Bundesliga
FC Bayern - Joshua Kimmich über Thomas Müller: "Hat über 15 Jahre auf sehr, sehr hohem Niveau performt"
- Veröffentlicht: 06.04.2025
- 12:15 Uhr
- Martin Volkmar
Am ran-Mikro spricht Bayern-Kapitän Joshua Kimmich über den Sieg in Augsburg, den Champions-League-Kracher, die Bedeutung von Thomas Müller für den FCB und das angekündigte Karriereende von Mats Hummels.
Vom FC Bayern berichtet Martin Volkmar
Der FC Bayern gewinnt im Derby beim FC Augsburg und bleibt auf Kurs Meisterschaft. Der Sieg wurde allerdings teuer bezahlt, Jamal Musiala verletzte sich und fällt sicher im Champions-League-Hinspiel gegen Inter Mailand aus.
Nach dem Spiel war das für Joshua Kimmich allerdings kein Thema - der Bayern-Star sprach dagegen über die anstehende Aufgabe gegen Inter und die Bedeutung von Thomas Müller, der am Tag nach dem Spiel seinen Abschied beim Rekordmeister verkündete.
Kimmich stand am Freitagabend nach dem 3:1-Erfolg in Augsburg ran im Interview Rede und Antwort.
Das Wichtigste in Kürze
ran: Joshua Kimmich, Sie haben ja schon einige Spiele in Augsburg gemacht, das ist immer ein hartes Brett, oder?
Joshua Kimmich: Das ist tatsächlich immer hart. Ich fand, heute war eins unserer besseren Spiele in Augsburg, da haben wir uns irgendwie traditionell schwergetan. Auch heute gehen wir in Rückstand, trotzdem fand ich, dass wir es über 90 Minuten kontrolliert haben und dass wir absolut die bessere Mannschaft waren. Natürlich ist der Rückstand etwas unglücklich, war dann auch eine gute Aktion des Gegners. Ein sehr guter erster Kontakt, ein sehr, sehr guter Abschluss, den kann man manchmal dann gar nicht zu 100 Prozent verteidigen. Aber wichtig war da unsere Reaktion, dass wir ruhig geblieben sind, dass wir geduldig geblieben sind. Wir haben vor der Halbzeit noch den Ausgleich gemacht und dann in der zweiten Halbzeit schon gezeigt, dass wir gewinnen wollen.
Joshua Kimmich: "Jetzt ist wirklich jeder wichtig"
ran: Die Mannschaft war neu formiert, links hat Josip Stanisic vorher noch nicht gespielt. Eric Dier war bis vor ein paar Wochen auch kein Stammspieler. Was heißt das für Inter? Also hilft sowas auch, dass man so ein bisschen so ein Korsett hat, wo man weiß: Das kann funktionieren?
Kimmich: Ja unbedingt. Jeder ist wichtig. Das ist immer so eine Floskel, die man irgendwie vor der Saison macht, wenn alle fit sind. Aber wir merken es: Wir haben jetzt den ein oder anderen verletzt, dementsprechend ist es wirklich so, dass jeder wichtig ist. Jeder kommt auf seine Minuten und dann muss jeder jetzt auch hart arbeiten, professionell sein, dass er dann im entscheidenden Moment dann auch da ist. So wie das der Stani dann heute gemacht hat. Er spielt auf einer ungewohnten linken Abwehrposition, macht ein sehr, sehr gutes Spiel und das ist genau das, was wir brauchen. Wir brauchen nicht nur elf Spieler, die irgendwie die Spiele entscheiden, sondern wir brauchen den ganzen Kader jetzt im Moment. Vor allem, weil wir eben viele Verletzte haben. Und da müssen wir uns aufeinander verlassen können.
ran: Wie sehen Sie denn die Mannschaft aufgestellt? Es haben ja viele nach den vielen Verletzungen gesagt, dass Sie jetzt gegen Inter Außenseiter sind. Was denken Sie denn?
Kimmich: Schauen wir mal. Lasst uns erstmal spielen und dann gucken wir, was passiert.
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Kimmich erwartet defensivstarkes Inter
ran: Wie erwarten Sie Inter? Was erwarten Sie für ein Spiel auch im Vergleich zu heute?
Kimmich: Schwierig zu sagen. Ich habe jetzt Inter in dieser Saison noch nicht so oft gesehen. Ich glaube, das sie schon traditionell sehr gut verteidigen, das merkt man auch in der Champions League, da haben sie erst zwei Gegentreffer bekommen. Das wird hart sein. Wir haben natürlich heute auch einen Gegner gehabt, bei dem wir wussten, dass er in den letzten Spielen nicht viele Gegentore kassiert hat, trotzdem haben wir drei erzielt. St. Pauli hat auch sehr, sehr wenig Gegentore bekommen, wir haben drei Tore gemacht. Wir wissen, dass wir gegen jede Abwehr der Welt treffen können.
ran: Können Sie als langjährige Mitspieler sagen, was Thomas Müller der Mannschaft noch geben kann zum jetzigen Stand?
Kimmich: Generell kennen wir ja alle den Thomas. Ich spiele seit zehn Jahren mit ihm zusammen, als Mitspieler kann man ihn eigentlich nur lieben, er gibt alles für einen Verein, für die Mannschaft. Dementsprechend ist er ein absoluter Vorbildprofi. Und generell ist es schon hervorzuheben, was er für eine Leistung er gezeigt hat, in welcher Konstanz. Ich finde, auch wenn man seine Zahlen sieht, das geht dann oftmals so ein bisschen unter bei all den spektakulären Zahlen in den letzten 15 Jahren mit Messi und Ronaldo. Aber der Thomas hat schon über 15 Jahre auf einem sehr sehr, sehr hohem Niveau performt.
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ran: Mats Hummels hat heute angekündigt, seine Karriere im Sommer zu beenden. Wie blicken Sie auf ihn als ehemaligen Mitspieler?
Kimmich: Ich weiß gar nicht, wie lange wir zusammengespielt haben. Drei, vier Jahre im Verein und in der Nationalmannschaft noch ein paar Jahre. Natürlich ist auch er ein besonderer Fußballer, Weltmeister für Deutschland. Es ist immer schade, wenn ein großer Spieler die Bühne verlassen. Ich wünsche ihm alles Gute und ich glaube, dass er auch eine ganz spannende Karriere nach der Karriere vor sich.