FC Bayern: Die Krisen-Zahlen zur desolaten Defensive
FC Bayern: Die Krisen-Zahlen zur desolaten Defensive
Die Abwehr von Triplesieger Bayern München ist in der Saison 2020/21 zu einer Bundesliga-Schießbude verkommen. ran.de zeigt die Zahlen zum Defensiv-Dilemma der Münchner. (Stand: 8. Januar 2021)
24 Gegentreffer nach 15 Spielen
Nach der 2:3-Niederlage in Gladbach stehen die Bayern bereits mit 24 Gegentreffern nach 15 Spielen der Bundesliga-Saison 2020/21 da. Zum Vergleich: In den beiden vorherigen Spielzeiten standen für die Münchner jeweils 32 Gegentreffer zu Buche. Nach jetzigem Stand hat der Rekordmeister also nur acht Gegentreffer weniger als in den beiden Vorjahren, dabei ist die aktuelle Spielzeit noch nicht einmal am Ende der Hinrunde angelangt. Noch deutlicher wird die Defensiv-Krise der Bayern beim Blick auf die Saison 2016/17 verdeutlicht. Damals kassierten die Münchner in der gesamten Spielzeit nur 22 Gegentore und damit zwei weniger als 2020/21 nach nur 15 Begegnungen.
Gleich viele Gegentreffer wie Aufsteiger Arminia Bielefeld
Mit den drei Gegentreffern, die gegen Gladbach dazugekommen sind, hat Bayern München derzeit gleich viele Tore kassiert wie Aufsteiger Arminia Bielefeld, jeweils 24. Die Bielefelder haben aber aktuell noch ein Spiel weniger bestritten, da die Münchner den 15. Spieltag gegen Gladbach eröffneten und die Arminia erst am Sonntag gegen Hertha BSC antritt. Aber ein Spiel weniger hin oder her: Der FC Bayern ist in Sachen Gegentoren derzeit auf einem Niveau mit einem Aufsteiger, der bislang gerade einmal zehn Punkte geholt hat und auf dem Abstiegs-Relegationsrang liegt.
Nur drei Teams kassierten mehr Gegentreffer als der FCB
Ein kleiner Trost für die Münchner: Ja, es gibt in der Bundesliga noch Mannschaften, die mehr Gegentreffer hinnehmen mussten. Das sind zum einen Hoffenheim sowie die beiden Abstiegskandidaten Mainz und Schalke. Während sich die TSG bislang 26 Gegentreffer in 14 Spielen einfing, waren es bei Mainz sogar schon 31 und bei Schlusslicht Schalke 39. Gleich zum Saisonauftakt war es übrigens der FC Bayern, der mit dem 8:0-Kantersieg gegen die Gelsenkirchener mit dafür sorgte, dass die Gegentor-Bilanz des einstigen Meisterschafts-Rivalen so miserabel ist.
Bei gleichbleibendem Gegentor-Schnitt: Bilanz wie 1991/92 droht
24 Gegentore in 15 Spielen - das macht einen Schnitt von 1,6 pro Begegnung. Diese Statistik liest sich nicht unbedingt wie jene eines Tabellenführers. In der Münchner Bundesliga-Historie muss man auch sehr weit zurückgehen, um eine Saison zu finden, in der es ähnlich schlecht in der Abwehr lief. Würde man den aktuellen Gegentorschnitt bis zum Ende der Saison hochrechnen, stünde der FCB mit 54 kassierten Treffer da. Schlechter war man zuletzt in der Saison 1991/92, damals beendete der heutige Rekordmeister die Spielzeit mit 61 Gegentoren auf Platz 10. Aber: Die damalige Bayern-Mannschaft hatte mit 23 Gegentreffern nach 15 Spieltagen trotzdem immer noch eines weniger kassiert, als die aktuellen Triple-Bayern nach derselben Anzahl an absolvierten Begegnungen in der Saison 2020/21.
Nur zwei Mal stand bei Welttorhüter Manuel Neuer die Null
Bayern-Keeper Manuel Neuer wurde gerade erst wieder zum Welttorhüter gekürt und er hat sicherlich nur eine minimale Mitschuld am Abwehr-Dilemma. In dieser Saison verließ er das Spielfeld erst zweimal ohne Gegentor - in 15 Begegnungen. Das bislang letzte Zu-Null-Spiel liegt in der Bundesliga zudem schon längere Zeit zurück. Am fünften Spieltag siegten die Münchner zuhause mit 5:0 gegen Eintracht Frankfurt. Zuvor gab es den bereits erwähnten 8:0-Kantersieg zum Saisonauftakt gegen Schalke. Ansonsten musste Neuer in 13 Begegnungen immer mindestens ein Mal hinter sich greifen.
Bereits drei Mal drei Gegentreffer kassiert
In Gladbach kassierte Neuer schon zum dritten Mal in der laufenden Spielzeit drei Gegentreffer in einer Bundesliga-Begegnung. Vor der Pleite bei der Borussia war dies schon beim 4:3-Sieg gegen die Hertha und beim 3:3-Unentschieden gegen Leipzig der Fall. Zum Vergleich: In der Vorsaison kassierte Neuer nur in einer einzigen Bundesliga-Begegnung mehr als zwei Gegentreffer. Das war beim 1:5 am zehnten Spieltag auswärts bei Eintracht Frankfurt. Nach dieser Schlappe wurde der damalige Trainer Niko Kovac gefeuert und sein Assistent Hansi Flick zu dessen Nachfolger ernannt.