung in petto". Ein möglicher Kandidat für solch eine Überraschung ist Laszlo Benes. In der Hinrunde zunächst verletzt, spielte der 19 Jahre alte Slowake bisher nur in der U23 der Gladbacher. Nach dem Wintertrainingslager und guten Auftritten in den Testspielen scheint die Tür zu den Profis für Benes nun weit offen zu stehen.
Jesper Verlaat (SV Werder Bremen)
Werder Bremen hat nicht erst seit dieser Spielzeit Probleme in der Abwehr. In den letzten Jahren fanden sich die Werderaner stets unter den Bundesliga-Teams mit den meisten Gegentoren wieder. Ein Innenverteidiger, der die Löcher in Bremens Viererkette in Zukunft schließen könnte, heißt Jesper Verlaat. Der 20-Jährige kam in der Hinrunde in allen Spielen von Bremens zweiter Mannschaft in Liga drei zum Einsatz. Als Belohnung durfte der Sohn des ehemaligen Werder-Profis Frank Verlaat nun das komplette Winter-Trainingslager der Profis mitmachen. Trainer Alexander Nouri, der mit Jesper schon in der U23 zusammengearbeitet hat, bescheinigt dem Abwehrmann "eine sehr gute Entwicklung".
Finn Porath (Hamburger SV)
Schon Ex-HSV-Trainer Bruno Labbadia hielt Finn Porath für einen "außergewöhnlich intelligenten Fußballer", für einen Einsatz bei den Profis reichte es bisher dennoch nicht für den 19 Jahre alten offensiven Mittelfeldspieler. Stattdessen sollte Porath in der U21 Spielpraxis sammeln, nachdem er in den letzten Jahren immer wieder verletzungsbedingt pausieren musste. Ein Tor und sieben Vorlagen in zwölf Einsätzen sind seine starke Bilanz. Kommt in der Rückrunde 2016/17 unter Markus Gisdol nun der Durchbruch für den Youngster?
Max Christiansen (FC Ingolstadt)
Max Christiansen kam in Ingolstadts erster Bundesliga-Saison 2015/16 auf 19 Einsätze. Vergangenen Sommer gewann er mit der deutschen Olympia-Auswahl Silber in Rio de Janeiro - allerdings ohne selbst viel gespielt zu haben. Ein möglicher Grund, warum sich der 20 Jahre alte Mittelfeldspieler in dieser Spielzeit meist mit einem Platz auf der Tribüne begnügen musste. Ex-Coach Markus Kauczinski meinte im September: "Es wäre einfacher gewesen, wenn er bei Olympia mehr gespielt hätte. Man merkt, dass er unsere Vorbereitung weitestgehend verpasst hat." Auch unter Neu-Trainer Maik Walpurgis konnte Christiansen den Trainingsrückstand offensichtlich noch nicht aufholen. Schafft das Talent nach dem Winter-Trainingslager in der Rückrunde nun den endgültigen Durchbruch bei den Schanzern?
Can Luka Aydogan (SV Darmstadt 98)
Can Luka Aydogan erhielt vor der Saison seinen ersten Profi-Vertrag bei den Darmstädtern. Der 18 Jahre alte Linksverteidiger musste sich bisher allerdings hinter Fabian Holland und Leon Guwara anstellen. Die Lilien werden in der Rückrunde alle Kräfte brauchen, um den Abstieg aus der Bundesliga zu verhindern. Gut möglich, dass Talent Aydogan seine Chancen bekommt.