Bundesliga-Stars, die ihre Karriere frühzeitig beendeten: Schürrle, Deisler, Jansen
Bundesliga-Stars, die ihre Karriere frühzeitig beenden mussten: Schürrle, Deisler, Jansen
"Ich brauche keinen Beifall mehr" - mit 29 Jahren beendet Andre Schürrle überraschend seine Profikarriere. In einem Interview mit dem "Spiegel" offenbarte der Flügelspieler, dass ihm der Druck im Fußballgeschäft über die vergangenen Jahre nicht gut getan habe. Mit seinem Rücktritt reiht sich Schürrle in eine lange Liste von Bundesliga-Stars ein, die ihre Profikarriere frühzeitig beendeten. ran.de stellt Euch diese ehemaligen Stars des deutschen Fußballs vor.
Sebastian Deisler
Sebastian Deisler ist einer der bekanntesten deutschen Fußballspieler, der seine Karriere frühzeitig beendete. Über Borussia Mönchengladbach und die Berliner Hertha gelang der Mittelfeldspieler 2002 zum FC Bayern. Während der Saison 2003/04 begab sich Deisler aufgrund von Depressionen in ärztliche Behandlung, zudem hatte er immer wieder im Verletzungen zu kämpfen, er verpasste sowohl die WM 2002, als auch die WM 2006. Im Januar 2007 verkündete Deisler frühzeitig sein Karriereende: "Es war zuletzt für mich eine Qual", sagte der damals 27-Jährige.
Andre Schürrle
Ein ewiger Platz in der deutschen Fußballgeschichte wird dem gebürtigen Ludwigshafener trotz seines frühen Karriereendes sicher sein: Im WM-Finale 2014 gegen Argentinien bereitete Schürrle (r.) den 1:0-Siegtreffer von Mario Götze (l.) vor und machte sich damit unsterblich. Als Wunschspieler von Thomas Tuchel wechselt Schürrle 2016 zu Borussia Dortmund, seine früheren Leistungen konnte der Flügelspieler allerdings nicht bestätigen. Nachdem auch Leihen zum FC Fulham und Spartak Moskau keine Früchte zeigten, beendete Schürrle seine Karriere 2020 völlig überraschend im Alter von 29 Jahren.
Marcell Jansen
Im Alter von 29 Jahren beendete Marcell Jansen 2015 seine Karriere. "Es gab sehr tolle Angebote. Aber für mich ist ein Weitermachen keine Option", sagte der langjährige Nationalspieler. Jansen wurde in Mönchengladbach zum Profi und gelang nach einigen Jahren beim FC Bayern zum Hamburger SV. Für die Hamburger absolvierte er 152 Pflichtspiele, seit 2018 schnürrt Jansen auch wieder die Schuhe für den HSV - allerdings für die dritte Mannschaft. Seit Januar 2019 ist der 45-malige Nationalspieler zudem als Präsident des Traditionsvereins tätig.
Uli Hoeneß
Europameister, Weltmeister, Deutscher Meister, Sieger im Europapokal der Landesmeister - bereits am Anfang seiner Karriere gewinnt Uli Hoeneß nahezu jeden erdenklichen Titel im deutschen und europäischen Fußball. Doch der Erfolg fordert einen hohen Preis: Hoeneß leidet unter chronischen Kniebeschwerden und muss seine Karriere 1979 im Alter von 27 Jahren beenden. Nach seiner Verletzung wechselte Hoeneß ins Management des FC Bayern und reihte auch hier einen Titel an den nächsten. 2009 wurde Hoeneß zum Präsidenten des deutschen Rekordmeisters gewählt, 2019 gab er das Amt nach zehn Jahren ab.
Stefan Reinartz
Mit nur 27 Jahren beendete der dreimalige Nationalspieler 2016 seine aktive Karriere. "Meine letzten drei Jahre als Fußballer waren von extrem vielen Verletzungen und dadurch auch von Enttäuschungen geprägt", erklärte Reinartz, der bei seinem Jugendverein Bayer Leverkusen 2008 Profi geworden war. Nachdem er zwischendurch nach Nürnberg ausgeliehen war, blieb Reinartz bis 2015 in Leverkusen und wechselte danach zu Eintracht Frankfurt. Seine Erfahrung aus über 150 Bundesligaspielen nutzte Reinartz für die Entwicklung der Analysemethode "Packing".
David Odonkor
David Odonkor war einer der Shooting-Stars der WM 2006 und seine Vorlage zum Siegtor im Gruppenspiel gegen Polen ist ein unvergessener Teil der deutschen Fußballgeschichte. Aufgrund langanhaltender Knieprobleme beendete der Flügelspieler seine Profikarriere frühzeitig im Jahr 2013. Danach wechselte der frühere Spieler von Borussia Dortmund und Alemannia Aachen auf die Trainerbank und war unter anderem in Verl und Herford als Co-Trainer aktiv. Bis Oktober 2019 war Odonkor als sportlicher Leiter in der zweiten türkischen Liga bei Eskisehirspor aktiv.
Hansi Flick
Als Trainer des FC Bayern München eilt Hansi Flick (l.) gerade von einem Titelgewinn zum nächsten. Und auch als Aktiver war Flick nicht minder erfolgreich: Über den SV Sandhausen wechselt Flick 1985 zum FC Bayern und gewinnt vier deutsche Meistertitel, ehe er 1990 nach Köln wechselt. Dort zwingen ihn zahlreiche Verletzungen 1993 zum Karriereende, mit 28 Jahren lässt Flick das Profidasein hinter sich und beginnt kurz danach seine erfolgreiche Trainer-Laufbahn.
Alvaro Dominguez
Aufgrund anhaltender Rückenbeschwerden musste der talentierte Verteidiger seine Karriere bereits 2016 beenden, damals war Dominguez erst 27 Jahre alt. Mit 19 debütierte der Spanier in der ersten Mannschaft von Atletico Madrid, im Sommer 2012 folgte der Wechsel zu Borussia Mönchengladbach. Der zweimalige spanische Nationalspieler absolvierte in vier Saisons 81 Spiele für die "Fohlenelf" und machte bei seinem Karriereende die medizinische Abteilung der Borussia für seinen schlechten körperlichen Zustand verantwortlich.
Norbert Dickel
In der Saison 1988/89 verletzte sich der heutige Stadionsprecher von Borussia Dortmund schwer am Knie und erlitt einen Knorpel- und Meniskusschaden. In der darauffolgenden Spielzeit scheiterten sechs Comebackversuche, ehe der Stürmer 1990 im Alter von 29 Jahren seine Fußballschuhe endgültig an den Nagel hing. In seinem letzten Profispiel gegen Fortuna Düsseldorf erzielte der "Held von Berlin" sein 40. Tor für die Borussia, ausgerechnet in der 90. Minute seines 90. Spiels für die Schwarz-Gelben.
Tobias Rau
Schulbank statt Fußballplatz - so entschied sich Tobias Rau im Jahr 2009. Mit 27 Jahren wendete sich der Verteidiger vom Profi-Fußball ab, begann zu studieren und wurde Lehrer. Rau begann seine Karriere in Braunschweig und wechselte 2001 zum VfL Wolfsburg, bei den "Wölfen" reifte er sogar zum Nationalspieler. 2005 gewann er mit dem FC Bayern das Double, ehe er auf die Bielefelder Alm wechselte. Von 2012 bis 2018 schnürte Rau für den TV Neuenkirchen in der Kreisliga seine Fußballschuhe, seit 2018 sitzt er im Aufsichtsrat seines Jugendvereins Eintracht Braunschweig.