Bundesliga
Bundesliga: TSG 1899 Hoffenheim schlägt Schalke 04 - VfB Stuttgart gewinnt wilde Partie in Bochum - Borussia Mönchengladbach beendet Durststrecke gegen VfL Wolfsburg
- Aktualisiert: 09.04.2023
- 23:04 Uhr
- SID
Die TSG 1899 Hoffenheim schlägt den FC Schalke 04 und verschafft sich Luft im Abstiegskampf. Der VfB Stuttgart und Borussia Mönchengladbach beenden ihre jeweiligen Sieglos-Serien gegen den VfL Bochum und den VfL Wolfsburg.
Trotz der imposanten Fan-Unterstützung hat Schalke 04 beim "Heimspiel in Sinsheim" die Rote Laterne in die Hand gedrückt bekommen. Die Königsblauen unterlagen am 27. Spieltag der Fußball-Bundesliga 0:2 (0:1) im Kellerduell bei der TSG Hoffenheim.
Durch die zweite Niederlage in Folge fiel der Aufsteiger auf den letzten Tabellenplatz zurück - nun richten sich alle Blicke auf den Abstiegskracher am Freitag gegen den Vorletzten Hertha BSC.
Ein Eigentor von Alex Kral (22.) und ein Treffer von Ihlas Bebou per Foulelfmeter (70.) sorgten für den Sieg der Hoffenheimer, die sich dank des dritten Dreiers in Folge weiter von den Abstiegsrängen entfernten.
Die TSG hat fünf Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Die Schalker, die zwei Zähler Rückstand auf den Relegationsrang haben, kassierten dagegen ihre erste Auswärtspleite in der Rückrunde.
Gelsenkirchener Atmosphäre in Sinsheim
Die stimmgewaltigen Gästefans sorgten für eine Atmosphäre wie in Gelsenkirchen. Von den 30.150 Zuschauern in der ausverkauften Arena hielt es mehr als ein Drittel mit den Königsblauen.
"Ich habe als Schalke-Trainer schon viel erlebt. Aber das ist die nächste Stufe", sagte Thomas Reis kurz dem Anpfiff bei "DAZN".
Auf der anderen Seite machte der seit zehn Jahren im Amt befindliche TSG-Sportchef Alexander Rosen vor Spielbeginn klar, dass er trotz der Gerüchte über seinen Abschied am Saisonende von einem Verbleib ausgeht.
"Ich bin nicht erst seit zwei Monaten da - und nicht auf der Flucht", sagte der 43-Jährige, dessen Vertrag noch bis 2025 läuft. Zuletzt hatte bereits Mehrheitseigner Dietmar Hopp den Bericht über eine Trennung dementiert.
Schlagabtausch zu Beginn
Die Partie startete rasant. Schalke hätte bereits nach 35 Sekunden in Führung gehen, der Abschluss von Marius Bülter streifte die Latte.
Nur eine knappe Minute später vergab Christoph Baumgartner auf der Gegenseite eine ähnlich große Chance per Kopf.
Danach kehrte ein wenig Ruhe ein. Erst in der 20. Minute prüfte Finn Ole Becker den Schalker Torwart Ralf Fährmann.
Zwei Minuten später war der Keeper machtlos. Der Tscheche Kral traf aus kurzer Distanz nach einer Hereingabe von Angelino ins eigene Tor.
Externer Inhalt
Schalke glücklos - Hoffenheim abgeklärt
Kurz darauf hatte Schalke erneut Aluminium-Pech. Maya Yoshida traf per Kopf den Pfosten (24.). Danach übernahm die TSG das Kommando. Die beste Möglichkeit in dieser Phase vergab Andrej Kramaric, der an Fährmann scheiterte (32.).
Zu Beginn des zweiten Durchgangs kam der Ex-Schalker Ozan Kabak für den angeschlagenen TSG-Abwehrchef Kevin Vogt. Zum ersten Mal für Gefahr in der zweiten Hälfte sorgte Bülter mit einem Distanzschuss (53.).
Danach wurde es auf der anderen Seite turbulent. Nach einem Foul von Yoshida an Baumgartner zeigte Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck (Freiburg) zu Recht auf den Punkt.
Den Elfmeter von Bebou konnte Fährmann parieren, hatte dabei aber mit beiden Füßen die Torlinie verlassen. Bei der Wiederholung des Strafstoßes traf Bebou.
Stuttgart mit erstem Auswärtssieg seit 2021
Mit dem ersten Bundesliga-Auswärtssieg nach 485 Tagen hat der VfB Stuttgart unter seinem neuen Trainer Sebastian Hoeneß die Rote Laterne des Tabellenletzten abgegeben und neue Hoffnung im Abstiegskampf geschöpft.
Die auch kämpferisch überzeugenden Schwaben setzten sich beim VfL Bochum mit 3:2 (1:0) durch und beendeten eine Serie von fünf Punktspielen ohne Sieg.
Hiroki Ito (14.), Serhou Guirassy (60.) und Josha Vagnoman (63.) erzielten die Tore zum ersten VfB-Dreier auf fremdem Platz seit dem 11. Dezember 2021 (2:0 beim VfL Wolfsburg).
Für die Bochumer, für die Kevin Stöger (58., Foulelfmeter) zwischenzeitlich ausglich und auch Philipp Hofmann (85.) traf, wird es nach dem Zwischenhoch mit sieben Punkten aus drei Spielen wieder enger im Tabellenkeller: Stuttgart rückte bis auf drei Zähler heran.
