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Der nächste Florian Wirtz?

1. FC Köln - Top-Talent Justin Diehl im Fokus: "Ein Ausnahmespieler"

  • Aktualisiert: 30.12.2023
  • 13:33 Uhr
  • Kai Esser

Seit Monaten gibt es Wirbel um Justin Diehl. Das Top-Talent des 1. FC Köln wurde in die 2. Mannschaft abgeschoben, dennoch steht er bei Bundesligisten auf dem Zettel. Er beeindruckt seine Konkurrenz - und könnte von der Notlage seines Klubs profitieren.

Von Kai Esser

"Warum willst du nicht mit uns arbeiten?" Das fragte Steffen Baumgart, mittlerweile Ex-Trainer des 1. FC Köln, rhetorisch in Richtung Justin Diehl auf einer Presserunde.

Wie der gefeierte Youngster dem "Effzeh" nämlich mitteilte, will er seinen 2024 auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Als Reaktion darauf schob Baumgart ihn zur U21 der Kölner in die Regionalliga West ab. Diehl würde erst in der ersten Mannschaft berücksichtigt werden, wenn er seinen Vertrag verlängert.

Eine Maßnahme, die für Kritik sorgte. Sowohl bei den Fans als auch bei Experten. Vor allem, da der "Effzeh" in einer sportlichen Notlage steckt. Mit nur zehn Punkten nach 16 Spielen stehen die Kölner in der Bundesliga auf einem Abstiegsplatz. Vor allem eins bereitet den Kölnern Sorge: Die Offensive. Lediglich zehn Treffer wollten den Rheinländern gelingen, nur in einem Spiel überhaupt mehr als ein Tor.

Einen Torjäger hat Köln nicht - oder doch? Denn Diehl, ohne öffentlich zu murren, ist nicht nur bester Torschütze der U21, sondern der ganzen Regionalliga West, in der Diehl wohl oder übel zu Hause ist. Zwölf Tore schoss der gerade erst 19 Jahre alt gewordene Angreifer, neun weitere legte er vor. Damit war er an mehr als doppelt so vielen Treffern beteiligt, wie die erste Mannschaft insgesamt schoss.

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Freilich, die viertklassige Regionalliga West ist ein anderes Kaliber als die Bundesliga. Dass Diehl dennoch ein Spieler mit außergewöhnlicher Qualität ist, bestätigt ausgerechnet ein Konkurrent.

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Justin Diehl als Lösung der Angriffsflaute?

Dietmar Hirsch ist Trainer des Tabellenführers 1. FC Bocholt - und damit der nächste Gegner der Kölner "Jungböcke" nach der Winterpause. "Er ist ein Ausnahmespieler. Ich denke, das wird jeder Trainer, der gegen ihn gespielt hat, bestätigen", so der 196-malige Bundesligaspieler exklusiv gegenüber ran.

"Wir mussten ja schon gegen ihn spielen", erinnert sich der heute 52-Jährige. Am 2. Spieltag verlor der Primus der Regionalliga West mit 0:1 in Köln. Vorlagengeber des entscheidenden Tores: Justin Diehl.

"Er hat hohes Tempo, er ist torgefährlich und scheint klar im Kopf zu sein", lobt Hirsch weiter. "Es ist schwer, sich auf so einen Spieler einzustellen, weil er eine hohe individuelle Klasse und Qualität hat. Da hatten viele Mannschaften Probleme mit." Dass der U20-Nationalspieler drei Punkte vor Platz zwei in der Scorerliste seiner Liga rangiert, untermauert das nur.

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Dietmar Hirsch, Trainer des 1. FC Bocholt, Tabellenführer der Regionalliga West<p></p>
Dietmar Hirsch, Trainer des 1. FC Bocholt, Tabellenführer der Regionalliga West

© Funke Foto Services

"Ich denke, er ist auf jeden Fall zu Höherem berufen als Regionalliga." Mit dieser Einschätzung ist Bocholts Chefcoach nicht alleine, so sollen unter anderem der VfB Stuttgart und Bayer 04 Leverkusen Interesse zeigen. Aber nicht für ihre Reserveteams, sondern für ihre Bundesliga-Mannschaft.

Transfersperre und Trainerwechsel als Chance für Diehl - und den Effzeh?

Der 1. FC Köln steht aktuell ohne Trainer da, darf erst in rund einem Jahr wieder Spieler transferieren und steht auf Rang 17 der Bundesliga. Was wie ein Fluch klingt, könnte sich als Segen entpuppen. Sowohl für die Kölner, als auch für Diehl, der - bei allem Respekt - seine Träume sicher nicht in der Regionalliga erfüllen will.

Die vormals geschlossene Tür zur ersten Mannschaft ist nun wieder auf für den "Ausnahmespieler". Nicht nur, weil ein neuer Trainer kommt, sondern auch, weil Diehl seinen Trainer gar behalten könnte. Aufgrund der angespannten finanziellen Situation der Kölner ist U21-Coach Evangelos Sbonias eine valide Option als kommender Cheftrainer des "Effzeh".

Davie Selke, Steffen Tigges und Co. haben in der ersten Mannschaft in der Hinserie ihre Unsicherheit vor dem gegnerischen Tor bereits bewiesen. Der letzte Strohhalm für die Kölner könnte das Eigengewächs sein, das vor Selbstvertrauen strotzen dürfte.

Und wer weiß? Wenn er es tatsächlich schafft, seinen 1. FC Köln zum Klassenerhalt zu schießen, denkt er vielleicht auch anders über einen möglichen neuen Vertrag nach.

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