TV-Auftritt des Präsidenten
DFB-Chef Keller verurteilt Schmähplakate gegen Hopp und lobt Bayern und Hoffenheim
- Aktualisiert: 01.03.2020
- 00:02 Uhr
- SID
DFB-Chef Fritz Keller hat die Schmähtransparente gegen Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp im Spiel zwischen der TSG und Bayern München verurteilt. Zugleich lobte er die beiden Vereine.
Köln - DFB-Präsident Fritz Keller hat die Schmähtransparente gegen Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp während der Bundesliga-Partie am Samstagnachmittag zwischen der TSG und Bayern München (0:6) auf das Schärfste verurteilt.
"Wir sind am Tiefpunkt angekommen. Wir haben Hassbilder und Neid in unserer Gesellschaft und jetzt auch im Fußball. Wir müssen jetzt alle an einem Strang ziehen. Jetzt muss durchgegriffen werden. So geht es nicht mehr weiter", sagte Keller am Abend im ZDF-Sportstudio.
Keller spricht von "Katastrophe"
Keller lobte die Reaktion der beiden Mannschaften im Sinsheimer Stadion. "Ich finde das eine Katastrophe, und ich möchte den beiden Mannschaften, den Schiedsrichtern und beiden Vereinen einfach gratulieren, wie sie gehandelt haben", sagte der Chef des Deutschen Fußball-Bundes, "durch diese Solidarität dieser beiden Mannschaften haben sie ein Stückweit die Verantwortung vom Schiedsrichter weggenommen. Aber vor allen Dingen haben sie den Chaoten nicht das gelassen, was sie wollten, nämlich das Spiel zu zerstören und Macht über das Spiel zu haben. Das finde ich großartig. Vielen Dank an die Akteure, die in die Kurve gegangen sind."
Fans der Bayern hatten beim klaren Sieg des Rekordmeisters in Hoffenheim mit Schmähplakaten gegen Hopp, die Deutsche Fußball Liga (DFL) und den DFB für einen Eklat gesorgt. Die Partie wurde zweimal unterbrochen, sogar der Spielabbruch drohte. Nach der zweiten Wiederaufnahme der Partien in Sinsheim beschlossen beide Teams einen Nichtangriffspakt und spielten sich in den verbleibenden 13 Minuten bis zum Schlusspfiff locker den Ball zu.
DFB-Kontrollausschuss wird Ermittlungsverfahren einleiten
Der Kontrollausschuss des DFB wird Anfang der kommenden Woche ein Ermittlungsverfahren einleiten. Das bestätigte der DFB auf SID-Anfrage. Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge kündigte an, die Verursacher im Block der Münchner Zuschauer "mit aller Schärfe" zur Rechenschaft ziehen zu wollen.
Auslöser für die Aktion der Bayern-Ultras soll die zuletzt vom DFB ausgesprochene Kollektivsprache gegen die Dortmunder Fans gewesen sein. Die BVB-Anhänger dürfen in den kommenden beiden Spielzeiten wegen ihrer Hopp-Schmähungen in der Vergangenheit nicht ins Sinsheimer Stadion.