FC Bayern München: Hasan Salihamidzic - Pleiten und Erfolge auf dem Transfermarkt
FC Bayern München: Hasan Salihamidzics Transferbilanz
Die TV-Kameras sind immer noch nicht die besten Freunde von Hasan Salihamidzic. Der Sportvorstand des FC Bayern hat sich in seinem öffentlichen Auftreten zwar verbessert, doch am besten lässt er immer noch die Arbeit auf dem Transfermarkt für sich sprechen. Die kann sich seit einiger Zeit sehen lassen. ran blickt auf ausgewählte Erfolge und Pleiten auf dem Transfermarkt seit seinem Antritt beim FC Bayern.
Gnabry, Süle, Tolisso, Coman
Salihamidzic heuerte im Sommer 2017 an der Säbener Straße an. Mit den Verpflichtungen von Serge Gnabry, Niklas Süle, Corentin Tolisso, Kingsley Coman und James Rodriguez hatte er noch nichts zu tun. Diese Deals hatte der damalige Technische Direktor Michael Reschke eingefädelt. Doch Salihamidzic beendete so manches Kapitel.
Niklas Süle
Ein junger deutscher Nationalspieler, der ablösefrei zum größten Konkurrenten wechselt? Das kann einem Manager mit Anspruch nicht gefallen. Im Fall von Niklas Süle war es aber so. Der Innenverteidiger führte unter anderem mangelnde Wertschätzung als Wechselgrund an, Salihamidzic konterte, der FC Bayern habe nicht bezahlen können, was Süle für eine Vertragsverlängerung verlangt hat. Oder muss man sagen, Süle war dem Klub nicht mehr wert? Salihamidzic schätzt andere Spielertypen offenbar mehr. Das ist sicher eine Geschmacksfrage. In Dortmund ist Süle Stammspieler - aber wird er in München sportlich vermisst? Eher nicht. Brazzo-Note: 3,5
Matthijs de Ligt
Dass Salihamidzic die bayerischen Konten durchaus auch zu belasten bereit ist, zeigt der Transfer von Matthijs de Ligt. 67 Millionen Euro flossen Richtung Turin, davon hätte man auch ein brauchbares Süle-Paket schnüren können. De Ligt kam ausdrücklich als designierter Abwehrchef, kommunikativ, erfahren. Bislang verteidigt er solide, aber den letzten Beweis ist er noch schuldig, dass er dieser Rolle gewachsen ist. Hat Salihamidzic vielleicht zu viel bezahlt für einen klanghaften Namen? Brazzo-Note: 4
Sadio Mane
Mit der Verpflichtung von Sadio Mann gelang Salihamidzic ein echter Couop! Der Angreifer ist einer der besten Fußballer der Welt. Für 32 Millionen Euro einen Weltklassespieler zu verpflichten, verdient ein großes Lob. Der Senegalese hatte anfangs zwar Anpassungsschwierigkeiten, verletzte sich dann, dürfte den Bayern-Fans aber noch viel Freude bereiten. Brazzo-Note: 1
Mathys Tel
Noch ein Beispiel dafür, dass der Sportvorstand bereit ist, viel Geld auszugeben, wenn er von einem Spieler überzeugt ist. 20 Millionen Euro gingen an Stade Rennes für den 17-Jährigen. Der Mittelstürmer ist eine Wette auf die Zukunft. Bislang scheint der Einsatz nicht zu hoch zu sein. Zwar ist der Franzose noch ein klassischer Einwechselspieler, zeigt aber schon seine Qualität in Form von Toren. Brazzo-Note: 2
Ryan Gravenberch
Teil eins der Bayern-Ajax-Connection in der Saison 2022/23. Der junge Niederländer kam als vielversprechendes Talent aus Amsterdam. In München muss er sich aber in Geduld üben. Seine Einsatzzeiten sind sporadisch, in der Bundesliga stand er noch nie in der Startelf. Dass es aber bald soweit sein könnte, zeigen seine Leistungen nach Einwechslungen. Brazzo-Note: 2
Noussair Mazraoui
