Bundesliga
BVB - Sascha Stegemann spricht über Aufreger: "Eingriff wäre richtig gewesen"
- Aktualisiert: 30.04.2023
- 14:39 Uhr
- ran.de
Beim Bundesligaspiel zwischen dem VfL Bochum und Borussia Dortmund hat Schiedsrichter Sascha Stegemann mit strittigen Entscheidungen für Aufsehen gesorgt. Nun äußert sich der Unparteiische.
Nach den heftigen Diskussionen infolge des Bundesligaspiels zwischen dem VfL Bochum und Borussia Dortmund (1:1) hat sich Schiedsrichter Sascha Stegemann erneut zu seiner Entscheidung geäußert.
Bei "Sport1" erklärte der Unparteiische vor allem seine Sicht auf dem Spielfeld: "Mein Anspruch ist es, die Situationen live auf dem Spielfeld zu entscheiden. Das hat in diesem Fall nicht geklappt. Ich schaue dem Ball nach und sehe am Ende des Tages nur einen detaillierten Ausschnitt."
Stegemann: "Eingriff vom VAR wäre richtig gewesen"
"Wenn ich jetzt am Ende die Bilder sehe, fehlt mir die Dynamik der Situation, die ich auch dem Spielfeld nicht erfasst habe. Nach Betrachtung der Bilder ist es daher ganz klar ein Strafstoß", ergänzte Stegemann seine Sicht der Dinge am Freitagabend.
Gleichzeitig verteidigte Stegemann auch seinen VAR Robert Hartmann, gab jedoch zu: "Ein Eingriff wäre richtig und wichtig gewesen." Man könne ihm zudem glauben, dass Hartmann ähnlich unglücklich mit der Entscheidung sei wie Stegemann selbst.
Mit einer Sichtweise auf die Dinge wollte er noch ausräumen. Auf die Frage, ob die Vorgeschichte von Adeyemi, der in den vergangen Wochen immer wieder mit kleinen Schwalben auffiel, eine Rolle gespielt hätte, machte Stegemann klar: "Wenn ein Spieler so gefoult wird, wie Adeyemi in dieser Szene, dann ist das einfach ein klarer Elfmeter."
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Stegemann: Strafanzeige nach Drohungen
Für die Emotionalität der Fans sowie Spieler oder BVB-Verantwortlicher äußerte Stegemann vollstes Verständnis. Zu angeblichen Tritten gegen seine Kabinentür in den BVB-Katakomben wollte er sich aber nicht äußern: "Da möchte ich es halten wie in Las Vegas. Was in der Kabine passiert, bleibt in der Kabine."
Samstag jedoch musste Stegemann handeln, denn es sei "meiner Familie und mir sehr konkret gedroht" worden, wie er erzählte. Daraufhin erstattete der Unparteiische Strafanzeige.
Spätestens daraufhin überlege er nun, möglicherweise eine Pause einzulegen. Dazu wolle er sich aber zunächst mit seiner Familie beraten und auch den Kontakt zur DFB-Schiedsrichter-Führungsetage suchen. Eine Entscheidung sei in dieser Überlegung noch nicht gefallen.
BVB: Kehl witterte Verschwörung
Zuvor hatte Stegemann bereits seinen Fehler eingestanden. "Nach Betrachten ist es ein Strafstoß in der Situation mit Adeyemi für den BVB. Ich hatte es auf dem Platz allerdings überhaupt nicht so gesehen", sagte er der "Bild". Bei "WDR2" ergänzte er: "Für mich war es auf dem Spielfeld so, dass Adeyemi in einer Drehbewegung war, er stellte den Fuß raus und es für mich auf dem Spielfeld den Eindruck machte, als sei es ein gesuchter Kontakt und ein gesuchter Elfmeter. Deshalb habe ich in dem Moment auf den Strafstoßpfiff verzichtet."
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Auslöser des Ärgers waren einige umstrittene Entscheidungen des Schiedsrichter-Gespanns, vor allem aber eine Szene in der 65. Minute. Bochums Linksverteidiger Danilo Soares, der zu diesem Zeitpunkt bereits gelb vorbelastet war, foulte BVB-Angreifer Karim Adeyemi im Strafraum. Statt Elfmeter und Platzverweis für Soares ließ Stegemann weiterspielen, auch der Videoassistent griff nicht ein.
Nach dem Spiel witterte Kehl eine Verschwörung gegen den BVB. "Einfach schlecht. Heute ist es nicht mit rechten Dingen zugegangen", polterte er. Zur Adeyemi-Szene sagte er: "Wir haben es in verschiedenen Perspektiven gesehen und es ist frech, mit den Mitteln, die wir zur Verfügung haben, fünf Spieltage vor Schluss, wenn es um die absolute Entscheidung, um die deutsche Meisterschaft geht, in dieser Situation die Szene nicht noch mal anzuschauen."