Fußball
Schlusspunkt von Scienza: Bremen verspielt drei Führungen
Spektakel in Bremen! Werder führt gegen Heidenheim dreimal, doch der FCH schlägt jeweils zurück. Den Schlusspunkt setzt Leonardo Scienza tief in der Nachspielzeit.
Erst hellwach, dann schläfrig: Werder Bremen ist zum Hinrunden-Abschluss in der Bundesliga gegen den 1. FC Heidenheim nicht über ein enttäuschendes 3:3 (1:1) hinausgekommen. Dabei lagen die Grün-Weißen drei Mal in Führung: Schon nach 45 Sekunden durch Marco Grüll, nach dessen zweitem Treffer (79.) sowie dem Tor von Marvin Ducksch (56.). Doch in einer wilden Partie verlor die Mannschaft von Trainer Ole Werner immer wieder den Überblick, so konnten Jan Schöppner (30.), Luca Kerber (61.) und Leonardo Scienza (90.+4) jeweils ausgleichen.
Werder punktete in der Bundesliga zwar erstmals gegen Heidenheim, doch eigentlich war deutlich mehr drin. Die Bremer halten aber weiter Tuchfühlung zu den Europapokal-Plätzen. Für Heidenheim könnte der Zähler im Kampf um den Klassenerhalt Gold wert sein, die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt zog nach Punkten mit dem FC St. Pauli und der TSG Hoffenheim gleich. "Man hat richtig gemerkt, dass für uns noch was drin ist", sagte Torhüter Kevin Müller bei Sky, "wir können in dieser englischen Woche vieles richtig machen, was wir vorher falsch gemacht haben."
Grüll traf für Werder unmittelbar nach dem Anpfiff, auch danach machten die Hanseaten weiter Druck und spielten zielstrebig nach vorne. Ducksch traf in der elften Minute aber zunächst nur die Latte.
Heidenheim beißt sich in die Partie
Heidenheim erholte sich von dem frühen Schock vor 39.350 Zuschauern nur mühsam, zumal sich auch Jonas Föhrenbach beim Aufwärmen verletzt hatte und nicht spielen konnte. Außerdem musste Niklas Dorsch schon nach neun Minuten ausgewechselt werden, doch die Gäste bissen sich mit der Zeit zurück in die Partie. Und kamen plötzlich immer mal wieder gefährlich vor das Werder-Tor. So gekonnt die Bremer in der Offensive wirbelten, machte sich in der Defensive auch das Fehlen des gelbgesperrten Kapitäns und Abwehrchefs Marco Friedl bemerkbar.
Und so fiel der Heidenheimer Ausgleich nicht mehr aus dem Nichts. Schöppner wurde bei seinem Treffer nicht wirklich attackiert, konnte sich so den Ball kurz vor dem Strafraum auf den rechten Fuß legen - und zirkelte ihn sehenswert ins Tor.
Es entwickelte sich ein intensives Duell auf Augenhöhe, beide Teams suchten den Weg nach vorne. Werder hatte nach Wiederanpfiff erneut den besseren Start, Ducksch nutzte einen Abpraller in bester Mittelstürmermanier eiskalt aus. Doch Heidenheim profitierte erneut von Werders Unaufmerksamkeiten, Kerber musste nach einer schnellen Kombination nur noch einschieben. Dann war erneut Grüll zur Stelle, die Gäste glichen aber in letzter Sekunde durch einen Freistoß von Scienza aus.