Teil zwei der Bayern-Ajax-Connection: Noussair Mazraoui sollte die uralten Probleme auf der Rechtsverteidigerposition lösen (zwischenzeitlich waren Spieler wie Bouna Sarr und Alvaro Odiozola probiert worden). Und zunächst sah es so aus, als wäre der 25-Jährige damit überfordert. Doch vor der WM-Pause kam er immer besser zurecht beim FC Bayern. Es zeigte sich: Er könnte wirklich die Lücke schließe, die seit dem Abschied von Philipp Lahm auf der rechten Seite klafft. Allerdings fing er sich Corona ein, spielte dennoch bei der WM, hat nun eine Herzmuskelentzündung. Rückkehr unbekannt. Brazzo-Note: 1,5
Daley Blind
Teil drei der Bayern-Ajax-Connection: Nach dem Kreuzbandriss von Lucas Hernandez hatten die Münchner Bedarf auf der linken Abwehrseite. Kein einfacher Markt, diese Spielertypen sind rar. Zum Glück für den FC Bayern verkrachte sich Daley Blind mit seinem Jugendklub Ajax Amsterdam. Salihamidzic reagierte schnell, holte den international erfahrenen Niederländer, der links und zentral in der Abwehr spielen kann, ablösefrei an die Isar. Der Vertrag des 32-Jährigen läuft nur diese Saison. Eine ideale Lösung ohne große Fallstricke. Brazzo-Note: 2
Joao Cancelo
Und noch einmal war Salihamidzic da, als ein Spieler nicht zufrieden war mit seinem Klub. Im Fall von Joao Cancelo ist der Transfer aber deutlich beeindruckender als der von Blind. Denn der Portugiese gehört zum Besten, was der Weltfußball auf der rechten Abwehrseite zu bieten hat. Der 28-Jährige war bei Manchester City unter Pep Guardiola in Ungnade gefallen, Salihamizic hat ihn für ein halbes Jahr nach München gelotst - und damit eine Königslösung für das langjährige Problem hinten rechts gefunden. Brazzo-Note: 1
Yann Sommer
Einen Ersatz für Manuel Neuer zu finden, ist nie eine leichte Aufgabe. Erschwert wird alles noch, wenn sie im winterlichen Transferfenster gelöst werden soll. Dass das Tor des FC Bayern nun (zwischenzeitlich) von Yann Sommer beschützt wird, ist ein klarer Erfolg. Die Ablösesumme von acht Millionen Euro ist zwar sehr hoch für einen Spieler, der nur noch ein halbes Jahr gebunden war. Aber die Münchner befanden sich in der deutlich unterlegenen Verhandlungsposition. Sie hatten Zeitdruck, kaum Alternativen und die Gladbacher wussten das. Brazzo-Note: 1
Robert Lewandowski
Es war klar, dass Robert Lewandowski den FC Bayern verlassen wollte. Genauso klar war, dass der FC Bayern Robert Lewandowski nicht ziehen lassen wollte. Doch der Spieler setzte sich mit seinem Wechselwunsch durch und ging nach Barcelona. Immerhin trieben die Klubchefs um Salihamidzic den Preis noch in die Höhe, als das Unvermeidliche sich einstellte. 45 Millionen Euro holten sie noch heraus für einen 34-Jährigen, der noch ein Jahr unter Vertrag stand. Seine sportliche Qualität ist dennoch nicht zu ersetzen. Brazzo-Note: 4,5
Corentin Tolisso
Der Franzose kostete die damalige klubinterne Rekordablöse von 41,5 Millionen Euro. Das Preisschild und seinen Spitznamen "Taschenmesser" konnte er aber selten rechtfertigen. Unzählige Verletzungen verhinderten eine größere Rolle. Mit Tolissos Abschied hatte Salihamidzic dafür dann zu tun, der Vertrag des Franzosen wurde nicht verlängert. Er wechselte nach Lyon. Der richtige Schritt für beide Seiten. Brazzo-Note: 3
Leroy Sane
Leroy Sane galt in seiner ersten Saison in München manchen schon als Enttäuschung, die eigenen Fans buhten ihn aus. Doch unter Trainer Julian Nagelsmann blühte der Flügelspieler in der Saison 2021/22 auf. Der Dribbler kann durchaus flatterhaft auftreten, doch auch in dieser Saison glänzt er oft mit Spielfreude und Torgefahr. Für stattliche 60 Millionen Euro Ablöse war er 2020 von Manchester City gekommen. Stand heute ist er sein Geld wert. Brazzo-Note: 2
Alphonso Davies
