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Bundesliga

Bundesliga - Transfermarkt-Experte Michael Reschke über neue Marktwerte: "Olise gehört zu den absoluten Aufsteigern dieser Saison"

  • Aktualisiert: 27.03.2025
  • 21:29 Uhr
  • Martin Volkmar

Im ran-Interview spricht Transfer-Experte Michael Reschke über Gewinner, Verlierer und Auffälligkeiten der neuen Marktwerte von transfermarkt.de.

von Martin Volkmar

Das neue Marktwert-Update von transfermarkt.de ist raus und bringt einige interessante Veränderungen.

So gehört Eintracht Frankfurt zu den Gewinnern, Borussia Dortmund zu den Verlierern.

Und der FC Bayern stellt in Michael Olise (plus 15 Millionen auf 80 Millionen Euro) sowohl einen der Profis mit dem größten Zuwachs als auch in Serge Gnabry (minus zehn Millionen auf 25 Millionen Euro) einen mit dem größten Verlust.

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Michael Reschke war in den vergangenen mehr als drei Jahrzehnten als Manager beim FC Bayern, Bayer Leverkusen, Stuttgart und Schalke sowie als Spielerberater bei zahlreichen Wechseln hauptverantwortlich, unter anderem holte er Joshua Kimmich und Kingsley Coman nach München.

Im Gespräch mit ran ordnet der Transfer-Experte die neuesten Marktwerte und Entwicklungen ein.

Michael Reschke über…

...die neuen Marktwerte:

"Auch wenn die Basis für die Arbeit eines Managers im Profi-Fußball eine andere ist und man die Marktwerte oft mit einem Schmunzeln betrachtet: Es ist natürlich schon eine gewisse Wahrheit drin, dass junge Spieler, die sich etablieren, im Wert deutlich steigen. Daher stimmt gerade bei jüngeren Spielern schon häufig die Tendenz."

"Wenn man Johnny Burkardt nimmt, dessen Marktwert laut TM um zehn Millionen auf 35 Millionen Euro gestiegen ist: Das ist ein Transferwert, der in etwa der Realität nahekommt - allerdings eher noch größer ist. Nick Woltemade ist zwar auch um 9,5 Millionen auf 17 Millionen gestiegen. Aber dafür würden ihn die Stuttgarter jetzt definitiv nicht verkaufen."

...Michael Olises deutlich gestiegenen Marktwert um 15 Millionen auf 80 Millionen Euro:

"Olise gehört sicherlich zu den absoluten Aufsteigern dieser Saison, keine Frage. Er hat die Bayern ja auch rund 50 Millionen Euro Ablöse gekostet, also er war kein Schnäppchen mehr. Aber er ist natürlich voll eingeschlagen und hat seinen Wert entsprechend gesteigert. Nicht nur im Verein auf Champions-League-Topniveau, sondern auch in der französischen Nationalmannschaft, wo er ein etablierter Stammspieler ist und sein Können in den Playoffs der Nations League mit drei Ausrufezeichen unter Beweis gestellt hat."

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Reschke über Bischof: "Wird ziemliches Gedränge geben"

...Bayern-Neuzugang Tom Bischof, dessen Wert sich von 12 auf 25 Millionen mehr als verdoppelt hat:

"Wenn man als junger Spieler zu Bayern wechselt, führt das immer zu einer erheblichen Steigerung des Marktwerts. Hauptargument bei Bischof sind aber seine starken Leistungen in der Bundesliga. Diese Kombination sorgt also für diesen Unterschied."

...das Überangebot im Bayern-Mittelfeld:

Es wird sicherlich interessant sein, wieviel Spielzeit Bischof in der kommenden Saison im Bayern-Mittelfeld erhält. Denn von den fünf Positionen sind mit Kimmich, Musiala und Olise drei im Prinzip schon fest vergeben und eine weitere Position ist ja ein Außen. Also bleibt ein Achter. Ich glaube nicht, dass Leon Goretzka freiwillig Platz für einen jungen Spieler machen wird. Und dann haben sie noch Laimer, Guerreiro, Palhinha und Pavlovic, da wird es schon ein ziemliches Gedränge geben.

