Fußball
Aufgeben gilt nicht: Kiel will weiter ans Wunder glauben
Aufgeben gilt nicht: Holstein Kiel klammert sich nach der bitteren Last-Minute-Pleite im Kellerduell gegen den FC St. Pauli weiter an eine minimale Resthoffnung. "Solange es rein rechnerisch möglich ist, wird jeder von uns alles geben und sich Tag für Tag den Arsch aufreißen", sagte Torwart Thomas Dähne nach dem 1:2 (1:1), "aber ich bin jetzt ganz ehrlich, es ist schon ein brutaler Schlag heute."
Mit einem Sieg hätte Kiel den Anschluss wiederherstellen können, durch die nächste Heimpleite beträgt der Abstand auf den Relegationsrang weiterhin vier Punkte - der 1. FC Heidenheim kann am Sonntag aber auf sieben Punkte davonziehen. "Grundsätzlich sind wir natürlich sehr enttäuscht, weil die Spiele weniger werden. Und trotzdem geht es weiter", sagte Trainer Marcel Rapp: "Jetzt ist es schon so, dass man ein bisschen auf die Ergebnisse von den anderen Plätzen guckt, ganz klar. Aber zum Schluss liegt es an uns. Ob wir jetzt sagen: Okay, das ist ein Tiefschlag, und wir geben auf. Oder ob wir einfach weitermachen".
Kiel war zunächst durch Alexander Bernhardsson (21.) in Führung gegangenen, doch am Ende standen die Störche nach dem Treffer von Daniel Sinani (34.) und dem Eigentor von Max Geschwill (90.+2) mit leeren Händen da. "Es ist richtig bescheiden", sagte Dähne, der besonders beim ersten Gegentor eine schlechte Figur machte: "Am Ende machen zwei Kack-Tore den Unterschied, dass wir null Punkte haben und sie drei. Fußball ist das Schönste, aber manchmal auch das Brutalste auf der Welt."
Damit rückt der Abstieg zurück in die Zweitklassigkeit immer näher. Der Tabellenletzte ist seit sechs Heimspielen ohne Sieg, im Zeitalter der Drei-Punkte-Regel sind alle Bundesligisten, die nach 29 Spieltagen maximal 18 Punkte auf dem Konto hatten, auch abgestiegen. Und die nächsten beiden Gegner RB Leipzig und Borussia Mönchengladbach haben es in sich.
"Es kommen noch fünf Spiele, es gibt noch 15 Punkte zu holen", sagte John Tolkin, und es klang nicht nur wie eine Durchhalteparole: "Wir können unsere Köpfe nicht hängen lassen. Wir müssen weiterkämpfen."