Bundesliga
Borussia Dortmund: Niko Kovac' BVB-Pläne: Wer ist sicher, wer wird degradiert?
- Aktualisiert: 05.02.2025
- 15:37 Uhr
Niko Kovac hat in der Vergangenheit auf mehreren Stationen sehr prominente Spieler degradiert. Könnte es bei Borussia Dortmund das nächste Opfer geben?
Nicht alle Spieler denken gerne an ihre Zeit unter Niko Kovac zurück. Der neue BVB-Coach gilt als ein Trainer, der nicht davor zurückschreckt, prominente Spieler zu degradieren. Diese Erfahrung mussten unter anderem Thomas Müller beim FC Bayern München und Max Kruse beim VfL Wolfsburg machen.
Das Wichtigste in Kürze
Müller kam unter Kovac meist nicht über die Reservistenrolle hinaus. Unvergessen bleibt, wie Kovac öffentlich über die Rolle von Müller sagte: "Wenn Not am Mann sein sollte, wird er mit Sicherheit seine Minuten bekommen." Müller dachte damals sogar über einen Weggang aus München nach. Später sagte Kovac über seinen Umgang mit Müller: "Aus jetziger Sicht und in Zukunft würde ich das nicht mehr so machen. Mein Fehler."
"Peinlich?" Über diese Szene diskutiert die Liga
Noch schlechtere Erfahrungen machte Kruse in Wolfsburg. Kovac hatte den VfL zu Beginn der Saison 2022/23 als Trainer übernommen und Kruse bereits nach fünf Bundesliga-Spielen aussortiert. Kruse trat kürzlich noch einmal nach und erklärte, Kovac sei "charakterlich absolute Katastrophe".
Ein weiteres "Kovac-Opfer": Bei Eintracht Frankfurt verlor auch Vereinsikone Alex Meier seinen Stammplatz.
Ob es auch beim BVB einen prominenten Spieler geben wird, der bald aussortiert wird?
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Kovac stellt sich hinter Can und Süle
Naheliegend wäre möglicherweise Kapitän Emre Can, weil der defensive Mittelfeldspieler ohnehin oft viel Kritik erfährt. Allerdings stellte sich Kovac gleich bei seiner ersten Pressekonferenz hinter Can: "Ich sehe Emre als einen Führungsspieler. Er ist deutscher Nationalspieler. Er bleibt der Kapitän, ich habe heute auch schon mit ihm gesprochen."
Auch der aktuell noch verletzte Niklas Süle, der bereits beim FC Bayern sein Spieler gewesen ist, soll einen hohen Stellenwert einnehmen. "Ich freue mich, dass ich wieder mit ihm zusammenarbeite. Bei Bayern hat er unter mir immer gespielt", sagte Kovac. "Wenn Niki gesund ist, dann behaupte ich, dass er ein Spieler für die WM 2026 ist."
Eines ist klar: Kovac fordert von jedem einzelnen Spieler "Hingabe und Leidenschaft." Wer diese Anforderung nicht erfüllt, könnte das nächste "Opfer" des Trainers sein.
Bleibt Can BVB-Kapitän? Kovac legt sich fest
Fredi Bobic, der in Frankfurt mit Kovac zusammengearbeitet hat, sagte im "Doppelpass" von "Sport1": "Er wird die Woche nutzen, sich ein Bild zu machen und die Spieler herauszufiltern, auf die er sich verlassen kann. Er wird versuchen, diese Spieler um sich zu scharen."
Gut möglich, dass sich die Meinung von Kovac über einige Spieler noch einmal ändert. Can und Süle können sich ihrer Rolle nicht sicher sein. Ziehen sie nicht mit, könnte der Vertrauensvorschuss nicht lange halten.
Adeyemi, Brandt und Sabitzer müssen sich steigern
Selbiges Schicksal droht dem Offensivspieler Karim Adeyemi. Im Sommer 2022 für rund 30 Millionen Euro verpflichtet, wurde er bislang den Erwartungen nicht dauerhaft gerecht. In der vergangenen Bundesliga-Spielzeit gelangen ihm lediglich drei Tore und eine Vorlage.
In der aktuellen Spielzeit legte Adeyemi mit zwei Toren und drei Vorlagen an den ersten fünf Spieltagen gut los. Seitdem allerdings bekam der zwischenzeitlich verletzte 23-Jährige in der Bundesliga keine einzige Torbeteiligung mehr zustande. Was ihm fehlt: Konstanz!
Am vergangenen Samstag wurde er beim Spiel gegen Heidenheim zur Halbzeit eingewechselt und noch vor Spielende wieder ausgewechselt. Grund war laut Interimstrainer Mike Tullberg, dass er das Gefühl hatte, "dass Karim nicht topfit war."
Adeyemi steht beim BVB zwar noch bis zum Sommer 2027 unter Vertrag, wird in den Medien aber immer wieder als Verkaufskandidat gehandelt. Gut möglich also, dass Kovac gar nicht langfristig mit ihm plant.
Allerdings gäbe es mit Julian Brandt und Marcel Sabitzer noch zwei weitere Spieler, die ihr hohes Potenzial nicht dauerhaft abrufen. Brandt hat in der Bundesliga zwei Tore erzielt und fünf Treffer vorbereitet, Sabitzer steht noch ohne Torbeteiligung da.
Könnten sie unter Kovac zum Reservisten mutieren? Oder kommt es ganz anders und Kovac degradiert diesmal keinen prominenten Spieler?
Bobic bezeichnet Kovac-Ruf als Schwachsinn
Bobic empfindet diese Diskussion ohnehin als unpassend: "Heutzutage wird sehr schnell über jemanden geurteilt. Dann werden oberflächlich Sachen zusammengezogen und es heißt: In jede Mannschaft, in die er kommt, schmeißt er einen Spieler raus. Das ist Schwachsinn."
Ob das wirklich Schwachsinn ist, werden die kommenden Wochen zeigen.