Hoeneß mit zwei Siegen aus zwei Spielen
Für Hoeneß, den vierten VfB-Coach der Saison, war es nach dem Einzug ins Pokal-Halbfinale der zweite Sieg im zweiten Spiel.
VfL-Trainer Thomas Letsch konnte nach Gelbsperre wieder auf Linksverteidiger Danilo Soares zurückgreifen. Hoeneß wechselte gegenüber dem 1:0 am Mittwoch im DFB-Pokal beim 1. FC Nürnberg auf zwei Positionen: Enzo Millot und Guirassy rückten in die Startelf.
Unter Siegzwang übernahm der VfB von Beginn an die Initiative, Bochum lauerte auf Fehler. Der erste zielstrebige Angriff der Gäste brachte gleich die Führung: Eine Flanke von Borna Sosa wehrte Soares direkt vor die Füße von Ito ab, der Torhüter Manuel Riemann keine Chance ließ.
Ganz in Schwarz dirigierte Hoeneß an der Seitenlinie sein Team - und sah, dass die Bochumer am frühen Rückstand zu knabbern hatten und überhaupt nicht ins Spiel fanden.
Stuttgart kämpferisch
Seinem VfB öffneten sich dagegen Räume für Konter, die er aber zunächst nicht konzentriert genug ausspielte. Bochum kam nach einem Eckball zur ersten Halbchance, als Takuma Asano den Ball Keeper Fabian Bredlow aber genau in die Arme köpfte (28.). Aus dem Spiel heraus gelang wenig.
Auffällig: Stuttgart präsentierte sich in den Zweikämpfen deutlich bissiger als in den vergangenen Wochen, nahm den Abstiegskampf an und wehrte sich gegen die aggressive Spielweise der Bochumer.
Die Chance zur frühen Vorentscheidung ließ Vagnoman liegen: Der Neu-Nationalspieler tanzte die halbe Bochumer Abwehr aus, scheiterte aber an Riemann (51.).
So kamen die Gastgeber nach einem leichten Zupfer von Millot an dem eingewechselten Philipp Förster per Elfmeter zum überraschenden Ausgleich. Doch Stuttgart schüttelte sich kurz und setzte seine starke spielerische und kämpferische Leistung fort: Nach Hereingabe von Sosa traf Guirassy völlig frei, dann nutzte Vagnoman einen Fehler von Riemann, der eine Flanke von Millot unterlief.
Gladbach beendet seine Durststrecke
Borussia Mönchengladbach hat seine Sieglosserie in der Fußball-Bundesliga beendet. Die Mannschaft von Trainer Daniel Farke bezwang nach fünf Begegnungen ohne Erfolg den VfL Wolfsburg mit 2:0 (1:0), bleibt als Zehnter aber im Niemandsland der Tabelle.
Nathan Ngoumou (34.) und Marcus Thuram (63.) erzielten die Treffer des fünfmaligen deutschen Meisters.
Wolfsburg ging nach zuvor fünf Spielen ohne Niederlage mal wieder als Verlierer vom Platz und verliert im Kampf um die Europacup-Plätze weiter an Boden.
Wolfsburg von Beginn an stark
Die Gäste übernahmen vor 51.127 Zuschauern im Borussia-Park sofort das Kommando. Omar Marmoush vergab aus kurzer Distanz mit seinem zu unplatzierten Kopfball die große Chance zur frühen Führung (5.).
Wolfsburg hatte auch in der Folge lange Ballbesitzphasen und jubelte nach zehn Minuten. Marmoush stand beim Pass von Nationalspieler Felix Nmecha allerdings im Abseits, Schiedsrichter Timo Gerach nahm den Treffer zurück.
Wolfsburg kann Gladbacher Fehler nicht nutzen
Den Gastgebern war die Verunsicherung nach den zuletzt schwachen Leistungen anzumerken. Offensiv gelang der Borussia zunächst nichts, defensiv gab es immer wieder Lücken. U21-Nationalspieler Kilian Fischer verfehlte das Gladbacher Tor aber knapp (25.).
Insgesamt agierten die Niedersachsen aber im letzten Drittel zu unpräzise, um aus ihrer Überlegenheit Kapital zu schlagen. Nach einer halben Stunden wurden die Pfiffe der Heim-Fans lauter - das zeigte Wirkung.
Tor von Ngoumou sorgt für Gladbacher Pausenführung
Nach einem Fehlpass des VfL-Torhüters Koen Casteels landete der Ball über Kapitän Lars Stindl und Thuram bei Ngoumou, der mit seinem ersten Saisontor zur unverhofften Pausenführung traf. Wolfsburg begann auch den zweiten Durchgang mit mehr Schwung und hatte durch Mattias Svanberg die große Chance zum Ausgleich.
Der Schwede scheiterte aber am aufmerksamen Gladbacher Schlussmann Jonas Omlin (47.). Wolfsburg fiel insgesamt zu wenig ein, um den Gladbacher Abwehrriegel zu knacken.
VfL-Trainer Niko Kovac brachte daher nach einer Stunde Luca Waldschmidt und Kevin Paredes - doch das Tor machte erneut die Borussia. Thuram traf aus kurzer Entfernung per Kopf.