Bundesliga: Wann die Teams ihren Trainer zuletzt nicht feuerten
Trainerentlassungen in der Bundesliga
Aus und vorbei: Auf Schalke wurde ein weiteres Mal ein Trainer vor Ende seines Vertrages entlassen. Thomas Reis musste nach der bereits vierten Saisonniederlage gehen. Dass Bundesliga-Trainer ihren Vertrag erfüllen, ist fast schon zur Seltenheit geworden. Manche haben es dann aber doch geschafft, bei einigen Vereinen liegt das allerdings lange zurück - beim Spitzenreiter dieser Rangliste sogar fast 30 Jahre.
Trainerentlassungen in der Bundesliga
Auch wenn die Schalker nicht mehr in der Bundesliga spielen, so gehören sie doch irgendwie dennoch dazu. Im Jahr 2002 ging mit Huub Stevens letztmals ein Schalke-Trainer aus freien Stücken vom Hof. Seit dem folgte eine wahre Parade an Entlassungen.
Juni 2022: FC Augsburg (Markus Weinzierl)
Markus Weinzierl war in Augsburg eine Legende: Jahr für Jahr verhalf er den Schwaben zum Klassenerhalt und führte sie sogar nach Europa. 2016 wollte Weinzierl dann den nächsten Schritt machen und verbrannte sich. Beim FC Schalke klappte es nicht so richtig. Auch sein Engagement beim VfB Stuttgart endete jäh.
Juni 2022: FC Augsburg (Markus Weinzierl)
2021 versuchte es der gebürtige Straubinger dann erneut in Augsburg. Seine zweite Amtszeit endete allerdings im Drama. So schoben sich die Verantwortlichen und Weinzierl gegenseitig die Schuld zu, weshalb eine Verlängerung nicht zustande kam. Vor dem letzten Spieltag erklärte dann Weinzierl seinen Rücktritt.
Juni 2022: Borussia Mönchengladbach (Adi Hütter)
Auch wenn seine einzige Spielzeit als Trainer von Borussia Mönchengladbach keine erfolgreiche war, entlassen wurde Adi Hütter nicht. Der Österreicher verließ den Verein nach Monaco und verkündete seinen Abschied dann sogar höchstselbst.
Juni 2022: Borussia Mönchengladbach (Adi Hütter)
Über den damals zehnten Tabellenrang ärgerten sich Fans und Verantwortliche sehr - in der momentanen Lage wohl ein Luxusproblem. Auf Hütter folgte Daniel Farke, auch er verließ den Verein nach nur einem Jahr wieder - allerdings mit der Kündigung in der Hand.
Juni 2021: Eintracht Frankfurt (Adi Hütter)
Ein Jahr zuvor war Adi Hütter in Frankfurt angestellt. Nach drei erfolgreichen Jahren inklusive Europa-League-Halbfinale ging der Österreicher weg aus der Finanzmetropole und startete sein Projekt in Gladbach - dieses scheiterte. Damals überwiesen die Fohlen für Hütter 7,5 Millionen Euro nach Frankfurt.
Juni 2021: Borussia Dortmund (Edin Terzic)
Wiedersehen macht Freude, so zumindest im Fall Edin Terzic. Dieser war für rund zwei Wochen nach der Entlassung von Lucien Favre als Interimstrainer beim BVB tätig. Nach zwei Siegen aus drei Spielen durfte Terzic sein Amt bis zum Saisonende behalten.
Juni 2021: Borussia Dortmund (Edin Terzic)
Belohnt wurde das Vertrauen der BVB-Verantwortlichen in ihren damaligen Jugendtrainer mit dem Gewinn des DFB-Pokals. Auf Terzic folgte dann Marco Rose, dieser war nach nicht mal einem Jahr wieder Geschichte. Heute heißt der Dortmunder Trainer erneut Edin Terzic.
Juni 2021: SV Darmstadt 98 (Markus Anfang)
Die Entwicklungen von Markus Anfang und dem SV Darmstadt waren nach der Trennung im Juni 2021 vollkommen gegensätzlich. Während die Hessen sich aufmachten, die 2. Bundesliga zu erobern und den Aufstieg zu bewerkstelligen, hatte Anfang bei seinem neuen Arbeitgeber Werder Bremen kein Glück. Nach nur 14 Spielen war sein Engagement in Norddeutschland beendet.
Juni 2021: Köln (Friedhelm Funkel)
Er gilt als einer der Feuerwehrmänner der Bundesliga. Er ist dann da, wenn er gebraucht wird. Im Frühjahr 2021 wurde Friedhelm Funkel nämlich in Köln gebraucht. Er schaffte mit den Geißböcken den Klassenerhalt. Danach wurde die Zusammenarbeit beendet. Funkel ist seit dem nicht mehr als Trainer einer Profi-Mannschaft tätig gewesen.
Juni 2021: FC Bayern München (Hansi Flick)
Er musste nicht, er wollte: Hansi Flick verließ München im Juni 2021 nach nur anderthalb Jahren wieder - diese waren allerdings sehr erfolgreich. Der Heidelberger holte mit dem FCB das Triple. Sein darauffolgendes Engagement beim DFB war bekanntermaßen nicht sehr fruchtbar. Auch sein Wechsel von München weg lief nicht ohne Nebengeräusche.
