Bundesliga: Gewinner und Verlierer der Hinrunde
Gewinner und Verlierer der Bundesliga-Hinrunde
Zwar gibt es Anfang 2024 noch einen Hinrunden-Spieltag, trotzdem bietet das Jahresende eine gute Möglichkeit, um auf die ersten 16 Partien zurückzublicken. ran zeigt euch Gewinner und Verlierer der Bundesliga.
Gewinner: Jan Niklas Beste
Was für eine Hinrunde für den Mittelfeldspieler! Beim Überraschungsteam aus Heidenheim, das zur Winterpause von den Abstiegsplätzen weit entfernt auf Platz neun rangiert, ist Beste absoluter Leistungsträger. Er schlägt alle Standards und ist mit fünf Toren und sieben Vorlagen Topscorer. Aktuell wird sogar über eine Berufung in die Nationalmannschaft spekuliert.
Gewinner: Gregor Kobel
Wenn Dortmund ihn nicht hätte, müssten die BVB-Fans in der Tabelle noch weiter unten nach ihrem Team suchen. Gregor Kobel pariert stark, zeigt sich immer wieder als sicherer Rückhalt. Er hat keine großen Patzer und geht als Führungsspieler voran. Der Schweizer ist derzeit der einzige Schwarz-Gelbe mit Weltklasse-Format.
Gewinner: Harry Kane
Braucht es zu ihm eigentlich eine Erklärung? Im Sommer kam der Kapitän der englischen Nationalmannschaft für rund 95 Millionen aus Tottenham zum FC Bayern. Dass er sein Geld wert ist, zeigt er seitdem quasi immer. 21 Tore in 15 Spielen, dazu fünf Vorlagen. Er ist der Stürmer, den sich die Bayern nach dem Lewandowski-Abschied gewünscht haben. Die Zeichen stehen auf Torjägerkanone.
Gewinner: Florian Wirtz
Bayer Leverkusen ist das Überflieger-Team der Hinrunde. Als Tabellenführer geht die Werkself in die Winterpause, vier Namen stehen stellvertretend für den Erfolg. Da wäre zum einen Florian Wirtz. Nach seinem Kreuzbandriss hat sich der Mittelfeldspieler zurückgekämpft und ist dank starker Leistungen nicht nur ein Erfolgsgarant der Leverkusener, sondern auch die deutsche EM-Hoffnung.
Gewinner: Xabi Alonso, Alejandro Grimaldo und Granit Xhaka
Auch Granit Xhaka konnte brillieren, hat sich zu einem der besten Sechser der Welt gemausert. Dazu kommt eine der Entdeckungen der ersten Saisonhälfte: Alejandro Grimaldo. Der spanische Verteidiger agiert defensiv sicher und offensiv gefährlich. Xabi Alonso beweist zudem, dass er nicht nur ein Top-Spieler war, sondern ein Top-Trainer ist.
Gewinner: Serhou Guirassy und Deniz Undav
Auch der VfB Stuttgart brillierte, steht nach der Hinrunde auf Rang drei. Fünf Gesichter prägten den Lauf der Schwaben. Zum einen wäre da Serhou Guirassy, der hinter Harry Kane mit 17 Toren zweitbester Torschütze ist. Dazu kommt Sturmkollege Deniz Undav, der nicht nur neun Tore und drei Vorlagen erzielte, sondern sogar schon mit Bundestrainer Nagelsmann telefonierte.
Gewinner: Alexander Nübel und Chris Führich
Überzeugen konnte auch Chris Führich. Der Linksaußen zeigte starke Leistungen, schoss fünf Tore, bereitete weitere fünf vor und feierte sogar sein Debüt in der deutschen Nationalmannschaft. Und auch ganz hinten läuft es. Neuzugang Alexander Nübel har sich vom Bayern-Flop zu einem der besten Keeper der Liga entwickelt, in sechs von 16 Spielen hielt er die Null.
Gewinner: Sebastian Hoeneß
Vergessen werden darf natürlich auch der Cheftrainer nicht. Einst galt Hoeneß als gescheiterter Hoffenheim-Coach, inzwischen hat er sich mit einer mehr als nur ansprechenden Spielidee zum Revolutionär und Top-Trainer entwickelt. Mutig im Aufbau, zielstrebig im Angriff, dazu eine gut abgestimmte Abwehr. Die beste Hinrunde der VfB-Geschichte ist kein Zufall.
Gewinner: Rocco Reitz
Er ist der heimliche Shootingstar der Saison. Mit Spielern wie Weigl, Neuhaus und Kone hat Rocco Reitz im Zentrum der Gladbacher starke Konkurrenz, dennoch ist er derjenige, der quasi unersetzlich ist. Das Eigengewächs ist torgefährlich und agiert als Box-to-Box-Spieler. Dazu ist er jetzt U21-Nationalspieler und traf bei seinem DFB-Debüt doppelt. Fehlt nur noch der Anruf von Nagelsmann.
Gewinner: Manuel Neuer
Nach der WM verletzte sich der Bayern-Keeper beim Skifahren schwer und galt als angezählt. Die Zweifel vor seiner Rückkehr waren groß, umso mehr beeindruckte er mit einem bärenstarken Comeback. Ist der sichere Rückkahlt der Münchner, der wieder für seine Glanztaten gefeiert wird und von Bundestrainer Nagelsmann bereits Einsätze bei den nächsten Länderspielen in Aussicht gestellt bekam.
