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Borussia Dortmund: Mit dieser Mannschaft ist nichts zu gewinnen - ein Kommentar
- Aktualisiert: 16.02.2025
- 10:13 Uhr
- Martin Jahns
Borussia Dortmund geht beim Tabellenletzten in Bochum baden. Wieder einmal läutet ein vermeintlicher Leistungsträger die Pleite ein. Und nach dem Rückstand kommt statt eines Sturmlaufs nur ein laues Lüftchen. BVB-Fans muss so angst und bange werden. Ein Kommentar.
Von Martin Jahns
Borussia Dortmund bleibt auch beim VfL Bochum seinem Saison-Motto treu: Nach einem Schritt voran folgt zwangsläufig einer zurück. Oder eher zwei.
3:0 gewann der BVB unter der Woche nach einer vielversprechenden zweiten Hälfte bei Sporting Lissabon. Nun setzte es für den letztjährigen Champions-League-Finalisten beim bis dato Tabellenletzten VfL Bochum eine völlig verdiente 0:2-Pleite. Dass die nicht höher ausfiel, hatte die Borussia noch Gregor Kobel zu verdanken.
Auch unter Niko Kovac, der als erster BVB-Coach seit 1984 seine ersten beiden Bundesliga-Spiele verloren hat, bleibt die Inkonstanz Dortmunds größtes Problem. Gerade einmal ein Sieg gelang dem mit Stars gespickten Team in den jüngsten sieben Bundesligaspielen. Gegen die Abstiegskandidaten Bochum und Kiel setzte es dabei in zwei Partien insgesamt sechs Gegentore – indiskutabel für einen Klub mit Champions-League-Ambitionen.
Und auch in Bochum waren es haarsträubende individuelle Fehler, die die Niederlage einläuteten: Niklas Süle legte ein Gegentor mit einem verkorksten Rückpass mustergültig vor. Ein Ballverlust vom letzten Mann Yan Couto hätte in der zweiten Hälfte für das 0:3 sorgen können, wenn Kobel nicht zweimal glänzend pariert hätte.
Das Wichtigste in Kürze
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Dass Bochum trotzdem nicht mehr zittern musste, lag auch an Dortmunds zahnloser Offensive: Am Ende stand es bei den Torschüssen 18:17 für den VfL.
Serhou Guirassy hätte sein Team vor der Pause zweimal zurück ins Spiel bringen können, doch die Sturmhoffnung vergab zweimal kläglich. Besonders enttäuschend aus Dortmunder Sicht: In der zweiten Hälfte folgte nicht etwa ein BVB-Sturmlauf beim Außenseiter. Stattdessen hatte Bochum noch mehrfach die Chance auf den endgültigen Knockout.
Stellvertretend für die indiskutable Dortmunder Angriffsleistung war der hadernde Jamie Gittens, der nach seiner Auswechslung außer sich war und von Waldemar Anton beruhigt werden musste. Es war noch die kämpferischste Szene, die man von einem BVB-Spieler im Derby sehen konnte.
Was bleibt, ist die bittere Erkenntnis, dass dem Team noch immer das fehlt, was der damalige Interimstrainer Mike Tullberg schon vor Wochen forderte: die Bereitschaft, in unbequemen Spielen auch einmal durch Kompromisslosigkeit und Kampf Erfolge zu erzwingen.
Stattdessen gab Dortmund das Mittelfeld über weite Strecken der zweiten Hälfte fast kampflos an die Bochumer ab. "Wir haben es nicht geschafft, dagegenzuhalten", sagte Kobel nach dem Schlusspfiff bei "Sky". Teamkollege Nico Schlotterbeck bemängelte, dass "die Basics fehlen". Ein Offenbarungseid!
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BVB inzwischen wie Heidenheim und St. Pauli
So wurde auch den BVB-Verantwortlichen – wieder einmal – aufgezeigt: Mit dieser Mannschaft ist aktuell kein Blumentopf zu gewinnen. Es fehlt noch immer ein Spieler auf dem Feld, an dem sich strauchelnde Teamkollegen hochziehen können. Stattdessen stehen selbst vermeintliche Säulen wie Süle oder Marcel Sabitzer neben sich.
Nun findet sich der BVB in einer Riege mit dem 1. FC Heidenheim und dem FC St. Pauli wieder, den einzigen anderen Teams, die diese Saison gegen Bochum verloren haben.
Und auch in der Tabelle rückt Dortmund mit einer inzwischen negativen Tordifferenz langsam aber sicher in ähnliche Gefilde wie die vermeintlichen Leichtgewichte. Und das so langsam völlig zu Recht.