FC Bayern: Wandlung von Leroy Sane begeistert Markus Babbel
Veröffentlicht: 20.10.2023
08:12 Uhr
Carolin Blüchel
Leroy Sane hat sich beim FC Bayern München vom Sorgenkind zum Unterschiedsspieler gewandelt. ran-Experte Markus Babbel kommt ins Schwärmen.
Von Carolin Blüchel und Stefan Kumberger
Leroy Sane sorgt derzeit für Verzückung. "Wenn ich Leroy Sane seit Wochen anschaue, dann lacht einem das Herz im Leibe", schwärmte etwa Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß zuletzt am Rande des Oktoberfestbesuchs.
Für ran-Experte Markus Babbel ist Sane derzeit "der mit Abstand beste Bayern-Spieler".
Was für eine Wende! Noch vor wenigen Monaten hatte Sane als größtes Sorgenkind an der Säbener Straße gegolten. Böse Zungen sprachen von einem Fehleinkauf. Weil er sein immenses Potenzial in drei Jahren nicht ausschöpfen konnte und immer wieder durch Disziplinlosigkeiten auffiel, stand Sane gefühlt schon auf der Abschussliste.
Babbel bescheinigte dem 27-Jährigen zwischenzeitlich Kreisliga-Niveau. Jetzt die Kehrtwende. "Er hat auch von mir Kritik einstecken müssen", so Babbel im Interview mit ran.
Der Europameister von 1996 erklärt: "Aus einem ganz einfachen Grund: Wenn er den Ball verloren hat, hat er mit seiner Körpersprache nichts dafür getan, den Ball wieder zurückzuerobern. Aber das macht er jetzt. Er macht sogar mehr. Wenn ein Mitspieler den Ball verliert, springt er sogar ein und versucht mitzuhelfen. Wenn er das macht, dann ist er einfach herausragend gut. Wenn er es nicht macht, dann ist er halt einfach nur Durchschnitt."
Sane erlebe gerade seine beste Zeit beim FC Bayern München, weil er nun auch endlich Konstanz zeige.
Tatsächlich hatte Sane in der Vergangenheit immer mal wieder seine herausragenden Fähigkeiten aufblitzen lassen. Etwa in der Hinrunde der vergangenen Saison. Doch jedes Mal, wenn man dachte, der Knoten sei endgültig geplatzt, folgte immer wieder der Einbruch.
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Babbel glaubt an Sane-Konstanz
Der jetzige Höhenflug hält jedoch so lange an wie keiner zuvor. In sieben Bundesligaspielen traf Sane sechsmal. Zum Vergleich: In der vorangegangenen Spielzeit hatte er es in 32 Einsätzen auf acht Treffer gebracht. Trainer Thomas Tuchel bezeichnete seinen Besten jüngst als "Maschine".
So weit würde Babbel nicht gehen: "Leroy ist keine Maschine. Er wird auch mal ein schlechtes Spiel haben. Aber darum geht es gar nicht. Es geht immer um die Art und Weise, wie er sich auf dem Platz präsentiert." Das mache er im Moment vorbildlich.
"Ich habe das Gefühl, dass er das verinnerlicht hat und es beibehält. Dann hat der FC Bayern mit ihm einen absoluten Mehrwert", findet Babbel. Kein Wunder, dass die Bayern alles versuchen werden, ihren neuen "Unterschiedsspieler" (Zitat Babbel) über 2025 hinaus zu halten.
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Bleibt Sane den Bayern erhalten?
Zwar hatte es zuletzt Meldungen gegeben, wonach sich Sane auch einen Abschied aus München nach dem Saisonende vorstellen könne. Doch Sportdirektor Christoph Freund kündigte an, in den kommenden Wochen das Gespräch mit dem Linksfuß zu suchen.
Babbel kann sich Sane zwar auch an der Anfield Road vorstellen: "Natürlich kann der bei Liverpool ohne Probleme spielen, wenn er eben diese Tugenden, die der Liverpool-Fan eben auch sehen will, diesen maximalen Einsatz, zeigt."
Zugleich erwartet er aber, dass der deutsche Rekordmeister in der Personalie keine Zeit mehr verlieren will: "Ich kann mir schwer vorstellen, dass der FC Bayern ihn in dieser Verfassung gehen lässt. Er hat ja noch Vertrag, aber sie werden jetzt auch versuchen, diese mit den entsprechenden Gehaltserhöhungen zu verlängern, um ihn bei sich zu haben."
Doch was ist eigentlich passiert? Welche Knöpfe hat Tuchel gedrückt? Schon bei seinem Amtsantritt im Frühjahr hatte es sich der Trainer zur Aufgabe gemacht, das Sane-Mysterium zu knacken. Gemessen an seinen Fähigkeiten müsse er die Liga dominieren, so Tuchel damals.