Alphonso Davies ist vielleicht Salihamidzics größter Coup bis dato. Im Winter 2019 kam der damals 18-Jährige zum FC Bayern. Als gelernter Flügelstürmer. In München wurde "Phonzy" zum Linksverteidiger umfunktioniert und schlug ein wie eine Bombe. Auch wenn sich "Brazzo" hier vor allem bei seinem Scouting-Team um den technischen Direktor Marco Neppe bedanken muss, dieser Transfer geht natürlich auch auf sein Konto. Zumal Davies mit zehn Millionen Euro Ablöse auch ein besonderes Schnäppchen war. Brazzo-Note: 1*
Leon Goretzka
Zum Goretzka-Deal kann man die Bayern nur beglückwünschen. 2018 wechselte der Nationalspieler zum Nulltarif von Schalke 04 an die Isar. Nach leichten Eingewöhnungsschwierigkeiten platzte bei Goretzka ausgerechnet während des ersten Corona-Lockdowns im Frühjahr 2020 der Knoten. Physisch und mental komplett verwandelt ist er mittlerweile meistens eine Macht im defensiven Mittelfeld. Brazzo-Note: 1
Lucas Hernandez
Beim Franzosen wird man sich immer fragen, ob er die 80 Millionen Euro wert ist, die der FC Bayern für ihn bezahlte. Schon in der Anfangszeit fiel er oft verletzt aus, drohte zum Fehleinkauf zu verkommen, arbeitete sich doch noch zum Stammspieler rauf. Gerade als es gut lief, riss er sich das Kreuzband. Wenn der Innen- und Linksverteidiger fit ist, zählt er zu den Leistungsträgern beim Rekordmeister. Die Ablöse war trotzdem verdammt hoch, gerade für einen verletzungsanfälligen Spieler. Brazzo-Note: 3
Benjamin Pavard
Mit Benjamin Pavard verpflichtete der FC Bayern im Sommer 2019 immerhin einen amtierenden Weltmeister für 35 Millionen Euro vom VfB Stuttgart. Auch wenn der Franzose seinen und den Ansprüchen des Klubs nie so richtig gerecht werden konnte, ist er doch eine zuverlässige Kraft in der Viererkette. Pavard sieht sich als Innenverteidiger, hilft aber mittlerweile dauerhaft auf der rechten Seite aus. Macht das solide, aber eben wie ein Innenverteidiger, der Rechtsverteidiger spielen muss. Will deswegen auch weg. Brazzo-Note: 4
Dayot Upamecano
Mit 42,5 Millionen Euro kostete Dayot Upamecano ein stolzes Sümmchen - gerade in klammen Corona-Zeiten. Der Franzose bewegte sich gerade in seiner ersten Saison beim FC Bayern öfter im Schatten als im Licht. Faustregel: mindestens ein Upamecano-Klopps pro Spiel. Ein wenig erinnerte das an den jungen Jerome Boateng, der sich schließlich zum Weltklasse-Verteidiger entwickelte. Auch Upamecano ist auf dem Weg dorthin, mittlerweile fehlt nur noch ein wenig Konstanz. Brazzo-Note: 2
Marcel Sabitzer
Trainer Julian Nagelsmann brachte den Österreicher praktisch aus Leipzig mit - 15 Millionen Euro kostete er. Doch angekommen ist er nie so wirklich in München. Ja, als Leon Goretzka länger ausfiel, war in Ansätzen wieder der Sabitzer an der Seite von Kimmich zu erkennen, weswegen ihn der FC Bayern geholt hatte. Doch die vorgesehene Rolle konnte er nicht ausfüllen. Er versucht nun über eine Leihe bei Manchester United, mehr Spielpraxis zu sammeln. Brazzo-Note: 4
Jamal Musiala
Jamal Musiala hat seinen Durchbruch sicher Ex-Bayern-Trainer Hansi Flick zu verdanken. So viel ist klar. Doch Salihamidzic war es, der den Youngster 2019 aus der Chelsea-Jugend zur U17 an die Säbener Straße lockte. Für lau. Mittlerweile ist Musiala bei den Profis nicht selten der Beste auf dem Platz, schaffte es zum Nationalspieler. Bleibt er gesund, werden die Bayern an ihm sicher noch viel Freude haben. Brazzo-Note: 1
Tanguy Nianzou
