Bundesliga
Borussia Dortmund - Endlich Entscheidungen! Ohne klare Schritte rutscht der BVB ins Mittelmaß ab - ein Kommentar
- Aktualisiert: 18.03.2025
- 15:30 Uhr
- Andreas Reiners
Rund um den BVB macht sich mal wieder die Trainerfrage breit. Dabei ist das nur ein oberflächliches Problem. Die Konsequenzen müssen tiefer gehen. Ein Kommentar.
Und da sind wir wieder beim Trainer. Oder immer noch? Beim BVB verschwimmen die Dauer-Diskussionen inzwischen zu einem endlosen Einheitsbrei voller Durchhalteparolen und Floskeln.
Dabei ist es sogar komplett egal, ob Niko Kovac als Coach - wie aktuell kolportiert wird - eine Klausel in seinem bis 2026 laufenden Vertrag hat für eine vorzeitige Trennung oder nicht.
Und ob diese dann gezogen werden sollte. Hätte, wäre, wenn...
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Fakt ist aber: Kovac hat diese so überaus seltsame und maximal widersprüchliche Mannschaft in den vergangenen Wochen dieser so enttäuschenden Bundesliga-Saison auch nicht auf Kurs gebracht.
Das Wichtigste in Kürze
BVB: Effekt des Trainerwechsels verpufft
Der erhoffte Effekt des Trainerwechsels ist nahezu verpufft, wenn er sich überhaupt jemals wirklich entfalten konnte, darüber sollte auch der Viertelfinal-Einzug in der Champions League nicht hinwegtäuschen.
Besonders bitter machen es gerade die Erfolge in der Königsklasse, denn die zeigen, dass es ja durchaus geht. Doch warum mal wieder zu oft Konstanz, Wille und Leidenschaft fehlen, kann auch Kovac nicht erklären. Es kann eigentlich niemand, obwohl sich neben Kovac auch viele andere daran versuchen.
Kovac ist bemüht, klingt aber unter dem Strich genauso ratlos wie seine Vorgänger, zerschellt geradezu an den Mentalitätsproblemen und Unzulänglichkeiten in diesem zu unausgegorenen Kader voller Unwucht.
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BVB: Ist Kovac überhaupt das Problem?
Ob Kovac noch der Richtige ist oder ob er es überhaupt jemals war, ist dabei gar nicht die vorrangige Frage.
Sondern eher, ob der BVB bereit ist, endlich die ganze Hand in die eigenen Wunden zu legen und auf die dringendsten Fragen zur Not schmerzhafte Antworten zu finden, um dann endlich auf breiter Front Konsequenzen zu ziehen.
Nicht kopflos, aber ohne Rücksicht auf Verluste. Anders wird es nicht gehen.
Denn diese Saison zeigt allzu deutlich, dass die Probleme vor allem im Führungsbereich liegen. Sie zeigt, dass der BVB national von den eigenen Ansprüchen als Bayern-Verfolger Nummer eins (sic!) so weit weg ist wie lange nicht mehr.
BVB: Bloß keine Flickschusterei
Womit die Spielzeit einmal mehr unterstreicht, dass leichte Korrekturen über Transfers oder einen erneuten Wechsel auf der Trainerbank lediglich Flickschusterei sind. Oberflächliche Schönheitsarbeiten bringen inzwischen nicht einmal mehr kurzfristige Verbesserungen, von wirklichen Verschönerungen ganz zu schweigen.
Also müssen Umbauten her, die tiefer in die Grundfeste des Klubs gehen, dafür aber einen langfristigen und nachhaltigen Effekt haben. Gut möglich ist zwar, dass die Klub-WM im Sommer sowieso der vorerst letzte internationale Auftritt des Klubs sein wird.
Doch ohne diesen wohlüberlegten "Rundumschlag" wird sich kaum eine Besserung einstellen. Graues Mittelmaß ist da fast schon programmiert.
BVB: Misserfolg kann helfen
Im Grunde wäre dem Klub ein Viertelfinal-Aus in der Champions League (gegen Barca ohnehin wahrscheinlich) und ein Verpassen der internationalen Plätze (bei sieben Punkten Rückstand und einem unschönen Restprogramm gut möglich) fast schon zu wünschen, damit der Warnschuss bloß nicht übertüncht und überhört wird.
Denn das bisherige Konzept ist nicht aufgegangen. Weshalb eine Analyse im Sommer auch viel zu spät wäre.
Stattdessen sollte der Klub schon jetzt auf die Suche nach Antworten gehen. Braucht der BVB neue, starke Führungspersönlichkeiten? Wer soll den Umbruch angehen, damit der auch ein Erfolg wird? Sind diese Fragen beantwortet, sind Personalien wie die Spieler an der Reihe.
Und damit automatisch auch der Trainer. Wenn er nicht sowieso das Dauerthema bleibt.