Bundesliga
FC Bayern München: Chaos bei der Trainersuche! Diese Kandidaten werden aktuell diskutiert
- Aktualisiert: 20.04.2024
- 19:57 Uhr
- Justin Kraft
Der FC Bayern München sucht nach wie vor einen neuen Trainer. Julian Nagelsmann ist nach seiner Verlängerung beim DFB raus, Xabi Alonso ebenfalls. Wer ist noch übrig und wer der neue Favorit?
von Justin Kraft
Am Freitagmorgen gab der DFB bekannt, dass Julian Nagelsmann auch nach der Europameisterschaft im Sommer Bundestrainer bleibt.
Noch wenige Stunden zuvor berichteten einige Medien, dass der 36-Jährige Favorit auf die Nachfolge von Thomas Tuchel beim FC Bayern München sei.
Das hat sich nun erledigt. Ebenso vom Zettel streichen mussten die Münchner Xabi Alonso, der sich klar zu Bayer Leverkusen bekannt hat. Bleibt die Frage: Wer ist überhaupt noch übrig?
Nach der Nagelsmann-Verlängerung überschlugen sich nationale und internationale Medien mit Gerüchten rund um die Trainerentscheidung beim FCB.
Am Samstag vor dem Spiel bei Union Berlin sprach Sportvorstand Max Eberl über die Suche. Trotz der Nagelsmann-Entscheidung sei man beim FC Bayern "in sehr, sehr guten Zügen" und Eberl hofft, "dass wir bald weiter sind".
Am liebsten würde Eberl "Ende April" den neuen Coach vorstellen. "Und wenn es ein bisschen länger dauert, dauert es ein bisschen länger. Ich weiß, dass die Zeit drängt. Es ist unsere Intention, dass wir es zügig machen wollen. Aber wir wollen es ja trotzdem so sauber und so gründlich wie notwendig machen. Aber wir sind jetzt sehr, sehr final und werden hoffentlich bald was verkünden können", so Eberl.
Das Wichtigste in Kürze
ran verschafft einen Überblick und zeigt, wer die neuen Favoriten auf den Job sind.
FC Bayern München: Wer wird Tuchel-Nachfolger?
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Ralf Rangnick
Der "kicker" berichtete bereits vor einigen Tagen, dass Ralf Rangnick einer der Top-Favoriten auf den Bayern-Job sei. Nun erneuerte das Fachmagazin seine Meldung. Der Nationaltrainer von Österreich sei weiterhin ein heiß diskutierter Kandidat.
Auch "Sky" und "L'Equipe" berichten, dass Rangnick auf der Liste des Rekordmeisters stehe, ohne ihn dabei aber zum Favoriten zu erklären.
Erst Anfang April sagte der Trainer selbst, dass er nicht mit den Verantwortlichen des FC Bayern gesprochen habe: "Warum sollte ich? Ich fühle mich hier wohl. Ich habe noch Vertrag bis 2026 und unser Ziel und unser Weg geht auch nach der Euro weiter."
Nach Informationen der "Sport Bild" war Rangnick bereits 2019 als Kovac-Nachfolger im Gespräch. Die Spieler des FC Bayern hätten aber dafür gesorgt, dass das nicht geschieht.
Hinzu kommt, dass Rangnick sich nach Informationen von ran nicht als Notlösung sieht. Beim ÖFB ist man sich sicher, dass der Deutsche bleibt.
Zinedine Zidane
Eine Meldung der "Mundo Deportivo" sorgte am Freitag für Aufsehen: Demnach stehe eine Einigung zwischen den Bayern und Zinedine Zidane kurz bevor. "Sport1" berichtete kurz darauf, dass Zidane zwar auf der Kandidatenliste stehe, zuletzt aber intern kaum noch Thema gewesen sei. Deshalb sei die Meldung aus Spanien mit Vorsicht zu genießen.
Allerdings schrieb "L'Equipe", dass beide sich eine Zusammenarbeit vorstellen können. Es soll jedoch Zweifel wegen der Sprache und des Lebens in Deutschland geben. Eine Einigung gebe es dementsprechend noch nicht. Darüber hinaus soll Zidane nach Angaben der französischen Sporttageszeitung sogar eher mit einem möglicherweise ab Sommer vakanten Trainer-Job bei Manchester United liebäugeln. Dort steht Erik ten Hag nicht erst seit der laufenden Saison zur Disposition.
