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Sechser-Debatte wirklich beendet?

FC Bayern München: Die Situation im Mittelfeld mit Joshua Kimmich, Konrad Laimer und Leon Goretzka

  • Aktualisiert: 20.07.2023
  • 07:11 Uhr
  • ran.de
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© Imago

Bayern-Trainer Thomas Tuchel lobt Konrad Laimer, betont aber, dass er auf der Sechser-Position noch Nachholbedarf sieht. Das könnte Konsequenzen für Leon Goretzka und Joshua Kimmich haben.

Von Tobias Wiltschek und Stefan Kumberger

Braucht der FC Bayern denn nun noch einen defensiven Mittelfeldspieler oder nicht?

Diese Frage hat durch die aktuellen Entwicklungen am Rande des Trainingslagers am Tegernsee wieder enorm an Relevanz gewonnen. Thomas Tuchel selbst hat diese Debatte - ob gewollt oder nicht - neu angestoßen.

Auf die Frage nach einem möglichen Abgang von Joshua Kimmich vermied er ein klares Dementi. Für ihn wäre ein Wechsel Kimmichs zwar "eine große Überraschung", aber: "Transferperiode ist Transferperiode. Ich habe ganz allgemein gesagt, dass immer alles möglich ist."

Dass er diese Floskel nun auch auf Kimmich bezieht, überrascht. Denn im Gegensatz zu Ryan Gravenberch und - zumindest seit Kurzem auch Leon Goretzka - galt ein Verkauf von Kimmich als ausgeschlossen. 

Tuchels Aussage zeigt einmal mehr, dass das Thema "Defensives Mittelfeld" bei den Bayern längst noch nicht ad acta gelegt ist, wie Uli Hoeneß zu Beginn des Trainingslagers noch betont hatte.

Nachdem der Trainer seinen Wunschspieler Declan Rice nicht bekommen hatte, sucht er nun offenbar weiter nach Verstärkungen auf der Sechser-Position. "Wir brauchen eine gewisse Qualität und Persönlichkeit, um unseren sehr guten Kader noch stärker zu machen", hatte Tuchel schon vor ein paar Tagen gefordert.

Er sei sich zwar der großen Konkurrenz-Situation im Mittelfeld bewusst, gab aber zu bedenken, dass ein Spieler wie der zweikampfstarke und passsichere Rice den ambitionierten Bayern gut zu Gesicht stehen würde.

Der Engländer erfülle ein Profil, "das wir so nicht im Kader haben", sagte Tuchel. Quantität ist vorhanden, die nötige Qualität noch nicht – so muss man die jüngsten Aussagen des Trainers deuten.

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Auf der Suche nach einer Alternative für Rice ist er offenbar schon fündig geworden. Wie "Sport1" berichtet, ist der Franzose Aurelien Tchouameni von Real Madrid ein Kandidat für das defensive Bayern-Mittelfeld. Der Nationalspieler hat bei den "Königlichen" in der vergangenen Saison die meisten Einsätze auf der Sechs bestritten.

Ein Transfer des 25-Jähren würde aber vor allem von weiteren Abgängen aus dem Mittelfeld abhängen, schon allein um Einnahmen zu generieren. Für Kimmich wäre definitiv am meisten Geld zu bekommen. Von ernsthaften Interessenten ist derzeit jedoch noch nichts bekannt, nachdem dem FC Barcelona eine Verpflichtung des 28-Jährigen zu teuer war. 

Nicht nur deswegen dürfte Tuchel dennoch mit Kimmich planen. Doch wer würde in der kommenden Saison an seiner Seite spielen?  Mit Leon Goretzka, Ryan Gravenberch, Marcel Sabitzer sowie den beiden bisherigen Neuzugängen Konrad Laimer und Raphael Guerreiro kämen theoretisch gleich fünf Spieler in Frage.

