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vor finale der ligaphase in der champions league

Borussia Dortmund: Deshalb wird sich Ralf Rangnick den Trainerjob beim BVB nicht antun

  • Aktualisiert: 29.01.2025
  • 09:14 Uhr
  • Tobias Wiltschek

Die Bosse des BVB waren bei Ralf Rangnick offenbar nicht erfolgreich. Das gescheiterte Werben um den österreichischen Nationaltrainer zeigt, wie schwer sich die Dortmunder bei ihrer Suche nach einem neuen Chefcoach tun.

Von Tobias Wiltschek und Martin Volkmar

Borussia Dortmund steht vor einem bedeutenden Spiel in der Champions League. Gewinnt der BVB am Mittwoch gegen Schachtar Donezk (ab 21 Uhr im Liveticker), könnte er eventuell doch noch die K.o.-Playoffs umgehen und direkt ins Achtelfinale einziehen.

Das hätte vor allem den Vorteil, dass man sich angesichts des vollen Terminkalenders zumindest zwei kräftezehrende Spiele spart.

Doch bei aller sportlichen Brisanz des Spiels am Mittwoch vermittelt der BVB den Eindruck, dass es gerade weniger um die Resultate auf dem Platz geht als vielmehr darum, was außerhalb des Spielfeldes passiert.

Mitten in die Vorbereitung auf die Partie gegen Schachtar platzte die Nachricht von einem Geheimtreffen zwischen den beiden Geschäftsführern Hans-Joachim Watzke und Lars Ricken mit Österreichs Nationaltrainer Ralf Rangnick in Salzburg.

ran kann einen entsprechenden Bericht von "Sky" bestätigen, weiß aber auch, dass sich Rangnicks Interesse an einem Job beim BVB in sehr engen Grenzen hält.

Gründe dafür gibt es viele. Allen voran sein derzeitiger Vertrag als ÖFB-Coach, der ihn mindestens noch bis Ende 2025 an den Fußballverband der Alpenrepublik bindet. Bei einer erfolgreichen Qualifikation für die WM-Endrunde in Nord- und Mittelamerika verlängert sich der Kontrakt automatisch bis zum Ende der WM 2026.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Trainerkandidaten des BVB

  • Sahins letzte Pressekonferenz als BVB-Trainer

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Nachdem er im vergangenen Herbst den Machtkampf gegen ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer gewonnen hat, dürfte Rangnick das Ziel WM 2026 entschlossener denn je in Angriff nehmen.

Wie viel ihm die Arbeit mit der Nationalmannschaft bedeutet, hat er schon im vergangenen Jahr demonstriert. Damals hat er für den ÖFB sogar ein Angebot des FC Bayern ausgeschlagen, der ihn als Nachfolger für den entlassenen Thomas Tuchel engagieren wollte.

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Rangnick machte bittere Erfahrung bei Manchester United

Ein weiterer Grund für seine ablehnende Haltung liegt offenbar darin, dass ihn die BVB-Bosse wohl schon jetzt im Winter als Nachfolger des entlassenen Nuri Sahin verpflichten wollen.

Einen Wechsel innerhalb einer Saison hatte sich der 66-Jährige vor nicht allzu langer Zeit schon einmal angetan. In der Spielzeit 2021/22 erfüllte er sich nach eigener Aussage den Traum, Manchester United zu trainieren.

Sein Engagement beim englischen Rekordmeister geriet jedoch zu einem sportlichen Albtraum. Er trat seinen Posten im Dezember 2021 an, kam aber mit der Truppe um Cristiano Ronaldo überhaupt nicht zurecht und verpasste die erhoffte Qualifikation für die Champions League deutlich.

Anschließend nahm er das Angebot des ÖFB an und trainiert seitdem die österreichische Auswahl sehr erfolgreich. Einer souveränen Qualifikation für die EM 2024 folgten eine überzeugende Gruppenphase in Deutschland und das unglückliche Aus im Achtelfinale gegen die Türkei.

Den Job in Wien nun mit dem Himmelfahrtskommando in Dortmund zu tauschen, erscheint Rangnick also aus nachvollziehbaren Gründen nicht als erstrebenswert.

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Schwierige Anforderungen an neuen BVB-Trainer

Und so dürfte sich die Suche nach einem neuen Coach für die BVB-Profis, die derzeit von Mike Tullberg trainiert werden, weiter schwierig gestalten. Was auch am komplizierten Anforderungsprofil liegt.

Einerseits soll der neue Trainer den aktuellen Elften der Bundesliga als "Retter" schnell wieder zurück in die Nähe der Champions-League-Plätze führen, andererseits möge er dem Team doch eine langfristige Spielidee an die Hand geben, um in nicht allzu weit entfernter Zukunft auch mal wieder um die Meisterschaft mitzuspielen.

Den Retter-Job, so ist zu vernehmen, würden sie Niko Kovac durchaus zutrauen. Doch der Kroate selbst sieht sich offenbar nicht nur als Feuerwehrmann, sondern will den BVB auch langfristig stabilisieren und wieder wettbewerbsfähiger machen.

Wie der "kicker" berichtet, könnte eine Lösung darin bestehen, eine Erfolgsklausel in Kovacs Vertrag hineinzuschreiben, der sich im Fall des Falles automatisch verlängert.

Ein international renommierter Trainer scheint derzeit auf die Schnelle nicht verfügbar zu sein. Erik ten Hag, Roger Schmidt und Manuel Pellegrini werden in dem Zusammenhang am häufigsten genannt. Doch wenn überhaupt, wäre ein Coach dieser Kategorie wohl erst zur kommenden Saison bereit, den BVB zu übernehmen.

Weshalb es durchaus sein kann, dass die Dortmunder bis auf Weiteres doch ihrem derzeitigen Interimscoach Tullberg vertrauen.

Sein Vorteil: Er hat es selbst in der Hand, mit guten Ergebnissen für sich zu werben. Am besten schon mit einem Sieg am Mittwoch gegen Schachtar.

Denn Fußball wird in Dortmund tatsächlich auch noch gespielt…

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