Bundesliga
Bayer Leverkusen vs. FC Bayern München: Der Mauer-Meister aus München - Kommentar
- Aktualisiert: 16.02.2025
- 16:26 Uhr
- Martin Volkmar
Der FC Bayern kommt glücklich zum Punktgewinn in Leverkusen, ist dadurch aber statistisch gesehen schon Meister. Allerdings verpassen es die Münchner, ein Statement zu setzen. Ein Kommentar.
Aus Leverkusen berichtet Martin Volkmar
Am Ende waren sich alle im Stadion einig, auch die Spieler des FC Bayern gaben es mehr oder weniger unumwunden zu:
Ein Sieg von Bayer Leverkusen im Spitzenspiel wäre verdient gewesen.
Zweimal rettete den über weite Strecken des Spiels hinten eingeschnürten Rekordmeister die Latte, einmal Hiroki Ito für den bereits geschlagenen Manuel Neuer auf der Linie.
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Und nach vorne bekamen die Münchner fast nichts auf die Reihe und verzeichneten am Ende die historische Negativmarke keines einzigen Schusses aufs gegnerische Tor.
Und dennoch verließen die Bayern hochzufrieden die BayArena, was in einem Riesenkontrast stand zu den hängenden Köpfen nach der 0:3-Pleite vor fast genau einem Jahr.
Das Wichtigste in Kürze
Bayern statistisch gesehen schon Meister
Damals war eine Vorentscheidung im Kampf um die Meisterschaft gegen den FCB gefallen, diesmal ziemlich sicher auch - aber in die andere Richtung:
Die Bayern konnten durch das 0:0 ihre acht Punkte Abstand auf den Titelverteidiger halten, noch nie hat eine Mannschaft nach 22 Spieltagen solch einen großen Vorsprung verspielt.
Und dass sich das bislang so offensivstarke Team von Vincent Kompany diesen Teilerfolg beinahe im Catenaccio-Stil ermauerte, wird ab Sonntag niemanden mehr interessieren.
Leverkusen spielt zwar die zweitbeste Saison seiner Vereinsgeschichte nach dem vergangenen Titeljahr, aber das wird nicht zur einem erneuten Triumph reichen.
Weil Bayer zu viele Punkte wie in Wolfsburg, Leipzig oder Bochum liegenließ, während Bayern kontinuierlich einsammelte und nur zweimal in der Bundesliga-Historie zu diesem Zeitpunkt mehr Zähler auf dem Konto hatte (2014 und 2016).
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Bayern die konstanteste Mannschaft, aber auch die beste?
Der FCB stellt diese Spielzeit eindeutig die konstanteste Elf und wird deshalb die Meisterschale mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit zurück an die Isar holen.
Allerdings verpassten es die Bayern, ein Statement zu setzen, dass sie auch wieder die beste deutsche Mannschaft sind.
Denn nimmt man nur die Partie am Samstag als Maßstab, sind das nach wie vor die diesmal in allen Belangen klar überlegenen Rheinländer – die obendrein seit nunmehr sechs Spielen nicht mehr gegen die Münchner verloren haben.
Auch wenn die Bayern im Hinspiel in der Allianz Arena ihrerseits die eindeutig bessere Elf waren, auch hier reichte es wie beim bitteren Pokal-Aus nicht zum Prestigeerfolg.
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Bayern: Unklar, ob es gegen absolute Topteams reicht
Und es bleibt unklar, wie gut die neuformierte Mannschaft tatsächlich im Vergleich mit den absoluten Topteams ist.
Gegen internationale Hochkaräter kann eine Vorstellung wie in Leverkusen auch früh zum Scheitern in der Champions League führen.
Doch auch das dürfte den Münchner Maurermeistern nach dem gefühlten Sieg bei Bayer erstmal egal sein.
Denn der erste Titel ist ihnen eigentlich nicht mehr zu nehmen.