Bundesliga
BVB-Stimmen nach Kiel-Pleite - Nuri Sahin konsterniert: "Ich bin sprachlos, ich bin fassungslos, es ist absolut beschämend"
- Aktualisiert: 14.01.2025
- 23:55 Uhr
- Andreas Reiners
Borussia Dortmund blamiert sich beim 2:4 bei Aufsteiger Holstein Kiel. Lars Ricken wurde entsprechend deutlich. Wir haben die Stimmen zum Spiel gesammelt.
Der Fehlstart des BVB ist perfekt!
Am 17. Spieltag kassierten die Dortmunder bei Aufsteiger Holstein Kiel ein blamables 2:4. Für das Team von Trainer Nuri Sahin ist es die zweite Niederlage im Jahr 2025. Es war nicht nur eine bittere, es war vor allem auch eine peinliche.
Kapitän Emre Can sparte anschließend nicht mit Kritik, und BVB-Boss Lars Ricken fällte ein vernichtendes Urteil. Trainer Nuri Sahin war wiederum fassungslos.
Wir haben die Stimmen zum Spiel gesammelt.
Das Wichtigste in Kürze
Timo Becker (Holstein Kiel): "Wir haben heute ein grandioses Spiel hingelegt. Wir wussten, dass Dortmund eine starke Mannschaft ist, aber wir haben alles dagegen geworfen. Wir sind super ins Spiel gestartet mit den drei Toren, aber so spannend wollten wir es eigentlich nicht mehr machen. Aber der Fußball schreibt solche Geschichten, deswegen sind wir überglücklich. Wir spielen genau für solche Spiele Fußball und es ist einfach geil, solche Mannschaften zu schlagen. Denn als Holstein Kiel gegen Dortmund zu gewinnen, passiert nicht jeden Tag. Wir müssen das für uns aufbewahren."
Emre Can (Borussia Dortmund): "Wir kriegen es nicht hin. Wir haben heute gar keine Torchancen. Wir haben den Ball nur hin und hergeschoben. Wir haben uns eigentlich gut vorbereitet aufs Spiel, aber auf dem Platz kriegen wir es nicht hin und deswegen haben wir auch verdient verloren. Das müssen wir schleunigst ändern."
über Trainer Nuri Sahin: "Was ich auf jeden Fall nochmal betonen möchte: Es liegt nicht am Trainer. Wir Spieler sind dafür verantwortlich. Es ist immer zu einfach, wenn es nicht läuft, zu sagen, dass es am Trainer liegt. Wir Spieler, ich ganz vorne, die heute auf dem Platz standen - das geht nicht. Wir können nicht so Fußball spielen und müssen es schleunigst ändern. Das hat auch was mit Ehre zu tun. Wir müssen uns an die eigene Nase fassen."
was sich ändern muss: "Einiges. Damit will ich nicht sagen, der Trainer. Wir Spieler müssen es schleunigst ändern, die Basics auf dem Platz zu haben. Wir können uns an den Kielern ein Beispiel nehmen. Es geht nicht, dass wir den Ball nur von rechts nach links schieben. Es heißt auch arbeiten, arbeiten, arbeiten. Das muss auf jeden Fall mehr werden."
über die Saison und die Ziele: "Ja, wir stehen hinter unseren Ansprüchen. Wir haben uns etwas ganz anderes vorgenommen. Das ist definitiv zu wenig. Das müssen wir am Freitag auf jeden Fall besser machen. Wir müssen Punkte holen. Manchmal kann man auch schlecht spielen, aber wir müssen lernen, Punkte zu holen. Das macht eine Top-Mannschaft aus."
Lars Ricken: Sahin steht nicht zur Disposition
Lars Ricken (BVB-Geschäftsführer): "Insbesondere die erste Halbzeit war unwürdig. Profifußball ist Leistungssport, da geht es darum, 90 Minuten seine Leistung abzurufen, die Verantwortung dafür zu tragen, dass wir entsprechend auch die Ergebnisse holen. Daran müssen wir uns messen lassen, die Tabelle spricht eine eindeutige Sprache. Ich glaube, wir haben Top-Spieler mit Top-Fähigkeiten, sie haben alle Möglichkeiten.
