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Diesen Eindruck hinterließen die Teams

Die Lehren aus dem Telekom Cup: Minimalistische Bayern und jugendliche Gladbacher

  • Aktualisiert: 15.01.2019
  • 09:45 Uhr
  • ran.de / Dominik Hechler
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© 2019 Getty Images

Der Telekom Cup in Düsseldorf war der letzte Härtest vor dem Start in die Rückrunde der Fußball-Bundesliga. ran.de zeigt, welchen Eindruck der FC Bayern, Borussia Mönchengladbach, Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC hinterließen.

Düsseldorf - Es war der letzte große Härtetest vor dem Start in die Rückrunde der Fußball-Bundesliga am kommenden Wochenende. Beim Telekom Cup konnten sich der FC Bayern, Borussia Mönchengladbach, Hertha BSC und Gastgeber Fortuna Düsseldorf noch einmal miteinander messen und schauen, wie der aktuelle Leistungsstand wenige Tage vor dem wieder startenden Liga-Alltag ist.

ran.de zeigt, welchen Eindruck die einzelnen Teams in Düsseldorf hinterlassen haben:

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FC Bayern München

Ja, der deutsche Rekordmeister hat den Telekom Cup am Ende gewonnen - ohne allerdings ein einziges reguläres Tor zu erzielen. Ein Alleinstellungsmerkmal. Denn die anderen drei Teams haben den Ball allesamt wenigstens mindestens einmal in der regulären Spielzeit von 45 Minuten pro Partie in den Maschen untergebracht. Nach zwei torlosen Remis gegen Düsseldorf und Gladbach sicherten jeweils erfolgreiche Elfmeterschießen den Bayern am Ende den Turniersieg.

"Das ist auch eine Qualität: kein Tor schießen und trotzdem gewinnen", flachste Bayern-Star Joshua Kimmich dann auch nach der Veranstaltung im Bauch der Düsseldorfer Arena und grinste dabei verschmitzt. Allerdings zeigt es auch die Probleme der Mannschaft von Coach Niko Kovac.

In beiden Partien und egal, in welcher Team-Zusammensetzung, hatten die Bayern zwar viel Ballbesitz, aber nur wenig Ertrag. Große Torchancen blieben den kompletten Nachmittag über ziemliche Mangelware. "Tempo, Tempo, Tempo", rief Kovac seinen Spielern von der Seitenlinie dann auch immer wieder zu. Kein Wunder, denn genau das fehlte den Münchnern in ihrem Spiel.

Vor allem der Aufbau von hinten heraus wirkte träge und zumindest zum Teil etwas uninspiriert. Vor allem Renato Sanches schaffte es wieder einmal nicht, sich bei Kovac in den Vordergrund zu spielen. Immer wieder bekam der Portugiese Anweisungen von seinem Trainer, erntete bei so manchen Aktionen dann aber auch wieder nur verständnisloses Kopfschütteln.

Dennoch versprühen die Bayern eine Woche vor dem Rückrunden-Start Zuversicht. Ganz nach dem Motto: Bitte anschnallen, lieber BVB, wir kommen. "Ich habe ein richtig gutes Gefühl für die Rückserie. Denn bis auf die angeschlagenen Franck Ribery und Arjen Robben sind alle fit und der Kader steht somit gut da", so Kimmich, der nachschob: "Die Dortmunder müssen ja noch zu uns und auch generell müssen sie erstmal alles andere gewinnen." Der Kampf um die Meisterschaft ist also noch lange nicht aufgegeben. 

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Borussia Mönchengladbach

Nachdem Coach Dieter Hecking aufgrund der beiden Testspiel-Pleiten im Trainingslager in Spanien gegen den 1. FC Magdeburg (1:2) und Standard Lüttich (0:2) ein wenig angefressen war, konnte er mit den beiden Auftritten seines Teams beim Telekom Cup dagegen durchaus zufrieden sein. "Vor allem die jungen Spieler haben den anderen, eher gesetzten Spielern heute gezeigt, dass sie da sind und sie sich somit nicht ausruhen können", so Hecking nach dem Turnier, das die "Fohlenelf" als Zweiter beendete (2:4 i.E: gegen den FC Bayern).

Der Gladbach-Trainer verzichte in Düsseldorf unter anderem auf Stammkräfte wie Yann Sommer, Nico Elvedi, Oscar Wendt oder Alassane Plea, dafür mischten die zuletzt verletzten Matthias Ginter und Lars Stindl wieder munter mit. Nicht zuletzt wegen seines sehenswerten Treffers zum 1:0-Sieg gegen Hertha BSC zeigte aber vor allem Thorgan Hazard wieder einmal, warum er für Gladbach so wertvoll ist und so große Begehrlichkeiten bei anderen Klubs weckt.

Die "Fohlenelf" gefiel in Düsseldorf mit zum Teil schön anzusehenden, temporeichen Offensivfußball und scheint gut gewappnet für den Start der Rückrunde am kommenden Samstag bei Bayer Leverkusen. "Diese Mannschaft weiß, wie gut sie ist, aber leider ärgert sie ihren Trainer manchmal auch", sagte Hecking mit einem Augenzwinkern. "Wenn wir uns in der Rückrunde jedoch zu einhundert Prozent auf das verlassen können, was wir uns all die Wochen und Monate erarbeitet haben, glaube ich daran, dass wir eine gute Rückserie spielen können."

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Fortuna Düsseldorf

Der Telekom Cup wurde bei der Fortuna überschattet von den Ereignissen rund um Trainer Friedhelm Funkel. Nachdem es zunächst hieß, dass sein Vertrag im Sommer nicht verlängert wird, kam es zu einer Rolle rückwärts und nun wollen der Verein und Funkel doch noch einmal miteinander reden. Zur Freude der Mannschaft.

"Wenn man sich die Entwicklung dieser Mannschaft in den vergangenen Jahren anschaut, spricht eigentlich alles für Funkel. Wir als Mannschaft würden für ihn durchs Feuer gehen", meinte Fortuna-Spieler Oliver Fink. Und genau das zeigte das Team in den beiden Partien beim Telekom Cup dann auch. Zwar wurde Düsseldorf am Ende "nur" Dritter, zeigte aber sowohl beim knappen 7:8 im Elfmeterschießen (0:0 nach 45 Minuten) gegen die Bayern, aber vor allem beim 3:1 gegen Hertha BSC sehr ansprechende Leistungen.

Jeder haute sich für den anderen rein, es wurde gerannt und gegrätscht, was das Zeug hält. "Wir haben einfach das gemacht, was wir können: gut stehen und wenig Chancen zulassen", so Fink weiter. Der Auftakt zur Rückrunde beim FC Augsburg kann für Düsseldorf also kommen. Vielleicht ist bis dahin ja dann auch der Vertrag von Funkel verlängert.

Hertha BSC

Pal Dardai ließ in beiden Partien beim Telekom Cup zwei komplett unterschiedliche Teams auflaufen. Im Spiel gegen Gladbach kamen eher die Stammkräfte zum Einsatz, gegen Düsseldorf hieß es dann eher "Jugend forscht" - was man auch deutlich merkte. Die Berliner, die gegen Gladbach noch eine ordentliche Begegnung ablieferten, kassierten gegen die Fortuna im Spiel im Platz drei in 45 Minuten drei Gegentore und waren somit chancenlos.

Vor dem Rückrunden-Aufakt beim 1. FC Nürnberg gibt es für Dardai und Co. also noch ein bisschen was zu tun.

Aus Düsseldorf berichtet: Dominik Hechler

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