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Borussia Dortmund: Lieber BVB, Finger weg von Felix Nmecha - Ein Kommentar

  • Aktualisiert: 27.06.2023
  • 09:35 Uhr
  • ran.de / Marie Schulte-Bockum
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Felix Nmecha soll kurz vor einem Wechsel vom VfL Wolfsburg zu Borussia Dortmund stehen. Die BVB-Fans protestieren in den sozialen Netzwerken und sogar vor dem Stadion lautstark, weil der Nationalspieler mehrfach trans- und homophobe Ansichten geteilt hat. Dortmund sollte die Finger von Nmecha lassen! Ein Kommentar.

Von Marie Schulte-Bockum

Am Freitagabend trafen sich Angehörige der Dortmunder Fan-Initiative "Ballspiel Vereint" mitten in der Sommerpause vor dem Westfalenstadion. Sie spannten ein etwa zehn Meter langes Spruchband in den goldenen Abendhimmel vorm Stadion: "@BVB: STEH ZU DEINEN WERTEN!" stand dort schwarz auf gelb geschrieben.

Ein Foto der Aktion teilten die Fans auf Twitter, zusammen mit dem Aufruf: "Gegen Homo- und Transfeindlichkeit! Keine Verpflichtung von Nmecha!"

Felix Nmecha, deutscher Nationalspieler und Mittelfeldspieler des VfL Wolfsburg, soll kurz vor einem Wechsel zum BVB stehen. Jedoch fiel der 22-Jährige diese Saison leider nicht nur durch sechs Tore, drei Vorlagen und schöne Tempoläufe mit Ball am Fuß auf. Nein, in Erinnerung bleiben vor allem auch seine transphoben und homophoben Instagram-Beiträge.

Anfang Juni teilte er in seiner Instagram-Story einen Post, in dem die LGBTQ-Bewegung "Pride" mit dem Teufel verglichen wurde. Der Inhalt warf der Homosexuellen- und Trans-Rechten-Bewegung, die jeden Juni im Namen von "Pride" große Paraden in aller Welt veranstaltet, vor, egoistisch zu sein und nur der Lust zu folgen.

Im Februar teilte er einen Beitrag des US-amerikanischen Rechtsextremisten Matt Walsh, der sich gegen die LGBTQ-Rechte stellt und in einem Video den Vater eines Trans-Kindes scharf kritisierte.

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Felix Nmecha postete zwei fragwürdige Beiträge - und entschuldigte sich zweimal

Zwischen den beiden geteilten Inhalten entschuldigte sich Nmecha in einem Interview mit dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" - nur, um dann wenige Wochen später erneut einen schwulenfeindlichen Beitrag zu teilen. Wohl auch auf Druck des DFB, der Anfang Juni Gespräche mit dem Nationalspieler ankündigte, postete Nmecha dann Mitte Juni ein Foto von ihm und Stuttgarts Josha Vagnoman, der in dem Bild einen Regenbogen-Brustring auf dem VfB-Trikot trug. Darunter schrieb Nmecha, er liebe alle Menschen. 

Von einer Ausnahme, einem Versehen eines jungen Spielers kann also keine Rede sein. Der Trend zeigt: Nmecha teilte einen transphoben Inhalt, entschuldigte sich in der Presse. Dann teilte er einen schwulenfeindlichen Inhalt - und entschuldigte sich bei Instagram.

Ausgerechnet im Pride-Monat Juni, in dem rund um die Welt mit Straßenparaden für Homosexuellen- und Trans-Rechte gekämpft wird, möchte sich der BVB einen Spieler in die eigenen Reihen holen, der Beiträge mit offen schwulenfeindlichen Inhalten verbreitete.

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"Borussia Verbindet": Der BVB setzt sich seit Langem gegen Diskriminierung ein

Dabei setzt sich der Verein seit vielen Jahren vorbildlich für Inklusion und gegen jegliche Form von Diskriminierung ein. Unter dem Motto "Borussia Verbindet" lief der BVB beispielsweise schon 2021 beim "Klassiker" gegen Bayern München mit Regenbogenfahne auf dem Trikot auf, setzt sich außerdem gemeinsam mit der Polizei Dortmund vehement gegen Antisemitismus und Rassismus im Stadion ein.

Im November 2022 gab sich der BVB auf der Mitgliederversammlung sogar selbst einen Grundwertekodex. Er wurde fast einstimmig angenommen.

Er definiert, wofür Borussia Dortmund stehen, wie der Verein handeln will und was ihm wichtig ist. "Auf diesen Grundwertekodex, der im Zusammenspiel mit unseren 168.000 Mitgliedern entwickelt worden ist, können wir stolz sein. Er ist ein Meilenstein in der Geschichte unseres Vereins", betonte Präsident Dr. Reinhold Lunow.

Grundwertekodex von Borussia Dortmund nur ein Marketing-Gag?

In dem auf der Vereinsseite veröffentlichten Kodex heißt es: "Wir werden uns stets für das gesellschaftliche Gelingen einsetzen. Darunter verstehen wir ein Vereinsleben und eine Gesellschaft ohne Rassismus, Antisemitismus, LSBTI+-Feindlichkeit, Sexismus, Gewalt und Diskriminierung. Mit Überzeugung stehen wir zu dieser Haltung, fordern und fördern Zivilcourage und setzen entschlossene Zeichen mit unserer Antidiskriminierungsarbeit."

Sind das nun alles nur Parolen und Marketing-Gags? Den Vorwurf muss sich der BVB gefallen lassen, denn niemand zwingt Dortmund, Nmecha zu verpflichten. 

Es wäre etwas anderes, wenn Nmecha bereits Borusse wäre. Dann würden die Fans den Dortmund-Verantwortlichen vielleicht die Erklärungen abkaufen, man wolle sich mit dem Spieler zusammensetzen und über seine Ansichten reden.

Schließlich gilt der 22-Jährige als tiefgläubiger und missionierender Christ, der eben in seiner Instagram-Entschuldigung beteuerte, er liebe alle Menschen.

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Borussia Dortmund ist unter anderem ein so anziehender Verein, weil der schwarz-gelbe Anhang mit seiner Wucht und seinem Einfluss weltweit einzigartig ist. Der BVB hat sich über viele Jahre mit Mühe eine soziale Vorbildrolle aufgebaut, für welche die Fans nun selber einstehen. 

Lieber BVB, lasst die Finger von Nmecha. Vertretet eure eigenen Werte, anstatt diese Werte mit Füßen zu treten.

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