"Wir haben ein selten großes Trainerteam, wir haben zu Hause immer über 80.000. Hier an einem Dienstagabend ist auch wieder unser Block voll. Wir kriegen da alle Unterstützung, nur die Bereitschaft, das auch wirklich wertzuschätzen und das auch abzurufen, die sieht man leider nicht. Wenn Spieler glauben, dass sie etwas Besonderes sind, und ich glaube, es ist etwas Besonderes, für Borussia Dortmund zu spielen, ist es einfach peinlich und beschämend und auch unwürdig, wie wir die schwarz-gelben Farben repräsentieren."
über Trainer Nuri Sahin: "Er steht nicht zur Disposition. Diese Diskussion brauchen wir jetzt gar nicht führen. Wir fliegen jetzt nach Frankfurt und werden dann die Mannschaft in die Verantwortung und die Pflicht nehmen, zumindest dieses Spiel zu gewinnen."
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Nuri Sahin: "Es ist absolut beschämend"
Nuri Sahin (Trainer Borussia Dortmund): "Es war beschämend, wie wir hier aufgetreten sind. Das war eines Vereins wie Borussia Dortmund nicht würdig, von der ersten bis zur letzten Minute. Ich glaube nicht, dass man viel zu sagen hat, wenn man so eine Leistung bringt. Als Spieler und auch nicht als Trainer, es ist meine Verantwortung. Es ist absolut beschämend."
zum Spiel: "Es war ganz klar, dass Kiel so spielen wird. Nichts anderes haben wir vorbereitet. Dann kassierst du bei einem eigenen Einwurf das erste Tor und dann zwei Mal, wo man einfach ins Zentrum spielt, ohne eine Absicherung, ohne es vernünftig vorzubereiten. Das, was wir seit drei, vier Tagen besprechen. Dann tut es überall weh in der Bundesliga. Es war eine absolute Nichtleistung. Es ist viel zu kurz nach dem Spiel, um zu sagen, warum die Mannschaft es nicht umsetzt. Die Frage ist, warum wir es nicht schaffen, es alle drei Tage umzusetzen. Wir haben immer wieder gezeigt, was wir können. Bei uns ist es immer so, dass du nicht genau weißt, was rauskommen wird. Das raubt sehr viel Kraft und raubt sehr viele Punkte."
zum Ziel Champions League: "Wer acht Punkte Rückstand hat auf die Champions-League-Plätze, darf jetzt nicht von der Champions League reden. Unsere Realität ist eine andere. Dadurch, dass ich Trainer bin, trage ich die komplette Verantwortung."
zu seiner Situation: "Es ist völlig klar, dass man auch über den Trainer diskutiert, davon kann ich mich nicht freisprechen. Aber die letzte Person, an die ich denke, bin ich selbst. Ich bin sprachlos, ich bin fassungslos, wie wir so eine Leistung bringen können. Es geht nicht um mich, es geht um Borussia Dortmund. Es geht mir um die ganzen Leute, die es gut meinen mit dem Verein, dass ich als Verantwortlicher es noch nicht geschafft habe, diese Mannschaft so aufzustellen oder spielen zu lassen, wie gewünscht. Ich habe die Kraft, darum geht es nicht. Ich habe in meinem Leben schon so viel erlebt. Dass es mich trifft, dass ich traurig bin, ist völlig klar. Auch, dass ich emotional bin. Ich habe sehr viel und fast alles in meinem Leben diesem Verein zu verdanken. Ich weiß, das klingt melancholisch, aber ich bin stark. Ich weiß, wie der Fußball läuft. Fußball ist ein Ergebnissport, und ich werde an den Ergebnissen gemessen, weil ich die Verantwortung trage."