Bundesliga-Transfergerüchte: Eintracht Frankfurt plant für Marmoush-Abgang - Nachfolger schon im Visier
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Arnaud Kalimuendo (Stade Rennes) ... Der 22-jährige Arnaud Kalimuendo von Stade Rennes gilt trotz aktueller Leistungskrise als Riesentalent, schon vor einem Jahr beschäftigte sich die SGE mit einem potenziellen Transfer. Bei einem Marmoush-Verlust könnte die Personalie jedoch erneut heiß werden, an Geld sollte es dann schließlich nicht mangeln. Sein Marktwert wird auf 20 Millionen taxiert. Konkret sei der Flirt laut Bericht der "Sport Bild" allerdings noch nicht.
Ricardo Pepi (PSV Eindhoven) Nachdem der damals 16 Millionen Euro teure Ricardo Pepi beim FC Augsburg floppte, entwickelte sich der US-Amerikaner nach seinem Abgang in Richtung PSV Eindhoven zu einem treffsicheren Angreifer. Diese Entwicklung soll laut "CaughtOffside" auch bei den Bundesligisten FC Bayern München und Borussia Dortmund genau verfolgt werden. Demnach sollen ...
Ricardo Pepi (PSV Eindhoven) ... diese beiden Klubs neben Atletico Madrid und auch Liverpool die Fühler nach dem 21-Jährigen ausgestreckt haben. Pepi soll für 25 Millionen Euro Ablöse zu haben sein, heißt es im Bericht. Für den FC Augsburg kam Pepi einst zu 16 Pflichtspiel-Einsätzen, blieb dabei jedoch ohne Treffer.
Finn Jeltsch (1. FC Nürnberg) Mit Top-Leistungen hat der erst 18-Jährige Innenverteidiger Finn Jeltsch beim 1. FC Nürnberg auf sich aufmerksam gemacht. Das ist auch in der Bundesliga nicht unbemerkt geblieben: So haben Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach Interesse am Youngster, das berichtet die "Sport Bild". Der dürfte allerdings teuer werden, er verlängerte im vergangenen Sommer erst langfristig seinen Vertrag.
Omar Marmoush (Eintracht Frankfurt) Mit 19 Punkten (elf Tore, acht Assists) ist Omar Marmoush Top-Scorer der Bundesliga. Zuletzt brillierte der Stürmer von Eintracht Frankfurt erneut mit zwei direkt verwandelten Freistößen in Folge. Laut der spanischen Zeitung "Sport" steht er beim FC Barcelona ganz oben auf der Liste. Er soll der Nachfolger für den alternden Robert Lewandowski werden. Die Katalanen rechnen mit einer Ablösesumme um die 60 Millionen Euro.
Robin Zentner (1. FSV Mainz 05) Zieht es Torwart Robin Zentner ins Ausland? Wie die "Sport Bild" berichtet, steht der Keeper von Mainz 05 ganz oben auf der Wunschliste des FC Valencia. Der aktuelle Tabellenletzte der spanischen Liga sucht nach einem Nachfolger für EM-Entdeckung Giorgi Mamardashvili, der im kommenden Sommer zum FC Liverpool wechseln wird. Zentner steht bei den Mainzern noch bis 2025 unter Vertrag.
Mats Hummels (AS Rom) Sein Engagement in der italienischen Hauptstadt hatte sich Mats Hummels anders vorgestellt. Trotz einer starken Vorsaison und Nominierung für das Champions League Team of the Season spielt der 35-Jährige bei der Roma keine Rolle. Nur ein Einsatz von möglichen elf und das ausgerechnet beim desaströsen 1:5 gegen Florenz inklusive Eigentor. Deshalb könnte Hummels bald schon wieder weg sein...
Mats Hummels (AS Rom) ...denn laut "Gazzetta dello Sport" sollen einige Bundesliga-Klubs die Situation um den Weltmeister von 2014 genau beobachten. Seine aktuelle Rolle bei der Roma wird sicherlich nicht den Ansprüchen eines Mats Hummels genügen, insofern erscheint ein Winter-Wechsel nicht unwahrscheinlich. Konkreten Kontakt soll es aber noch nicht geben.
Mathys Tel (FC Bayern) Verlässt Mathys Tel den FC Bayern? Laut "Sky" zeigt der aktuelle Premier-League-Dritte Nottingham Forest Interesse und hat bereits Kontakt aufgenommen. Der 19-Jährige soll derzeit aber keine Pläne haben, den FCB im Winter auf Leihbasis zu verlassen. Derweil soll auch Werder Bremen den Youngster auf dem Radar haben, sollte Tel seine Meinung ändern und einen Wechsel signalisieren.
Roger Schmidt (vereinslos) Roger Schmidt ist offenbar einer von zwei Kandidaten für den Trainerposten bei Borussia Mönchengladbach. Das berichtet die "Bild". Demnach haben die Fohlen den früheren Coach von Bayer Leverkusen und Benfica Lissabon im Blick, sollte dem aktuellen Übungsleiter Gerardo Seoane nicht die Trendwende gelingen. Schmidt wurde Anfang September in Lissabon entlassen.