Im Gegensatz zu Guerreiro, der wohl auch bei den Bayern auf seiner angestammten Linksverteidiger-Position eingeplant ist, gilt Laimer derzeit als aussichtsreichster Kandidat für die Position als Kimmichs Nebenmann. Beim Testspiel gegen den FC Rottach-Egern durfte der Österreicher von Beginn an an Kimmichs Seite spielen und machte dabei einen guten Eindruck. "Konny" wirkt bereits voll integriert und steuerte beim 27:0-Sieg einen Treffer bei.

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Tuchel über Laimer: "Froh, dass er da ist"

Auch in den ersten Trainingseinheiten am Tegernsee hinterließ er einen guten Eindruck. "Ich bin froh, dass er hier ist", sagte Tuchel und bestätigte damit Hoeneß' Einschätzung, wonach der Österreicher "ein Transfer ist, an dem wir sehr, sehr viel Spaß haben werden".

Tuchel jedoch sieht nach wie vor Verbesserungspotenzial und sucht noch einen Stabilisator, der den defensiveren Part im Mittelfeld einnimmt und vor der Abwehr aufräumt. Einen wie Rice oder Tchouameni.

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Tuchel deutet Änderung des Bayern-Systems an

Dass der Bayern-Coach überlegt, Änderungen an seiner Taktik vorzunehmen, hat er am Tegernsee schon durchblicken lassen, als es ums Mittelfeld ging.

"Ich glaube, dass vor allem die Mittelfeldspieler jetzt erstmal sehen wollen, was passiert", sagte Tuchel und vermutete, dass die Spieler sich eine Menge Fragen stellen: "Was plant der Trainer? Welche Systematik plant der Trainer? Wo ist da mein Platz? Fühle mich da wohl? Kriege ich da die Einsatzzeit, die ich mir vorstelle?"

Fragen, die sich bislang vor allem Ryan Gravenberch und Leon Goretzka gestellt haben dürften. Beide wären bei der großen Konkurrenz im Mittelfeld erst einmal außen vor, wenn sich Laimer auf der Sechser-Position etablieren sollte. Dass beide erst zur zweiten Halbzeit ins Spiel gegen Rottach-Egern eingreifen durften und vor allem mit den bayerischen Jungspunden agieren mussten, darf aktuell bereits als Zeichen gewertet werden.

Und dann ist da ja auch noch Marcel Sabitzer, der nach seiner Rückkehr von Manchester United bei den Bayern eine neue Chance wittert. Seine fünf Treffer innerhalb von 22 Minuten sind trotz des schwachen Gegners ein kleines Ausrufezeichen. Gravenberch gelang nur ein Tor, Goretzka gar keines...

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Zukunft von Goretzka bei Bayern unsicher

Ist das zu viel der Konkurrenz für Goretzka? Nach der ungewöhnlich harten Kritik von Tuchel, der Spieler habe ein unbefriedigendes Ende der vergangenen Saison erlebt, geht der Nationalspieler jedenfalls nicht gestärkt in die neue Saison.

Dabei ist noch nicht einmal sicher, dass der 28-Jährige überhaupt beim FC Bayern bleibt. Auch Tuchel wollte sich da nicht festlegen: "Es ist noch zu früh in der Transferperiode, um da eine endgültige Aussage zu treffen."

Der Mittelfeldspieler wolle zwar beim FC Bayern bleiben, berichtet "Sport1". Doch die ersten Transfergerüchte sind schon in der Welt.

So meldet "Sky", dass ausgerechnet West Ham überlege, zumindest ein paar der etwa 120 Rice-Millionen in einen Transfer von Goretzka zu stecken. Der Mittelfeldspieler sei "ein Kandidat, dessen Situation man bei den Engländern ganz genau beobachtet", heißt es.

Das Transferfenster ist noch bis 1. September geöffnet. Eine lange Zeit, in der sich auch das Mittelfeld des FC Bayern noch stark verändern könnte.