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BVB: Defensive Ausfälle dürfen nicht als Ausrede für offensive Harmlosigkeit herhalten - ein Kommentar
- Veröffentlicht: 11.01.2025
- 00:43 Uhr
- Christoph Gailer
Bei der 2:3 (1:3)-Pleite gegen Leverkusen musste Borussia Dortmund wegen einer Grippewelle auf viele Verteidiger verzichten. Doch als Ausrede darf das nicht gelten - die Probleme liegen auch woanders. Ein Kommentar.
Von Christoph Gailer
Nico Schlotterbeck, Waldemar Anton, Niklas Süle, Ramy Bensebaini, Emre Can - die Ausfälle von Borussia Dortmund vor der 2:3 (1:3)-Niederlage am 16. Bundesliga-Spieltag gegen Bayer Leverkusen lasen sich prominent.
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Und: Sie alle betrafen die Abwehr. So musste Trainer Nuri Sahin ausgerechnet im Topspiel zum Jahresauftakt gegen den Meister improvisieren.
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Dadurch kamen gegen die "Werkself" mit Yannik Lührs und Almugera Kabar zwei Abwehrtalente zu ihren jeweiligen Startelf-Debüts in der Bundesliga. Doch als Ausrede darf die Dortmunder Grippewelle nicht herhalten, damit würden es sich die BVB-Verantwortlichen zu einfach machen.
"Ich habe noch nie nach Alibis gesucht, aber wenn acht Leute krank ausfallen, die ganze Abwehrkette ausfällt, dann muss ich mich auch hinstellen und meine Mannschaft schützen", sagte Sahin nach Schlusspfiff zwar bei ran, aber hielt auch fest: "Es war total unnötig. Ich weiß um die Qualität von Leverkusen, aber ich fand sie jetzt nicht unschlagbar."
Und genau hier gilt es, in Dortmund kritisch und vor allem über die Grippewelle hinaus zu analysieren. Dortmunds Ausfälle betrafen ausschließlich die Defensive, offensiv aber standen Sahin gegen den Meister seine besten Akteure allesamt zur Verfügung.
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Dennoch ging im Heimspiel gegen Bayer nach vorne nicht viel. Die BVB-Tore fielen nach einem Querschläger von Bayers Robert Andrich sowie einem durchaus diskutablen Elfmeterfoul von Edmond Tapsoba.
Ansonsten brachte es der BVB höchstens mal zu Halbchance - zu wenig, wenn man bedenkt, dass mit Julian Brandt, Maximilian Beier oder Karim Adeyemi deutsche (Ex-)Nationalspieler in der BVB-Startelf standen. Selbst von der Bank konnte Sahin noch durchaus erfahrene Nationalspieler wie Donyell Malen oder Giovanni Reyna bringen.
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Ist Dortmunds zweite Garde gut genug?
In der Abwehr musste Dortmund gegen Leverkusen zahlreiche Ausfälle hinnehmen, da kam letztlich dann mit den Talenten Lührs und Kabar fast schon die dritte Garde auf dieser Position zum Einsatz - nicht so in der Offensive und das wirft Fragen auf. Eine zentrale Frage ist, ob der zweite Anzug in der Offensive sitzt, wenn er mal aufgrund des Spielverlaufs gebraucht wird.
Oder ebenso wichtig: Gibt es überhaupt auf allen Offensiv-Positionen einen zweiten Anzug, der ähnlich gut passt, wie der erste? Gerade bei den Mittelstürmern ist das äußerst fraglich, denn für den Toptorschützen Serhou Guirassy hat der BVB eigentlich keinen gleichwertigen Ersatz bzw. Backup.