...Joao Palhinha als Verkaufskandidat:

"Es ist normal, dass nicht immer jeder Neuzugang so einschlägt wie erhofft. Die Bayern wollten ihn ja unbedingt verpflichten, aber im Rückblick würde man das sicher nicht mehr für eine Ablöse von 50 Millionen durchziehen."

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Reschke über Gnabry: Unter gewissen Umständen "noch immer ein Topspieler"

...Serge Gnabry und Leroy Sane als zwei der größten Marktwert-Verlierer:

"Beide haben relativ geringe Spielzeiten, weil Bayern auf den Außenpositionen gut besetzt ist und durch Olises starke Leistungen von den anderen drei, also inklusive Coman, immer mindestens zwei zuschauen müssen. Gleichzeitig haben alle gute Verträge. Von daher sinkt der Marktwert natürlich, wenn man diese Spieler verkaufen will oder muss. Vermutlich wäre Bayern froh, wenn sie für Gnabry diese Summe (25 Millionen) bekommen würden, aber da muss Serge natürlich auch bereit sein zu wechseln. Ich würde ihn übrigens nie abschreiben. Wenn er fit und im Rhythmus ist, ist er ein Topspieler. Grundsätzlich geht es immer um das gesamte Paket, also neben einer möglichen Ablösesumme auch um das Gehalt und natürlich auch die sportlichen Perspektiven."

Marktwert-Verlierer – Buli-Überflieger und FCB-Star verlieren deutlich

...den Zusammenhang zwischen Tabellenplatz und Marktwert:

"Natürlich hängt das zusammen, am Ende zählt die Leistung am Platz. Wobei ich Stuttgart, wo fünf Spieler bei den Marktwertverlieren aufgeführt werden, besser sehe. Die hatten reichlich Spiel-Pech und spielen besser als es die Tabelle aussagt."

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Reschke über Frankfurt: "Machen das seit Jahren sehr gut"

...den automatischen Marktwertverlust, wenn ein Kader-Umbruch das Ziel ist:

"Bei welchem Verein wurde nach der letzten Saison der große Umbruch erwartet? Von den Bayern. Und am Ende wurden von den etablierten Spielern nur de Ligt und Mazraoui verkauft. Und von den Neuen spielt bislang auch nur Olise regelmäßig. Deshalb muss man mit so einer Umbruch-Aussage sehr vorsichtig sein, denn die kann viel Geld kosten. Gerade wenn die Spieler, die du loswerden willst, noch gültige Verträge haben. Wenn man also selber einen Umbruch öffentlich propagiert, wird es natürlich noch schwieriger – weil das ein Signal nach außen vermittelt, dass man Spieler unbedingt abgeben will und das senkt natürlich den Marktwert."

...den Marktwert-Gewinner Eintracht Frankfurt mit einem Plus von 44,5 Millionen Euro:

"Die Frankfurter machen das seit Jahren sehr gut. Sie haben immer wieder sehr junge Spieler günstig verpflichtet, die oft super eingeschlagen sind und dann teuer weiterverkauft wurden. Und zum aktuellen Plus muss man echt realisiert ja Marmoush dazurechnen, der für 80 Millionen Euro an Manchester City abgegeben wurde."

die Folgen der Verletzungen von Davies und Upamecano:

"Vincent Kompany hat bisher eigentlich immer intelligent gute Lösungen gefunden. Irgendwann ist aber natürlich jeder Kader endlich, weil man nicht jeden Spieler gleichwertig ersetzen kann. Bayern München hat immer 17, 18 Topspieler und von denen dürfen dann eben nicht zu viele ausfallen. Es ist wirtschaftlich und strategisch nicht möglich, bei der Kaderplanung alle Eventualitäten abzusichern. Wenn Bayern jetzt noch weitere zwei Verteidiger als Backup hätte, dann würden die ja auch jeder hohe Gehälter bekommen, wenn sie Topniveau besitzen sollten - und das ist dann eben irgendwann nicht mehr zu finanzieren. Daher kann man da niemanden einen Vorwurf machen. Natürlich sind solche Ausfälle gerade in der entscheidenden Phase der Saison extrem bitter und kaum aufzufangen."

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