Neuer Sportvorstand auf Schalke: Das sind die Baustellen von Peter Knäbel
Peter Knäbel: Diese Baustellen muss er beim FC Schalke 04 angehen
Ralf Rangnick, Markus Krösche, Rouven Schröder – gleich mehrere Kandidaten für den Posten des Sportvorstandes beim FC Schalke 04 sind in den letzten Wochen abgesprungen. Nun setzt der kriselnde Traditionsklub auf eine interne Lösung und befördert Peter Knäbel langfristig zum Vorstand Sport und Kommunikation. Der 54-Jährige folgt damit auf Jochen Schneider und steht angesichts der katastrophalen Lage des Vereins vor einem Berg voller Aufgaben. ran.de zeigt, welche Baustellen Knäbel nun angehen muss.
Zusammenstellung eines Zweitliga-Kaders
Fakt ist: Der aktuelle Kader wird mit Blick auf die kommende Zweitliga-Saison neu aufgestellt werden müssen. Knapp 15 Spieler werden Schalke wohl verlassen, im Hintergrund arbeitet Knäbel zusammen mit Mike Büskens und U19-Trainer Norbert Elgert schon länger an der Neu-Strukturierung. Mit Danny Latza steht ein Neuzugang bereits fest. Derzeit studiere man die 2. Bundesliga bereits "sehr intensiv". Über das Anforderungsprofil der Zugänge sagt Knäbel auf seiner Antrittspressekonferenz: "Da brauchen wir die fußballerischen Fähigkeiten, aber wir brauchen auch Mentalität und druckresistente Spieler, die den Druck lieben und unter Druck performen können."
Ruhe ins Vereinsumfeld bringen
Die Personalie Ralf Rangnick wurde fast schon zu einer öffentlichen Schlammschlacht. Doch damit soll nun Schluss sein. Unter Knäbel soll die Führungsriege wieder zu einer Einheit werden: "In meinem Vereinsverständnis diskutiert man kontrovers. Aber wenn eine Entscheidung gefällt ist, trägt man sie gemeinsam nach innen und außen weiter", stellt Knäbel klar. Doch die Fronten sind weiterhin verhärtet. Ins Zentrum der Kritik rückte zuletzt immer häufiger der Aufsichtsvorsitzende Dr. Jens Buchta.
Die Fans zurückgewinnen
Unter den Schalker Fans gilt Buchta als Hauptverantwortlicher für die missglückte Verpflichtung von Ralf Rangnick. Die letzten Wochen und Monate haben dazu geführt, dass sich immer mehr Anhänger von ihrem geliebten Verein abgewandt haben. Zu lang war die Liste an Verfehlungen der Vereinsspitze, zu schlecht und kampflos die Vorstellung der Mannschaft auf dem Platz. Es fehlt an Identität. In Norbert Elgert, Gerald Asamoah, Mike Büskens oder Matthias Schober bezieht Knäbel einige Leute mit Schalker Herzblut in die wichtigen Entscheidungen mit ein. Das allein wird aber nicht reichen, um das Band zwischen Verein und Fans wiederherzustellen.
Einen Sportdirektor finden
Während Vorgänger Jochen Schneider sowohl das Amt des Sportvorstandes als auch das des Sportdirektors inne hatte, soll unter Knäbel eine Aufgabenteilung erfolgen. Dafür suchen die Schalker nun einen neuen Sportdirektor. Dieser soll vor allem in puncto Transfergeschäft tätig sein und anders als seine Vorgänger einen besseren Job in puncto Kaderzusammenstellung machen.
Den Verein langfristig stabilisieren
Erst unter der Woche hat Hauptsponsor Gazprom den Vertrag bis 2025 verlängert und den Schalkern damit wichtige Planungssicherheit für die Zukunft gegeben. Für Knäbel steht Schalke nun auf einem "guten Fundament". Mit dem wohl höchsten Etat der 2. Liga ist die Mission im kommenden Jahr schnell ausgerufen: Schalke muss den direkten Wiederaufstieg schaffen. Dennoch ist sich Knäbel sicher: "Das wird ein Long-Distance-Run, der uns bevorsteht."