Juni 2021: RB Leipzig (Julian Nagelsmann)
Der Kreis schließt sich: Flicks Nachfolger in München hieß Julian Nagelsmann. Dieser beendete nach zwei Jahren seine erfolgreiche Tätigkeit in Leipzig - ebenfalls im Sommer 2021. Rund 25 Millionen Euro mussten die Bayern berappen, um den 36-Jährigen aus Sachsen loszueisen. Pikant: Auch auf dem Posten des Nationaltrainers folgte Nagelsmann auf Flick.
Juni 2021: Bayer Leverkusen (Hannes Wolf)
Trotz seiner erst 42-Jahre hat Hannes Wolf schon einige Trainerstationen gehabt. Unter anderem war der Bochumer auch für ganze acht Spiele an der Seitenlinie von Bayer Leverkusen aktiv. Mit der Qualifikation für die Europa League erreichte Wolf mit der Werkself das ausgerufene Ziel. Dennoch blieb er nicht am Niederrhein, sondern ging als Trainer der U19 zurück zum DFB.
Juni 2021: VfL Wolfsburg (Oliver Glasner)
Seine beste Zeit hatte Oliver Glasner wohl bei Eintracht Frankfurt. Mit den Hessen holte der Österreicher 2022 die Europa League. Davor war er beim VfL Wolfsburg. Dort ist der bisher letzte Trainer, der den Verein freiwillig verließ. Sein Nachfolger Mark van Bommel wurde nach nur 115 Tagen im Amt entlassen - Rekord in Wolfsburg.
Juni 2019: TSG Hoffenheim (Julian Nagelsmann)
Die TSG Hoffenheim war Julian Nagelsmanns erste Station als Bundesliga-Trainer. Erst rettete er die Kraichgauer vor dem Abstieg, dann führte er sie in die Champions League. Nach 136 Spielen war Schluss bei 1899 - Nagelsmann ging nach Leipzig. Der TSG brachte der damals 32-Jährige immerhin fünf Millionen Euro Ablöse ein.
Juni 2016: Union Berlin (André Hofschneider)
Im Juni 2016 liefen die Uhren in Berlin noch anders. Die Hertha schloss auf einem Europa-League-Platz ab und Union spielte in der zweiten Liga. Der Trainer der Eisernen hieß damals, heute kaum noch vorstellbar, nicht Urs Fischer, sondern André Hofschneider.
Juni 2016: Union Berlin (André Hofschneider)
Dieser wurde der Nachfolger des bereits verstorbenen Sascha Lewandowski. Hofschneider blieb nach seinem Ausscheiden als Trainer dem Verein dennoch erhalten. Heute ist er Nachwuchs-Cheftrainer bei den Köpenickern.
Juni 2015 VfB Stuttgart (Huub Stevens)
Bei vielen Vereinen fungierte Huub Stevens als Retter - 2015 war er es in Stuttgart. Am 34. Spieltag machte er mit einem 2:1 Sieg über Paderborn den Klassenerhalt für die Schwaben klar. Bereits 2014 war er für zehn Spiele Trainer in Württemberg. In Stuttgart ist der Trainer-Posten ein Schleudersitz, seit 2010 waren 20 verschiedene Übungsleiter im Einsatz.
Juni 2014: Mainz 05 (Thomas Tuchel)
Jürgen Klopp brachte Mainz 05 in die Bundesliga, Thomas Tuchel etablierte sie dort. Fünf Jahre war er für den FSV aktiv, ehe der 50-Jährige dann die Reißleine zog und sich aus Mainz - und für ein Jahr sogar vom gesamten Fußballgeschäft - verabschiedete. Ein Jahr später ging Tuchel dann zum BVB. 2021 krönte der Schwabe seine Karriere mit dem Titel Weltclubtrainer des Jahres.
Juni 2011: SC Freiburg (Robin Dutt)
In Freiburg können die Trainer recht gelassen ihre Arbeit machen - hier bekommen die Teamchefs Vertrauen und vor allem Zeit - so auch Robin Dutt. Nach vier Jahren endete 2011 sein Engagement in Freiburg. Er war der Nachfolger des legendären Volker Finkes. Seine nächste Station endete unbefriedigend. Nach weniger als einer Saison war Schluss bei Bayer Leverkusen.
Juni 2004: 1. FC Heidenheim (Helmut Dietterle)
Nur sechs verschiedene Trainer hatte Heidenheim seit 1978 - absolutes Unikum in der Bundesliga. Dennoch liegt es lange zurück, dass ein Heidenheimer Trainer nicht gefeuert wurde. Das war Helmut Dietterle - Aufstiegstrainer in die Oberliga 2004. Es scheint eine Ewigkeit her zu sein. Seit 2014 ist Dietterle Trainer des Verbandsligisten Dorfmerkingen.
Juni 1995: Werder Bremen (Otto Rehhagel)
In Bremen war Otto Rehhagel König, bei seiner nächsten Station in München nur Pasche. Mit den Werderanern holte die Trainer-Legende sowohl Meisterschaft als auch DFB-Pokal. Er war der letzte festangestellte Bremen-Coach, der nicht entlassen wurde. Selbst Werder-Ikone Thomas Schaaf musste unfreiwillig gehen.