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BVB: Mats Hummels und Nico Schlotterbeck setzen DFB-Trainer Julian Nagelsmann unter Druck - Kommentar
Mats Hummels und Nico Schlotterbeck sind beim Triumph von Borussia Dortmund die überragenden Spieler. Halten die beiden Innenverteidiger diese Form, dürfte auch der Bundestrainer ins Grübeln kommen. Ein Kommentar.
Sebastian Kehl versuchte gar nicht um das Thema herumzumanövrieren.
"Die beiden haben heute auch mal ein Statement setzen wollen", sagte der BVB-Sportdirektor und meinte die überragende Leistung von Mats Hummels und Nico Schlotterbeck.
Die beiden Dortmunder Innenverteidiger hatten kurz zuvor die Offensivmaschinerie des FC Bayern quasi zur Weißglut getrieben und so großen Anteil am ersten Borussen-Bundesliga-Sieg bei Bayern seit zehn Jahren.
Diese Leistung war ein Ausrufezeichen. Oder eben "ein richtig gutes Signal", wie Kehl sie benannte.
Besonders in Richtung eines Mannes: Julian Nagelsmann.
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Der Bundestrainer hatte bei der letzten Kadernominierung eine Handvoll Dortmunder aussortiert. Niklas Süle, Emre Can und Julian Brandt fanden keinen Platz mehr im Kreise der Nationalmannschaft.
Genau wie Hummels und Schlotterbeck.
Nach den erfolgreichen Länderspielen gegen Frankreich (2:0) und die Niederlande (2:1) kündigte Nagelsmann zudem an, den Kader nur noch "auf ein bis zwei Positionen verändern" zu wollen.
Grund genug für die beiden BVB-Innenverteidiger den nächsten Gang einzulegen.
Auf größtmöglicher Bühne lieferten sie eines der defensiv besten Dortmunder Spiele in der laufenden Saison. Gegen die mit 78 geschossenen Toren beste Offensive der Bundesliga hielt sich der BVB schadlos.
Nochmal Kehl: "Beide haben es herausragend gut gemacht - im Zusammenspiel, im Verteidigen, im Rausschieben. Das war sehr, sehr hohes Niveau, was sie gespielt haben. Es zeigt, dass die Jungs ambitioniert sind und in diesem Jahr noch ein bisschen was vorhaben."
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Die EM beginnt in zweieinhalb Monaten. Bei der nächsten Nominierung wird der Bundestrainer seine Auswahl für das Turnier bekanntgeben.
Zuletzt hatte Nagelsmann auf Antonio Rüdiger, Jonathan Tah, Waldemar Anton und Robin Koch gesetzt.
Die beiden Erstgenannten spielten sowohl gegen den Vize-Weltmeister als auch gegen Oranje von Beginn an - und zwar herausragend.
Anton und Koch erhielten Rollen als Herausforderer des Stamm-Duos. Der Stuttgarter feierte gegen die Franzosen ein fünfminütiges Debüt. Koch war einer von zwei Spielern im Kader (neben Maximilian Beier), die keine Spielzeit erhielten.
Für Hummels und Schlotterbeck dürfte der Weg in die Startelf des DFB - auch bei weiterhin starken Leistungen - weit sein. Sollten sie sich aber mit einer Back-up-Rolle anfreunden können, könnte es noch klappen.
Besser: Dann muss es klappen. Denn in dieser Form führt an dem Duo eigentlich kein Weg vorbei!
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Schlaflose Nächte für Nagelsmann
Dem Bundestrainer drohen in den kommenden Wochen also einige schlaflose Nächte, während sich die BVB-Stars "weiter anbieten" wollen, wie es Kehl nannte.
Hummels selbst hielt sich am Mikrofon nach der Partie beim Rekordmeister vornehm zurück. Andere sollten beurteilen, ob er im kommenden Sommer Urlaub buchen oder eine EM spielen solle, meinte der Weltmeister von 2014.
Nebenmann Schlotterbeck kam dieser Aufforderung gerne nach: "Jeder weiß, was Mats für eine Qualität hat. Er spielt mit 35 Jahren immernoch so Fußball, wie man Fußball spielen soll. Ich freue mich für ihn und bin gespannt, wo der Weg hinführt."
Er selbst wolle sich in den kommenden Wochen "nur auf den Verein" konzentrieren und Leistung bringen. "Wir können sowieso nichts anderes machen", so der 24-Jährige.
Am längeren Hebel sitzt ohnehin der Bundestrainer. Der Auftritt des Duos dürfte ihn aber ins Grübeln gebracht haben.