Gewinner: Leroy Sane
Einer der Erfolgsfaktoren beim FC Bayern. Von einer kleinen Formdelle nach der Roten Karte im Länderspiel gegen Österreich abgesehen, brillierte Leroy Sane mit phasenweise herausragendem Fußball. Er zeigte sich auch in der Defensive engagiert und wurde immer wieder zum Gamechanger für den FCB. Vor allem mit Kane harmoniert der Flügelflitzer hervorragend.
Gewinner: Xavi Simons
Zwar verletzte sich Xavi Simons zum Ende der Hinrude, vorher war er aber der Unterschiedsspieler bei RB Leipzig. Der Neuzugang schlug ein wie kein anderer, steuerte vier Tore und sieben Vorlagen bei. Der Leihspieler von PSG sorgt für den "Xavi-Effekt", wie es Sportdirektor Rouven Schröder nannte.
Gewinner: Jonas Wind
In einer phasenweise erschreckend schwachen Wolfsburger Mannschaft ist Jonas Wind die Lebensversicherung für Trainer Niko Kovac. Nach seinem Wechsel 2022 verlief die vergangene Saison durchwachsen, in der laufenden ist der dänische Angreifer aber so richtig durchgestartet. Er ist Lebensversicherung und Lichtblick in einem, überzeugte mit neun Toren und vier Vorlagen.
Verlierer: Leonardo Bonucci
Der Italiener kam im Sommer als Legende und Transfer-Coup, konnte die in ihn gesteckten Erwartungen aber nicht erfüllen. Der 36-Jährige leistete sich ungewohnt viele Patzer und will Deutschland mittlerweile angeblich "so schnell wie möglich wieder verlassen". Als Interessent brachten italienische Medien zuletzt die AS Rom ins Gespräch.
Verlierer: Steffen Baumgart
Steffen Baumgart wirkte kurz vor seinem Aus als Trainer des 1. FC Köln sichtlich ausgelaugt. War mit dem Sparkurs des Vereins wohl unzufrieden. Die Abgänge von Skhiri und Hector konnten nicht kompensiert werden. Versuchte am Ende viel (setzte teilweise sogar Leistungsträger Kainz auf die Bank), einigte sich nach dem 16. Spieltag mit dem Verein aber auf eine Trennung.
Verlierer: Timo Werner
Der 27-Jährige ist hinter Openda, Sesko und Poulsen nur noch Stürmer Nummer vier. In der Bundesliga kam Timo Werner nur zu acht Einsätzen. RB würde ihn im Winter wohl gerne loswerden. Zudem spielt er auch in der DFB-Elf keine Rolle mehr. Der EM-Zug scheint bereits abgefahren.
Verlierer: Edin Terzic
Ist die Cinderella-Story zu Ende? Edin Terzic steht mit dem BVB zum Jahreswechsel nur auf Rang fünf. Auf Champions-League-Platz vier haben die Schwarz-Gelben bereits sechs Punkte Rückstand. Terzic soll bereits Teile der Kabine verloren haben, im Hintergrund vor allem Ex-Kapitän Marco Reus am Stuhl des Trainers sägen. Bleibt trotzdem BVB-Trainer. Vorerst.
Verlierer: Sebastien Haller und Karim Adeyemi
Eigentlich ist Sebastien Haller schon allein wegen seiner überstandenen Krebs-Erkrankung ein Gewinner. Nach seiner starken Rückrunde in der vergangenen Saison spielt der Ivorer 23/24 aber kaum eine Rolle. Auch Karim Adeyemi sucht seine Top-Form und sorgte zuletzt nur wegen seiner Beziehung zu Rapperin Loredana für Schlagzeilen.
Verlierer: Youssoufa Moukoko
Das einstige Supertalent erlebt erneut eine schwierige Saison. Youssoufa Moukoko war oft verletzt und bekam, wenn fit, nur wenige Einsatzzeiten (lediglich 142 Minuten in der Bundesliga). In den letzten Monaten gab es zudem immer wieder Gerüchte um eine Leihe.
Verlierer: Jiri Pavlenka
Jiri Pavlenka war in Bremen viele Jahre der gesetzte Stammkeeper, leistete sich dann in der Hinrunde aber einige Patzer und hat seinen Platz im Tor der Werderaner mittlerweile an Ersatzmann Michael Zetterer verloren.
Verlierer: Matthijs de Ligt
Matthijs de Ligt überragte in der vergangenen Rückrunde, hatte dann aber zu Beginn der neuen Saison Verletzungsprobleme. Der Niederländer arbeitete sich zurück und musste teilweise auf der Sechser-Position aushelfen. Gerade, als er wieder besser wurde, verletzte er sich erneut. Bitter! Dürfte aber für die Bayern sehr wichtig werden, wenn Minjae Kim mit Südkorea beim Asien-Cup weilt.
Verlierer: Noussair Mazraoui
Noussair Mazraoui verpasste es, in der laufenden Spielzeit konstant gute Leistungen zu bringen, und wurde rechts hinten teils von Konrad Laimer verdrängt. Sorgte zudem mit seinem Palästina/Israel-Skandal für ein unschönes Thema. Zog sich dann einen Muskelbündelriss zu und wird wohl noch einige Wochen fehlen.
Verlierer: Sheraldo Becker
Sheraldo Becker war in der vergangenen Saison Tor- und Erfolgsgarant der Eisernen. In der aktuellen Spielzeit steht der 28-Jährige aber völlig neben sich und wartet immer noch auf seinen ersten Saisontreffer. Ein (unwürdiger) Abschied des Publikumslieblings im Winter gilt als wahrscheinlich.