Urs Fischer (vereinslos) Der zweite Kandidat am Niederrhein ist dem Bericht zufolge der Schweizer Urs Fischer. Der ehemalige Erfolgstrainer von Union Berlin kennt wie Schmidt die Bundesliga, ist aktuell ohne Job und könnte damit sofort übernehmen. Laut "Bild" bekommt Seoane bis einschließlich des Spiels bei RB Leipzig am zehnten Spieltag Zeit, eine Wende herbeizuführen.
Sebastian Hoeneß (VfB Stuttgart) Nachdem sich Xabi Alonso in der vergangenen Saison zu Bayer 04 Leverkusen bekannt hat, dürfte der Spanier für die Werkself kaum noch eine weitere Saison zu halten sein. Im Falle eines Abgangs haben die Leverkusener laut "kicker" eine klare Wunschlösung: Sebastian Hoeneß, Erfolgstrainer des VfB Stuttgart. Demnach besitzt er eine Ausstiegsklausel in mittlerer siebenstelliger Höhe. Diese dürfte für Bayer 04 im Fall der Fälle kein Hindernis darstellen.
Timo Baumgartl (FC Schalke 04) Der bei Schalke aussortierte und nun vereinslose Timo Baumgartl könnte seine Karriere wohl in den USA fortsetzen. Laut "Sky" befindet sich der Verteidiger in Verhandlungen mit MLS-Klub St. Louis CITY SC. Im Gespräch sei ein Vertrag bis mindestens ins Jahr 2027. In Gelsenkirchen löste Baumgartl Ende August seinen Kontrakt vorzeitig auf, spielte dort zuvor schon länger keine Rolle mehr.
Jamie Gittens (Borussia Dortmund) Seit Jamie Gittens 2020 für 90.000 Euro Ausbildungsentschädigung von Manchester City zum BVB kam, ist sein Marktwert um ein Vielfaches gestiegen. Laut "CaughtOffside" ist der 20-Jährige bei den Klubs aus seiner britischen Heimat heiß begehrt. Demnach sollen sich zum FC Chelsea, FC Liverpool und Tottenham Hotspur auch noch Crystal Palace und Nottingham Forest als Interessenten gesellt haben.
Jamie Gittens (Borussia Dortmund) Billig wäre eine Verpflichtung aber mitnichten. Der Außenstürmer ist bis 2028 vertraglich an die Schwarz-Gelben gebunden. Dem Bericht zufolge müssten Intessenten mehr als 60 Millionen Euro bieten, damit die BVB-Verantwortlichen überhaupt über einen Wechsel nachdenken.
"Was er genau mit ihm macht, das weiß ich nicht. Aber es scheint sehr gut zu funktionieren und zu harmonieren", so Babbel über Sane-Flüsterer Tuchel: "Es gab ja schon Phasen unter Nagelsmann, in denen er aufgeblüht ist. Aber eben nicht konstant. Er fiel dann immer wieder in sein altes Muster und strahlte diese Lustlosigkeit aus. Das macht er bei Thomas Tuchel nicht."
Der jetzige Bundestrainer bestätigt die Babbel-Aussagen. "Generell sehe ich keinen anderen Leroy. Gerade auch in meiner Anfangszeit beim FC Bayern hat er eine ähnliche Phase gehabt. Er hat es dann nicht immer konstant auf den Platz gebracht", erklärte Nagelsmann in den USA.
Der einstige Bayern-Coach hofft, "dass er die Leistung, diesen Lauf beibehält bis zum nächsten Sommer. Ich hoffe, dass er für sich den Schlüssel hat, dass er diese Leistung konstant bringen kann."
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Babbel gespannt auf Neuer-Rückkehr
Nicht nur bei Sane, auch im Fall von Manuel Neuer hat der Trainer ein sensibles Händchen bewiesen und nicht auf eine neue Nummer eins gepocht. Dabei war es nach der schweren Verletzung des Keepers lange Zeit unklar, ob er überhaupt zurückkehren würde.
Tuchel und die Bayern schenkten ihm Vertrauen. Für Babbel allerdings nicht überraschend: "Das ist der FC Bayern. Wenn sie total von ihm überzeugt sind, dann lassen sie ihn auch nicht fallen."
Neuer habe "unfassbare Verdienste beim FC Bayern". Ohne ihn hätte man die großen Triumphe nicht feiern können.
Ob der Weltmeister von 2014 wieder zu alter Stärke findet, werden die kommenden Wochen und Monate zeigen: "Ich bin sehr gespannt, ob er nach der Länderspielpause tatsächlich wieder im Tor steht. Es würde mich wahnsinnig freuen. Ich bin großer Manuel-Neuer-Fan und ich wünsche mir, dass er wieder an seine Leistungsstärke anknüpfen kann."