Anzeige
Bundesliga

Eintracht Frankfurt - Peter Fischer: Staatsanwaltschaft widerspricht Anwälten des SGE-Präsidenten

  • Aktualisiert: 10.02.2023
  • 16:51 Uhr
  • SID
Article Image Media
© getty

Die Staatsanwaltschaft hat den Anwälten von Peter Fischer widersprochen. Das juristische Team des Präsidenten von Bundesligist Eintracht Frankfurt hatte zuvor eine Einstellung des Ermittlungsverfahrens beantragt. Der 66-Jährige muss sich wegen angeblichen Kokain-Besitzes vor der Staatsanwaltschaft Frankfurt verantworten.

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hat den Darstellungen der Anwälte von Eintracht Frankfurts Präsident Peter Fischer widersprochen. Das Schreiben seiner Anwälte sei laut "hr" haarsträubend gewesen.

Der Anfangsverdacht, der zur Wohnungsdurchsuchung des 66-Jährigen führte war laut Oberstaatsanwältin Nadja Niesen keineswegs klein gewesen, sondern "sehr groß". Eine Beschwerde seitens Fischer gegen die Durchsuchung gab es bisher nicht.

Bei dieser Durchsuchung seien Reste von Kokain gefunden worden, sowie vier Crusher, die gewöhnlich zum zerkleinern von Drogen genutzt werden. Beim Schulfreund von Fischers 13-jährigem Sohn kam zudem eine Urinprobe negativ zurück. Das sei laut Niesen allerdings nicht ungewöhnlich - anders als von Fischers Anwälten behauptet - da sich der Stoff schnell abbaue. Der Junge und dessen Mutter hatten die Untersuchung von Fischers Haus mit besagtem Anfangsverdacht überhaupt erst dafür gesorgt, dass das Ermittlungsverfahren eingeleitet wird .

Anzeige
Anzeige

"Rufmordkampagne" gegen Peter Fischer

Fischer hatte die gegen ihn erhobenen Vorwürfe des unerlaubten Drogenbesitzes über seine Anwälte mit Vehemenz zurückgewiesen. Es handle sich um eine "Rufmordkampagne", hieß es in einer Pressemitteilung von Fischers Rechtsanwälten Marko Spänle und Stefan Bernhard-Eckel. 

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hatte am Montag Ermittlungen gegen den 66-Jährigen sowie dessen Ehefrau und 25 Jahre alten Sohn eingeleitet. Laut "hr" soll Fischers jüngerer Sohn (13) in der Schule mit einem Freund Kokain konsumiert haben, die Mutter des Freundes habe demnach die Schule und die Polizei informiert. Anschließend sei Fischers Wohnung Ende Januar durchsucht worden, die Ermittler fanden dem "hr"-Bericht zufolge dabei Kokain-Rückstände auf dem Nachttisch des Eintracht-Präsidenten.

Fischers Anwälte teilten nach Einsicht in die Ermittlungsakte mit, sie seien der Rechtsauffassung, dass "bereits der Erlass und der Vollzug des Durchsuchungsbeschlusses (...) rechtswidrig" gewesen seien. Der Freund von Fischers Sohn und dessen Mutter hätten bei der polizeilichen Vernehmung widersprüchliche und zum Teil wenig glaubwürdige Angaben gemacht. Es sei "nicht nachvollziehbar, aus welchen Gründen diese Angaben nicht hinterfragt wurden", hieß es in dem vierseitigen Schreiben.

Anzeige
Anzeige

Eintracht-Präsident Peter Fischer will auf "falsche Vorwürfe reagieren"

Zutreffend sei, dass bei der Hausdurchsuchung "in einer kleinen Handtasche der Haushaltshilfe Marihuana in geringer Menge und in deren Bett eine geringste Menge einer verdächtigen Substanz gefunden wurden". Und: "Auf einem Nachttisch in einem Schlafzimmer, in dem unser Mandant nicht nächtigt, wurden zudem Rückstände einer weißen Substanz auf klebrigem Untergrund festgestellt."

Ein Drogenschnelltest sei bei dieser Substanz durchgeführt worden, dieser habe positiv auf Kokain reagiert. Allerdings handle es sich "nicht um ein in der Praxis als zuverlässig anerkanntes Standardtestverfahren", hieß es mit Verweis auf verschiedene vorangegangene Urteile. Ein Ergebnis eines solchen Tests sei daher "nicht gerichtverwertbar".

Der Eintracht-Präsident habe seine Anwälte zudem beauftragt, "auch strafrechtlich auf die falschen Vorwürfe der Kindesmutter zu reagieren". Die Einstellung des "gegen unseren Mandanten, seine Lebensgefährtin und seinen Sohn geführten Ermittlungsverfahrens wurde bereits beantragt".