Kommentar vor dem Champions-League-Spiel gegen Paris
FC Bayern: Das wird gegen PSG nicht reichen – ein Kommentar
- Aktualisiert: 05.03.2023
- 18:09 Uhr
- ran.de/Martin Volkmar
Der FC Bayern gewinnt das letzte Spiel vor dem Champions-League-Kracher gegen Paris St. Germain, erleidet aber nicht zum ersten Mal einen Kontrollverlust. Was alles besser werden muss – ein Kommentar.
Aus Stuttgart berichtet Martin Volkmar
Immerhin eins muss man den Bayern nach dem am Ende erzitterten 2:1 beim Abstiegskandidaten aus Stuttgart zugutehalten: Sie redeten ihre Leistung nicht schön.
Der Rekordmeister erfüllte seine Pflicht und verteidigte damit die Bundesliga-Spitze – nicht mehr und nicht weniger. Eine gelungene Generalprobe für das Kräftemessen gegen das Starensemble von Paris St. Germain war der Auftritt dennoch nicht.
Das gaben sowohl die Torschützen Matthijs de Ligt ("Die letzten Minuten waren nicht gut von uns. Unsere Intensität und Bereitschaft waren nicht gut") und Eric-Maxim Choupo-Moting ("Wir haben nicht unser bestes Spiel gemacht") als auch ihr Trainer zu.
Stuttgarter Ausgleich wäre nicht unverdient gewesen
Julian Nagelsmann gestand sogar ein, dass ein Stuttgarter Ausgleich in der wilden Nachspielzeit "nicht zwingend unverdient gewesen wäre. Am Ende war es ein Tick zu spannend, weil unsere Spielkontrolle nach dem 1:2 leider weg war".
So bleiben zwei entscheidende Frage: Wie konnte das – nicht zum ersten Mal in dieser Saison – passieren – und was bedeutet das für die Begegnung gegen PSG?
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Der FC Bayern ist zu leicht aus der Spur zu bringen
Offensichtlich reichen in dieser Saison einige wenige misslungene Momente, um den FC Bayern aus der Spur zu bringen. Das war nicht nur nach Stuttgarts Anschlusstreffer in der 88. Minute durch Juan Jose Perea so, dem Tanguy Coulibaly in der Nachspielzeit beinahe noch das 2:2 folgen ließ.
Nach der Winterpause waren die Münchner auch schon nach dem frühen Rückstand gegen Köln, dem Platzverweis gegen Dayout Upamecano in Mönchengladbach oder in der Schlussphase in Paris aus dem Tritt geraten.
Sekundenschlaf kann gegen PSG tödlich sein
Nagelsmann monierte am Samstag einmal mehr fehlende Seriosität, um einen Vorsprung über die Zeit zu bringen, und mangelnde Intensität über die kompletten 90 Minuten. Gegen Kylian Mbappe, Lionel Messi und Co. kann ein solcher "Sekundenschlaf" im sportlichen Sinne tödlich sein.
Stuttgart zeigte, wie man das Bayern-Spiel mit Einsatz und Engagement empfindlich stören kann. Denn am Ende lief nicht nur wie eigentlich vorgesehen der Gegner, sondern auch die FCB-Profis mussten ungewohnte 125 Kilometer zurücklegen – das sind zehn mehr als im Saisonschnitt. "Das ist eigentlich nicht bayern-like", sagte VfB-Coach Bruno Labbadia. Und Nagelsmann stimmte ihm zu: "Wir laufen insgesamt zu viel, um ehrlich zu sein."
Nagelsmanns Anteil am Leistungsabfall
Darüber hinaus hatte auch der Trainer seinen Anteil am Leistungsabfall. Denn nicht nur nach Ansicht von Experte Lothar Matthäus führte der Dreifach-Wechsel schon nach rund einer Stunde zu einem Bruch im Spiel und die Ordnung ging Stück für Stück verloren.
Doch vielleicht waren die Erkenntnisse aus Stuttgart ein Wachmacher zur rechten Zeit, dass am Mittwoch eine Topleistung der gesamten Mannschaft über die gesamte Spielzeit zwingend nötig sein wird. Denn sonst wird es zum Weiterkommen nicht reichen.