FC Bayern München: Was ein Transfer von Harry Kane für die übrigen Offensivspieler bedeuten würde
Wenn Harry Kane kommt: Was passiert mit den anderen Offensivspielern des FC Bayern?
Der FC Bayern München hat den Poker um Harry Kane allem Anschein nach wieder aufgenommen und den Engländer zur Wunschlösung im Sturmzentrum auserkoren. Mit Kane selbst soll sogar bereits eine Einigung bestehen, einzig Tottenham Hotspur stellt sich aktuell wohl noch quer. Sollte der Deal tatsächlich über die Bühne gehen, verändert sich das Gefüge in der Offensive der Bayern massiv. Was würde ein Kane-Transfer für die übrigen Offensivspieler bedeuten? ran macht den Check.
Mathys Tel
Eigentlich soll Tel mittelfristig einer der Leistungsträger der Bayern und ein Star der Zukunft sein. Mit der Ankunft von Kane würden seine ohnehin schon dürftigen Einsatzzeiten aber noch weiter sinken, auch wenn Tel ebenso auf dem Flügel spielen kann. Für den 18-Jährigen würde eine Leihe wohl am meisten Sinn machen, das aber schloss das Management des Franzosen bereits aus. Hier könnte den Bayern eine Baustelle drohen.
Eric Maxim Choupo-Moting
Auch für Choupo-Moting wäre ein Transfer von Harry Kane keine gute Nachricht. In der abgelaufenen Saison war er bis zu seiner Knieverletzung, die ihn im Endspurt wochenlang außer Gefecht setzte, der Stürmer Nummer eins. Er profitierte auch davon, dass die Kalkulation des Klubs, den Abgang von Robert Lewandowski nicht durch einen neuen Mittelstürmer auffangen zu müssen, krachend scheiterte. Mit dem englischen Nationalspieler im Kader bliebe dem Kameruner wieder die Rolle des Edeljokers oder des Kane-Ersatzes in nicht ganz so wichtigen Spielen. Immerhin würde ihm diese Rolle durch seine lukrative Vertragsverlängerung finanziell versüßt.
Thomas Müller
Grundsätzlich bleibt abzuwarten, welche Rolle "Radio Müller" in der Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel überhaupt einnehmen wird. Allerdings müsste er bei einer Ankunft von Kane nicht mehr befürchten, auf der für ihn ungeliebten Position im Sturmzentrum auflaufen zu müssen. Vor allem, als Choupo-Moting in der vergangenen Spielzeit verletzt fehlte, sollte Müller diese Lücke füllen - mit mäßigem Erfolg. Hinter einem gelernten Mittelstürmer oder um ihn herum fühlt sich Müller deutlich wohler. Diesen gäbe es dann endlich wieder.
Jamal Musiala
Der Schütze des goldenen Tores zur Meisterschale kann auf vielen Positionen spielen, musste in Ermangelung eines Stürmers aber oft auch derjenige sein, der selbst vollstreckt. Sein Formeinbruch nach der WM dürfte auch mit der teils zu großen Verantwortung zu tun gehabt haben, die auf dem 20-Jährigen abgeladen wurde. Mit Kane könnte er sich wieder mehr auf seine eigentlichen Stärken im Dribbling und in der Tor-Vorbereitung konzentrieren, zumal der Engländer Verteidiger binden würde, was wiederum Räume für Musiala schaffen sollte.
Sadio Mane
Was für eine enttäuschende Saison für den gefeierten Neuzugang des Vorjahres! Sogar ein vorzeitiger Abschied aus München schien denkbar, diesen Spekulationen hat er nun aber selbst eine Absage erteilt. Mane will bleiben - und könnte von Kane massiv profitieren. Denn der Druck des Superstars, dem Mane in der Vorsaison sichtbar nicht gewachsen war, würde sich jetzt auf den Engländer konzentrieren. Mane wiederum könnte in dessen Schatten wieder zu alter Stärke finden - und müsste sich wie auch Müller nicht mehr mit dem Gedanken beschäftigen, Aushilfsstürmer auf der "Neun" spielen zu müssen.
Kingsley Coman, Leroy Sane und Serge Gnabry
Alle drei gelernten Flügelspieler verfügen über ein ganz feines Füßchen, bei der eigenen Torerzielung haperte es aber gewaltig. Die mangelnde Verwertung von Großchancen war eines der größten Probleme der Vorsaison, und alle drei hatten daran ihren Anteil. Mit einem Harry Kane als Abnehmer ihrer Flanken und Zuspiele wäre dieses Problem aber vermutlich nicht mehr existent. Stattdessen dürften sowohl Sane als auch Coman und Gnabry viele Vorlagen einsammeln.