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Bundesliga

FC Bayern - Florian Wirtz von Bayer Leverkusen nach München? Darum stehen die Chancen tatsächlich schlecht

  • Veröffentlicht: 13.02.2025
  • 23:34 Uhr
  • Andreas Reiners und Martin Volkmar

Uli Hoeneß träumt öffentlich von Florian Wirtz, beziffert die Chancen aber auf mickrige zehn Prozent. Und das dürfte hinhauen.

Von Andreas Reiners und Martin Volkmar

Früher war alles besser?

Nun, früher war auf jeden Fall mehr "Abteilung Attacke" beim FC Bayern. Die Giftpfeile hatten mehr Verve, mehr Power, mehr Schärfe. Uli Hoeneß hatte das perfektioniert, und sein Wort kann immer noch eine gewaltige Wucht entwickeln.

Und bei den Konkurrenten von jetzt auf gleich für Unruhe sorgen.

Doch es ist beschaulicher geworden, als die einstige Geheimwaffe vor dem Spitzenspiel zwischen Titelverteidiger Bayer Leverkusen und dem FC Bayern am Samstag (ab 18:30 Uhr im Liveticker) noch einmal ausgepackt wurde.

"Früher war Uli Hoeneß noch in einer tragenden Rolle bei Bayern, seine Worte hatten noch mehr Gewicht. Er konnte mit seinen Aussagen richtig Druck aufbauen – und das hat er auch getan", sagte Leverkusen-Legende Jens Nowotny im ran-Interview: "Heutzutage haben sich die handelnden Personen geändert, deshalb wirkt es vielleicht etwas zurückhaltender."

Und inhaltlich deutlich dünner.

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FC Bayern: Hoeneß-Aussagen ein Rohrkrepierer

Denn das Ballyhoo um Leverkusens Juwel Florian Wirtz ist letztendlich ein Rohrkrepierer.

Was Hoeneß auch selbst einsah, da er nach seinem verbalisierten Traum eines Wirtz-Wechsels zum FC Bayern und einer "Wusiala"-Zusammenführung die Wahrscheinlichkeit in der "Bild" selbst auf überschaubare zehn Prozent bezifferte.

Dass Sportvorstand Max Eberl dann auch noch öffentlich erklärte, "es gehört sich einfach nicht – gerade vor so einem Spiel – jetzt so eine Thematik aufzumachen. Das muss auch nicht sein", ist kommunikativ mindestens unglücklich. Und lässt daher tief blicken.

Doch die Hoeneß-Rechnung ist kein Understatement, vielmehr kommt das der Wahrheit sehr nah.

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FC Bayern: Andere Realität als im Hoeneß-Traum

Denn die Bayern-Realität ist eine ganz andere als im Hoeneß-Traum. Die hatte der Bayern-Patriarch sogar selbst verkündet, als er im Sommer 2024 meinte, der FCB habe keinen Geldscheißer.

Und daher muss es nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich laufen. Gleichzeitig will Hoeneß aber auch, dass in den Verhandlungen wieder mehr "Mia san Mia" zum Tragen kommt.

Sportvorstand Max Eberl weiß, dass er unter Beobachtung steht, dass nicht nur Hoeneß ihm auf die Finger schaut, sondern auch der Aufsichtsrat. Eberl muss liefern. In diesem Fall bedeutet das: Einnahmen reinholen, damit überhaupt erst neue Spieler geholt werden können.

Parallel dazu stehen allerdings teure Vertragsverlängerungen an, wie bei den Topstars Joshua Kimmich oder Jamal Musiala. Andere teure Spieler wie Serge Gnabry, Leon Goretzka oder Leroy Sane könnten gehen, wollen aber nicht. Ein Teufelskreis.

FC Bayern: Wirtz nicht zu stemmen

Soll heißen: Ein Spieler wie Wirtz ist mit seinem Marktwert in Höhe von 140 Millionen Euro für die Bayern aktuell nicht zu stemmen.

Deshalb kommen die Bayern-Sprüche in Leverkusen auch nur als laues Lüftchen an. Das Bayern-Interesse "interessiert mich überhaupt nicht. Das ist nichts, was uns tangiert", sagte Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes: "Als ich mit zehn Jahren den kicker gelesen habe, haben die Bayern das schon gemacht vor Spielen, von daher ist das vielleicht keine neue Taktik.“

Trotz Bayern-Sieg: Max Eberl äußert Kritik

Hinzu kommt, dass Bayer auf einem guten Weg ist, den Vertrag mit Wirtz vorzeitig um ein Jahr bis 2028 zu verlängern. Dann soll es ab 2026 eine Ausstiegsklausel geben, deren Höhe aktuell noch der Knackpunkt sein soll.

So oder so: Wirtz wird den Verein über kurz oder lang verlassen. Und neben den Bayern haben sich auch längst internationale Schwergewichte wie Real Madrid oder Manchester City in Stellung gebracht.

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FC Bayern steht City und Co. "in nichts nach"

Für Nowotny ist aber klar, dass die Bayern nichts von ihrer Strahlkraft eingebüßt haben.

"Bayern München ist immer noch die Nummer eins in Deutschland. Und das wird sich auch in den nächsten Jahren nicht ändern. Der FC Bayern steht den Klubs in nichts nach und hat theoretisch ähnlich große Chancen, wenn Wirtz wechseln möchte", sagte er. Die würden sich parallel zur Länge des Wirtz-Verbleibs in Leverkusen erhöhen.

Doch es kann auch schnell gehen. Sollte es zu keiner Vertragsverlängerung kommen, soll Wirtz angeblich sogar schon im kommenden Sommer verkauft werden, weil er dann eine Ablöse von rund 150 Millionen Euro generieren könnte. Definitiv deutlich mehr als danach, da der Vertrag nur noch bis 2027 läuft.

Florian Wirtz: Macht City ernst?

Passend dazu hieß es zuletzt in der "Sport Bild", dass Pep Guardiola bereits in diesem Winter Wirtz nach Manchester holen wollte. Bekannt ist, dass Geld dort keine Rolle spielt.

"Bei anderen aber auch nicht. Jeder europäische Topklub wird sich um Wirtz bemühen – da bin ich mir sicher", sagt Nowotny. "Selbst wenn man nicht jedes Gerücht hört, hinter den Kulissen werden alle großen Vereine ihre Fühler ausstrecken. Ich gehe davon aus, dass er mindestens fünf oder sechs ernsthafte Angebote bekommen wird. Aber ob, wann und wohin er wechselt, wird er selbst entscheiden."

Und ein Stück weit wohl auch die klamme Bayern-Kasse.

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