Weltfußballer 2020: Das spricht für Robert Lewandowski
Matthäus: Robert Lewandowski hätte Ballon d'Or verdient
Lothar Matthäus war 1991 der erste und letzte deutsche Weltfußballer, er weiß also wovon er spricht, wenn es um die Wahl zum besten Kicker des Planeten geht. Deshalb hat es durchaus Gewicht, wenn der Rekordnationalspieler eine Empfehlung für den Ballon d'Or abgibt. "Ob es für Lewandowski zum Weltfußballer-Titel reicht, werden wir sehen. Aber er hätte es nach dieser überragenden Saison total verdient", sagt Matthäus in seiner "Sky"-Kolumne. Wie realistisch sind die Chancen Lewandowskis tatsächlich? Wir haben uns die Zahlen des Torjägers angeschaut und wagen eine Prognose.
Rekordverdächtige Saison
Tatsächlich liegt Lewandowski in allen gespielten Wettbewerben an der Spitze der Torjägerliste, sechs Wochen vor seinem 32. Geburtstag scheint der polnische Nationalspieler in der Form seines Lebens zu sein. Nach 43 Pflichtspielen steht er bei 51 Treffern und verbesserte seinen eigenen Rekord aus der Saison 2016/17 um acht Tore. Und die Champions League ist bekanntlich noch nicht zu Ende gespielt, dort kann Lewandowski noch nachlegen.
In der Bundesliga auf Rekordjagd
In der Bundesliga verpasst Lewandowski zwei Spiele aufgrund einer Schienbeinverletzung, einmal fehlt er gelbgesperrt. Fast schon unglaublich ist seine Serie an den ersten elf Spieltagen, als er immer mindestens einmal trifft und schon Anfang November bei 16 Treffern steht. Insgesamt sind es 34 Tore in 31 Spielen, im Schnitt netzt Lewandowski alle 80 Minuten. Mit sechs mehr erzielten Toren verweist er Leipzigs Timo Werner (28) auf den zweiten Platz der Torjägerliste. Die Torjägerkanone sichert er sich zum insgesamt fünften Mal.
Sechs Tore zum Pokalsieg beigesteuert
Auch im DFB-Pokal wird Lewandowski Torschützenkönig, zum insgesamt vierten Mal hintereinander. Dafür reichen sechs Treffer, zwei davon erzielt er beim 4:2-Sieg des FC Bayern im Finale gegen Leverkusen. Dass Lewandowski mit seinen Treffern sowohl an der Meisterschaft wie auch am Pokalgewinn der Münchner großen Anteil hat, braucht wohl nicht mehr extra gesagt werden.
Auch in der Königsklasse vorn
In der Champions League führt Robert Lewandowski die Torjägerliste mit elf Toren ebenfalls an und es ist gerade mal das Hinspiel des Achtelfinales gegen den FC Chelsea gespielt. Die Champions League dürfte entscheidend werden für die Ambitionen der Münchner Tormaschine. "Sollten die Bayern in der Königsklasse auch noch ins Finale kommen, gibt es für mich keine Alternative zum Weltfußballer Robert Lewandowski", sagt Matthäus: "Es wäre für ihn, die Bayern und die Bundesliga ein großartiges Zeichen. Ich drücke ihm die Daumen."
Bricht Lewandowski die Dominanz von Messi und Ronaldo?
Die Wahl zum Weltfußballer ist in den vergangenen Jahren so abwechslungsreich wie die Speisekarte an einem Würstchenstand. Seit 2008 wechseln sich Cristiano Ronaldo (5x) und Lionel Messi (6x) ab. Nur Luka Modric unterbricht die Serie des Weltfußballer-Duos 2018, womit vor allem der Vize-Weltmeister-Titel der Kroaten bei der WM in Russland gewürdigt wird. Bei der Wertung zum "Goldenen Schuh", den der beste Torjäger von Europas Ligen bekommt, liegen CR7 (25 Tore) und Messi (22 Tore) in diesem Jahr deutlich hinter Lewandowski. Lediglich Ciro Immobile (Lazio Rom, 29 Tore) kann dem Bayern-Stürmer noch gefährlich werden, da in Italien noch sieben Spieltage zu spielen sind.
Fazit
Eigentlich spricht in dieser Saison alles für Robert Lewandowski. Durch die Corona-Pandemie ist ohnehin alles anders in diesem Jahr, selbst die Europameisterschaft wird verlegt. Also sollte die FIFA auch mal einen anderen Namen auf der Liste der Ballon d'Or-Preisträger verewigen. Entscheidend dürfte tatsächlich das Abschneiden des FC Bayern in der Champions League sein. Schießt Lewandowski die Münchner ins Finale oder sogar zum silbernen Henkelpott, dürfte ihm der Titel des Weltfußballers sicher sein. Verdient hätte er es auf jeden Fall!