Der Innenverteidiger kam 2020 ablösefrei von Paris Saint-Germain. Seine erste Saison beim FC Bayern war derart von Verletzungen geprägt, dass er gar keine Chance hatte, von sich reden zu machen. Zählte quasi erst in der folgenden Spielzeit als Zugang. Sein Talent ließ der 19-Jährige durchblicken, doch durchsetzen konnte er sich nicht. Wurde für 16 Millionen Euro nach Sevilla verkauft, wo er mehr Chancen auf einen Stammplatz hat. Brazzo-Note: 2
Omar Richards
Auch Omar Richards kam zum Nulltarif. 2021 kam der Innenverteidiger vom FC Reading. Oft eingesetzt wurde der Linksverteidiger nicht, doch es reichte, um seinen Marktwert zu steigern. Für 8,5 Millionen Euro wechselte er zu Nottingham Forrest. Ein gutes Geschäft für den FC Bayern. Brazzo-Note: 2
Philippe Coutinho
Mit diesem Deal hatte der Sportvorstand nur anteilsmäßig zu tun. Der damalige Klub-Boss Karl-Heinz Rummenigge hatte die Personalie Coutinho zur Chefsache erklärt. Der große Coup wurde das Leihgeschäft am Ende nicht. Zwar half der Brasilianer beim Gewinn des Triples und ließ vereinzelt sein herausragendes Talent aufblitzen. Doch auch in München gelang es ihm nicht, seine ins Stottern geratene Karriere wieder anzukurbeln. Zurecht entschied sich Brazzo nach einer Saison dagegen, die Kaufoption über 120 Millionen Euro zu ziehen. Immerhin: Coutinhos Gastspiel in München kostete die Bayern nur eine Leihgebühr von 8,5 Millionen Euro. Brazzo-Note: 3
Ivan Perisic
Dem Vernehmen nach ging dieses Leihgeschäft ausschließlich über den Schreibtisch von Ex-Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge. Perisic kam 2019 auf Leihbasis für eine Gebühr von fünf Millionen Euro von Inter Mailand. Ein guter Deal, den sich Brazzo aber nicht auf die Fahne schreiben kann.
Thiago
Wenn ein verdienter Spieler gehen will, hast du als Verein schlechte Karten. So war es auch mit Thiago. Nach sieben Jahren in München suchte der Spanier eine neue Herausforderung und wechselte zum FC Liverpool. Soweit so gut. Allerdings wurde Thiago trotz eines Marktwertes von knapp 50 Millionen für 22 Millionen Euro quasi verscherbelt. Das lag einerseits an seiner kurzen Restvertragslaufzeit. Andererseits aber vielleicht auch an einem unglücklichen Verhandlungs-Händchen. Zumindest in diesem Fall. Brazzo-Note: 4
David Alaba
Ähnliches gilt für David Alaba. Nach 13 Jahren in München verließ der Österreicher den Rekordmeister am Ende ablösefrei in Richtung Real Madrid. Alabas Gehaltsforderungen sollen utopisch gewesen sein, sodass die Bayern ihre Schmerzgrenze hinsichtlich eines neuen Angebots überschritten sahen. Doch hätte Salihamidzic Alaba entweder eher verkauft oder seinen Vertrag frühzeitig verlängert - und sei es nur um ein Jahr - hätte der FC Bayern am Ende noch einmal deftig abkassiert. Zu Brazzos Verteidigung: Selbst Uli Hoeneß ist ein solcher Fehler als Manager schon unterlaufen, als Michael Ballack 2006 ablösefrei zum FC Chelsea gewechselt war. Brazzo-Note: 5
Jerome Boateng
Obwohl Jerome Boateng nach einer längeren Flaute wieder fester Bestandteil der Bayern-Elf war, wurde sein Vertrag im Sommer 2021 nicht verlängert. Dabei hatten sich Ex-Trainer Hansi Flick für einen Verbleib des Verteidigers stark gemacht. Doch Salihamidzic blieb hart, wollte die Zukunft nicht in die Füße des 33-Jährigen legen. Schlussendlich die richtige Entscheidung, aber Abzüge in der B-Note, weil Boateng gefühlt vom Hof gejagt wurde. Brazzo-Note: 4
Callum Hudson-Odoi
