Bundesliga
Borussia Dortmund: Youssoufa Moukoko wird zum Matchwinner dank Edin Terzics Ansprache
- Aktualisiert: 09.04.2023
- 15:31 Uhr
- ran.de
Mit seinem Siegtreffer gegen Union Berlin hält Youssoufa Moukoko die Meisterträume von Borussia Dortmund am Leben. Dabei schob der Stürmer unmittelbar vor Anpfiff wegen seiner Joker-Rolle noch Frust. Der andere BVB-Teenager Jude Bellingham wird von "Sky"-Experte Didi Hamann hart kritisiert.
Es ist gar nicht so unwahrscheinlich, dass das zwölfte Tor in der Bundesliga-Karriere des Youssoufa Moukoko in ein paar Wochen, wenn die Saison beendet ist, als Schlüsselmoment für die ganze Spielzeit von Borussia Dortmund bewertet werden wird.
Der 18-Jährige erzielte am Samstag in der 79. Minute den 2:1-Siegtreffer gegen Union Berlin und wahrte somit nach dem Ausscheiden aus der Champions League und dem DFB-Pokal die letzte verbliebene Titelchance der Schwarz-Gelben.
Gleichzeitig sorgte der Treffer des Jung-Nationalspielers für eine deutliche Verbesserung der Stimmung beim BVB nach der ernüchternden Niederlage im Spitzenspiel beim FC Bayern München (2:4) in der Woche zuvor. Mit zwei Punkten Rückstand auf den Rekordmeister scheint in der Meisterschaft alles möglich – zumal sich die Bayern bei ihrem 1:0 in Freiburg wieder nicht sonderlich überzeugend präsentierten.
Youssoufa Moukoko war enttäuscht über Joker-Rolle
"Der Trainer hat gesagt: 'Wenn du reinkommst, entscheidest du das Ding'", berichtete Moukoko nach Abpfiff. Der Youngster war erst fünf Minuten vor seinem Tor in das umkämpfte Spiel geworfen worden und hatte wegen seiner Reservistenrolle zunächst geschmollt.
Enttäuscht und verärgert sei Moukoko gewesen, berichtete Trainer Edin Terzic, der aber offensichtlich die richtigen Worte fand. Unmittelbar vor dem Spiel hatte der Terzic Moukoko beiseite genommen und ihm erklärt, warum er auch als Joker für die Mannschaft wichtig ist.
"Ich glaube, dass er viel besser spielt, wenn er mit einem Lächeln und nicht zu verbissen ins Spiel kommt. Darüber haben wir gesprochen", berichtete Terzic. Nach seinem Tor sprang der Stürmer dem Trainer in die Arme, der Frust war vergessen. Der Siegtreffer am Samstag könnte also nicht nur für die ganze Saison des BVB, sondern auch für die persönliche Entwicklung des Angreifers ein Meilenstein gewesen sein.
"Mouki hat immer das Gefühl, wo die Bälle hinkommen. Er hat das richtige Gespür", lobte Terzic seinen Schützling, der einen Fehlpass des Berliners Paul Seguin aufgenommen und eiskalt eingeschoben hatte. "Ich habe das gerochen. Das war Stürmerinstinkt. So etwas kannst du nicht lernen", sagte Moukuko, der nebenbei einen Rekord aufstellte und Florian Wirtz als jüngsten Spieler mit 50 Bundesliga-Einsätzen ablöste.
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Bellingham kehrt in die Startelf zurück
Der andere Teenager des BVB, Jude Bellingham, kehrte am Samstag in die Startelf zurück und spielte durch, nachdem er beim Pokal-Aus gegen RB Leipzig (0:2) zunächst auf der Bank gesessen hatte. Der 19-Jährige zeigte eine solide, aber relativ unauffällige Leistung.
Der englische Nationalspieler war zuletzt für seine Leistungen beim Spitzenspiel in München in die Kritik geraten, immer wieder hatte er abfällige Gesten in Richtung seiner Mitspieler gemacht. "Jude ist noch jung. Er muss noch viel lernen", hatte selbst Mitspieler Emre Can gesagt.
Didi Hamann kritisiert Jude Bellingham
Vor dem Spiel gegen Union kritisierte "Sky"-Experte Didi Hamann Bellingham mit deutlichen Worten. "Was Bellingham nicht hat, ist Disziplin. Er will möglicherweise auf die Insel zurück oder zu Real Madrid. Da muss er anders spielen", sagte Hamann.
"Bei Dortmund kann er machen, was er will. Es traut sich keiner, was zu sagen. Weil sie Angst haben, ihn zu verärgern", erklärte der frühere Profi weiter: "Wenn du den als Mitspieler hast, kriegst du ein Problem. Wenn er nach vorne nix macht und nach hinten nix macht, was macht er dann?"
BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl reagierte auf die Kritik und nahm Bellingham in Schutz. Man könne mit dem Mittelfeldspieler sehr gut über alles sprechen, sagte Kehl: "Das ist ein Teil seiner Entwicklung. Ich finde, dass er sich gut entwickelt hat. Er will immer gewinnen, wir wollen alle erfolgreich sein."
Moukoko: "Wollen die restlichen Spiele alle gewinnen"
Nach dem Sieg im richtungweisenden Spiel gegen die Berliner darf sich Borussia Dortmund sieben Spieltage vor dem Ende der Saison berechtigte Hoffnungen auf die Meisterschaft machen.
Die beiden hochveranlagten Teenager Moukoko und Bellingham bei Laune zu halten, könnte im Endspurt eine entscheidende Rolle spielen. Dass Terzic dafür der richtige Mann ist und vor allem einen guten Draht zu Moukoko hat, hat er am Samstag eindrucksvoll bewiesen.
"Wir wollen die restlichen Spiele alle gewinnen, um dann zu sehen, wo wir stehen", zeigte sich Moukoko nach dem Sieg gegen Union kämpferisch und entschlossen. Dass der junge Stürmer wenige Stunden zuvor noch geschmollt hatte, war da längst vergessen.