Bundesliga
Bayer Leverkusen: Lizenzentzug droht wegen Autobahnausbau
- Aktualisiert: 28.04.2025
- 10:16 Uhr
- ran.de
Bayer 04 Leverkusen steht sportlich wie finanziell seit Jahren auf sicheren Füßen. Ein kurioser Umstand sorgt jetzt aber dafür, dass der amtierende Meister um die Lizenz bangen muss.
Bayer 04 Leverkusen droht Ärger! Doch das hat keine sportlichen Gründe.
Der amtierende Deutsche Meister bekommt nämlich plötzlich Zeitdruck, um ein neues Trainingsgelände zu errichten. Der Grund: Die Autobahn A1 wird ab 2029 umgebaut und soll noch näher an der BayArena liegen.
Die Strecke soll um zwölf Kilometer verlegt werden und teilweise über die aktuellen Trainingsplätze der Werkself verlaufen.
- Mega-Eklat: Rüdiger spricht über seinen Ausraster
- Kommentar: Rüdiger ist als DFB-Vize-Kapitän untragbar
Dass es jetzt schnell gehen muss, ist auch Bayer-Boss Fernando Carro bewusst. Der Klub hat auch schon ein neues Grundstück im Auge: Ein Rapsfeld, das der Bayer AG gehört - 8,5 Kilometer von der aktuellen Trainingsstätte entfernt.
"Für uns ist ein Neubau auf diesem Gelände nach allen Prüfungen der beste Standort, um die Zukunftsfähigkeit des Klubs durch eine entsprechende Infrastruktur abzusichern", erklärt Carro bei der "Sportbild". "Aber die Wahrheit ist auch: Es ist die wahrscheinlich letzte Möglichkeit, bevor uns die Autobahn verdrängt."
Das Wichtigste in Kürze
Bayer Leverkusen droht Lizenzentzug
Gelingt der Neubau nicht in der verbleibenden Zeit, droht Leverkusen sogar der Lizenzentzug! Denn neben Teilen der Trainingsstätte soll die A1 auch über aktuelle Parkplätze der BayArena laufen. Neben der neuen Trainingseinrichtung müssen also auch Parkplätze auf Teilen der aktuellen Trainingsplätze errichtet werden. Außerdem braucht es neue Zufahrten und Rettungswege für das Stadion.
Diese sind für die Lizenzerteilung verpflichtend. "Der Campus ist für den gesamten Verein das zurzeit wichtigste strategische Projekt", macht Carro deutlich.
Ein Problem bleibt allerdings. "Bauen in Deutschland ist sehr herausfordernd", deutet Carro die schleppend verlaufenden Pläne seines Klubs an. In den vergangenen zehn Jahren wurden neben dem Rapsfeld bereits 70 andere Grundstücke in Stadtnähe erfolglos geprüft - das Rapsfeld ist also die letzte Lösung.
Externer Inhalt
Clasico: Rüdiger mit Skandal-Rot - droht das Nationalmannschaft-Aus?
Bau bereitet Probleme
Bevor aber mit dem Bau eines neuen Sportzentrums begonnen werden kann, müssen zahlreiche Prüfungen durchgeführt werden – etwa zu Lärm, Flächenverbrauch, Verkehrsbelastung und Lichtemissionen am Abend. Obwohl für das Grundstück eine industrielle Nutzung bereits genehmigt ist, fehlt noch die Erlaubnis für ein Sportzentrum.
Damit die Trainingsplätze an der A1 rechtzeitig bis Mitte 2029 freigemacht werden können, muss der neue Campus spätestens Anfang 2027 im Bau sein. Bis Ende 2026 müssen deshalb alle Genehmigungen vorliegen.
FC Liverpool: Erst Gala gegen Tottenham Hotspur, dann Meister-Party an der Anfield Road
Am Montag findet eine Bürgerinformationsveranstaltung in Monheim statt. Carro und Sportdirektor Simon Rolfes werden Fragen der Anwohner beantworten, etwa warum zwölf große und ein kleines Spielfeld benötigt werden. Carro betont, dass es für den Verein essenziell sei, alle Profis, Frauen- und Nachwuchsteams an einem Standort zu vereinen – die Zahl der Plätze sei dabei das Minimum im Vergleich zu anderen Klubs wie dem FC Bayern.
Bayer Leverkusen unter Zeitdruck
Bis Jahresende benötigt der Verein eine endgültige Entscheidung von der Stadt Monheim und dem Regionalrat Düsseldorf, um die konkreten Planungen für das 22 Hektar große Areal fortzusetzen.
Es gehe um die Zukunft des Vereins, macht Carro deutlich. "Wir haben als Verein einen großen gesellschaftlichen Wert, weit über die Stadtgrenze hinaus. Aber ohne Heimat werden wir auf Top-Niveau keine Zukunft haben."