Nanu, Callum Hudson-Odoi war doch nie ein Bayern-Spieler? Eben. Dabei hatten die Bayern mit Salihamidzic maximal am Engländer gebaggert. Am Ende ließ sich Brazzo gleich zwei Mal von Sportdirektorin Marina Granovskaia düpieren. Im März 2019 verweigerten die Blues Hudson-Odoi die Freigabe. Ein Jahr später stellte Chelsea so hohe Anforderungen an ein mögliches Leihgeschäft, dass Bayern am Ende klein beigab. Vielleicht hätte man von Beginn an nicht so großmundig das Interesse verkünden sollen, um die eigene Verhandlungsposition zu stärken. Brazzo-Note: 5
Roca, Sarr, Costa, Choupo-Moting
Nachdem der Hudson-Odoi-Deal erneut geplatzt war, machte sich bei den Bayern blinder Aktionismus breit. Kurz vor Transferschluss, schon während die Saison angelaufen war, verpflichtete Salihamidzic Marc Roca, Bouna Sarr, Douglas Costa und Eric-Maxim Choupo-Moting. Die Bilanz der Schnellschüsse ist durchwachsen: Sarr und Costa floppten. Roca sportlich auch, steigerte seinen Marktwert auf der Bank aber und wurde für zwölf Millionen Euro an Leeds verkauft. Einzig Choupo-Moting erwies sich als brauchbarer Einkauf. Im Sturmzentrum trifft er regelmäßig. Brazzo-Sammel-Note: 3
Renato Sanches
Beim FC Bayern gelang Renato Sanches nie der Durchbruch. Im Sommer 2019 beendeten die Bayern ein dreijähriges Missverständnis, das auch eine eher erfolglose Leihe nach Swansea beinhaltet hatte. Sanches ging für 20 Millionen zum OSC Lille. Was auf den ersten Blick nach einem gelungenen Deal aussieht, hätte jedoch noch mehr einbringen können. Denn in Lille ging Sanches' Formkurve deutlich nach oben, mittlerweile spielt er in Paris. Hätten die Bayern eine Rückkaufklausel vereinbart, hätten sie im Nachgang noch einmal abkassieren können. Vereinsintern soll es die Überlegungen durchaus gegeben haben. Brazzo-Note: 4
Alexander Nübel
Als er 2020 ablösefrei beim FC Bayern unterschrieb, begann ein Missverständnis. Während Nübels Berater über Einsatzgarantien sprach, ohne die sein Schützling überhaupt nicht gekommen wäre, wollte Salihamidzic davon nichts wissen. Weil auch Manuel Neuer keine Geschenke verteilte, flüchtete Nübel im Sommer 2021 auf Leihbasis zur AS Monaco. Wie kompliziert das Verhältnis zu seinem Stammklub ist, zeigte sich nach der Neuer-Verletzung im Winter 2022. Nübel blieb lieber an der Cote d'Azur als für ein halbes Jahr einen Stammplatz im Bayern-Tor zu beziehen. Brazzo-Note: 5
Jann-Fiete Arp
Jann-Fiete Arp konnte einem schon fast leid tun. Als die Sturmhoffnung 2019 vom Hamburger SV kam, war er schon beim Zweitligisten nicht mehr erste Wahl. Doch die Bayern hatten den Deal bereits im Vorjahr eingefädelt. In München reichte es für Arp nur für die zweite Mannschaft. Im Sommer 2022 wurde er ablösefrei an an den Zweitligisten Holstein Kiel abgegeben. Brazzo-Note: 6
Michael Cuisance
Der junge Franzose galt schon vor seinem Wechsel von Gladbach nach München als problematischer Charakter. Die Bayern dachten, sie bekommen den talentierten Spielmacher in die Spur. Am Ende scheiterte das Acht-Millionen-Experiment. Schwärmte Salihamidzic anfangs noch von Cuisances Vielseitigkeit und Kreativität, verabschiedete er ihn nach zweieinhalb Jahren und 13 Einsätzen eher emotionslos. Auf eine Leihe nach Marseille folgte der Verkauf zum Venezia FC in die Serie A für vier Millionen Euro. Ein Minusgeschäft für die Bayern. Brazzo-Note: 6
Tiago Dantas
Tiago Dantas war ein Wunschspieler von Ex-Trainer Hansi Flick, der nach Saisonbeginn 2020/21 von Benfica ausgeliehen wurde. Der Portugiese kam erst in der U23 zum Einsatz, um physisch stärker zu werden. Am Ende gelang ihm der Sprung zu den Profis nicht. Salihamidzic beendete das Missverständnis nach der Saison wieder. Brazzo-Note: 4