Neben Rangnick sei Zidane aber auf der finalen Shortlist des FCB. Die Informationen des "kicker" decken sich mit denen der französischen Zeitung.
Zidane arbeitete als Trainer bisher nur für Real Madrid. In seinen beiden Amtszeiten für die Profis holte er dreimal die Champions League und wurde zweimal Meister. Lange liebäugelte der ehemalige Weltmeister mit einem Engagement als Nationaltrainer von Frankreich. Dort scheint Didier Deschamps aber fest im Sattel zu sitzen.
Aber: Eberl ließ am Samstag durchblicken, dass Zidane wohl nicht zum engeren Kandidatenkreis gehört. Denn eine Voraussetzung ist, dass der neue Trainer Englisch spricht. Nachdem Moderator Sebastian Hellmann nach Zidane fragte, sagte Eberl: "Ich weiß nicht, ob er Englisch spricht." Logische Folge: Verhandlungen zwischen Eberl und Zidane dürfte es keine geben.
Roberto De Zerbi
Roberto De Zerbi galt lange als Favorit, ehe Nagelsmann die Berichte dominierte. Zuletzt führte keine heiße Spur mehr zum Italiener. Zwar berichteten jüngst "Sky" und "Bild", dass De Zerbi noch auf der Liste des Rekordmeisters stehe, doch nach Informationen von ran ist der 44-Jährige kein Thema mehr.
Gegen ihn sprechen mangelnde Kenntnisse der Bundesliga, sein teilweise aufbrausendes Wesen und vor allem sein überdimensionierter Trainerstab. Die Bayern hätten zudem gern einen deutschsprachigen Trainer.
Unai Emery
Deshalb ist nach ran-Informationen auch Unai Emery von Aston Villa kein Thema. Der "kicker" berichtete davon, dass der Spanier einer der Kandidaten sei. Wie "Sky" erfahren haben will, tendiert Emery aber ohnehin dazu, in der Premier League zu bleiben.
Der Vertrag des 52-Jährigen läuft laut dem "Telegraph" noch bis 2027. In seiner Karriere gewann er bereits viermal die Europa League.
Sebastian Hoeneß
Eigentlich schien Sebastian Hoeneß nicht mehr auf der Liste der Kandidaten zu stehen. Beim VfB Stuttgart verlängerte er seinen Vertrag vor wenigen Wochen bis 2027. Laut "Sky" habe der 41-Jährige aber eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag.
Deshalb sei in den vergangenen Stunden auch wieder intensiver über ihn diskutiert worden. Der VfB ist eines der Überraschungsteams der Liga und hat noch die Chance, an den Bayern vorbeizuziehen. Aktuell sind beide Teams punktgleich.
Doch Thomas Tuchel?
Macht es am Ende sogar Thomas Tuchel selbst? Auf der Pressekonferenz am Freitag sagte der Bayern-Trainer zu einer möglichen Wende: "Ich habe eine Vereinbarung mit dem Verein, die ist kommuniziert und die steht." Es habe bisher auch keine Gespräche darüber gegeben.
Doch was, wenn die Bayern sich umentscheiden und doch noch auf Tuchel entgegenkommen? All die diskutierten Optionen sowie die unterschiedlichen Medienberichte verdeutlichen, dass der FC Bayern sich schwer damit tut, eine Optimallösung zu finden. Allein schon deshalb, weil es keinen verfügbaren Kandidaten gibt, der über alle Zweifel erhaben wäre.
Selbst bei einem Weltstar wie Zidane gibt es zwei große Knackpunkte: Die Sprache und die Frage danach, ob seine Arbeitsweise auch abseits von Real Madrid funktionieren kann.
Hinzu kommt, dass die Bayern 2025 voraussichtlich deutlich bessere Optionen haben könnten. Jürgen Klopp und Xabi Alonso könnten dann auf dem Markt sein. Übrigens läuft auch der Vertrag von Pep Guardiola bei Manchester City im Sommer 2025 aus. Auch wenn das aktuell nur ein Gedankenspiel ist, so könnte die Perspektive auf diese Namen verlockend sein.
Eine Übergangslösung würde aber auch bedeuten, dass man das Risiko eingeht, in der Bundesliga erneut hinter Leverkusen zu landen und das Heimfinale in der Champions League zu verpassen.