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Bundesliga

FC Bayern München: Eine Verlängerung von Florian Wirtz könnte dem FCB sogar helfen - Kommentar

  • Aktualisiert: 17.12.2024
  • 19:18 Uhr
  • Justin Kraft

Florian Wirtz wird wohl vorerst nicht zum FC Bayern München wechseln. Eine Verlängerung bei Bayer Leverkusen soll bevorstehen. Der FCB kann nun aus der Not eine Tugend machen. Ein Kommentar.

Von Justin Kraft

Irgendwo am Tegernsee könnte am Sonntag jemand kurz einen hochroten Kopf bekommen haben. Der "kicker" hatte vermeldet, dass Florian Wirtz kurz vor einer Verlängerung bei Bayer Leverkusen stehe.

Am Montag bekräftigte das Fachmagazin diese Meldung. Nur die Unterschrift fehle noch.

Immer mehr zeichnet sich ab, dass die Bayern ihren Wunschspieler im Sommer 2025 nicht unter Vertrag nehmen werden.

"Jeder von uns weiß, dass ich ihn sehr gern bei Bayern München sehen würde", erklärte Uli Hoeneß noch im September im Rahmen des 75-jährigen Vereinsjubiläums des bayerischen Amateurklubs SV Seligenporten.

Optimistisch gedacht wird das frühestens 2026 passieren. Doch wie lange wollen die Münchner damit warten, auf dem Transfermarkt so richtig zuzuschlagen?

Schon im abgelaufenen Sommer hatte man trotz Ausgaben von etwas weniger als 150 Millionen Euro das Gefühl, dass die Handbremse leicht angezogen wurde.

Wohlwissend, dass es 2025 womöglich diesen einen ganz großen Transfer geben wird. So zogen die Münchner sich aus Verhandlungen rund um Xavi Simons ebenso heraus wie bei dem möglichen Transfer von Jonathan Tah. Bloß keine Million zu viel ausgeben.

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Das Wichtigste in Kürze

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Damit aber muss spätestens jetzt Schluss sein. Einerseits ist vollkommen unklar, ob man sich im Tauziehen um Wirtz überhaupt durchsetzen kann.

Auf der anderen Seite klaffen Baustellen im Kader, die geschlossen werden müssen – und auf die man sich jetzt vielleicht mehr konzentrieren kann.

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Florian Wirtz: Eigentlich ein "Muss" für den FC Bayern

Ja, Wirtz wäre ein absoluter Königstransfer. Eine Ansage an die internationale und nationale Konkurrenz. Der 21-Jährige wäre eine Sofortverstärkung für viele Jahre und würde vielleicht eines der größten Probleme beheben, das der FCB im Moment hat: Fehlende Konstanz in der Offensive.

Dort haben die Münchner viele gute Fußballer, aber wenige im Weltklasseformat. Eigentlich nur zwei: Harry Kane und Jamal Musiala. Alle anderen Spieler schwanken seit Jahren zwischen sehr guten und weniger guten Phasen – oder sind wie Michael Olise erst verpflichtet worden.

Keine Frage also: Gäbe es die Chance, Wirtz zu verpflichten, dann sollten die finanziellen Rahmenbedingungen nur eine Formsache sein. Es gibt deutlich mehr Gründe für einen solchen Deal, als es Gründe dagegen gibt.

Aber jetzt, wo es ohnehin unwahrscheinlicher wird, dass die Bayern ihn im kommenden Sommer holen, muss eine Planänderung stattfinden.

Ein Klub mit diesen Ansprüchen kann es sich nicht erlauben, die Planungen fortan auf 2026 auszurichten und die kommende Saison zu einem weiteren Übergangsjahr zu machen.

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FC Bayern: Große Baustellen im Kader

Innenverteidigung, Rechtsverteidigung, zentrales Mittelfeld, offensives Mittelfeld, Angriff – das sind die großen Baustellen des Feldspielerkaders.

Im defensiven Zentrum geht es darum, Breite in den Kader zu bekommen. Und zwar mit Spielern, die zur hohen Linie von Kompany passen.

Rechts hinten kann man sich noch die Zeit nehmen, zu beobachten, wie sich der nun abermals verletzte Sacha Boey entwickelt. Im Moment aber scheinen die Bayern dort mit dem Franzosen, Josip Stanisic und Konrad Laimer eher drei Spieler mit Backup-Qualitäten zu haben – und keinen mit Stammspieler-Qualität. Stanisic und Boey sind über die Maßen verletzungsanfällig, Laimer eher eine Notlösung.

Im zentralen Mittelfeld geht es wieder um die Breite. Fällt von Joshua Kimmich und Aleksandar Pavlovic nur einer aus, fehlt es sofort an spielerischer Qualität. Hier braucht Kompany mindestens eine Option, um sein System durchzuziehen und Vielspieler Kimmich mal eine Zwangspause geben zu können.

Das offensive Mittelfeld ist die bereits angesprochene Baustelle, die man mit Wirtz schließen will. Die größte Frage ist hier: Will man weiter auf Flügelspieler setzen, oder sollen Serge Gnabry, Kingsley Coman und Leroy Sane komplett ersetzt werden und man setzt wie das DFB-Team auf zwei bis drei Zehner in der Offensive? Je nach Entscheidung braucht es hier wohl mindestens zwei Neuzugänge.

Und dann wäre da noch das Sturmzentrum. Braucht es den Backup für Kane oder nicht? Eine Frage, die als Luxusproblem in der Prioritätenliste durchaus nach hinten geschoben werden kann, aber intern zwingend diskutiert werden muss.

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FC Bayern braucht mindestens zwei Transfersommer

Beim Blick auf diese lange Liste wird klar: Will man all diese Baustellen mit hoher Qualität schließen, wird das innerhalb eines Sommers sehr eng. Nochmal deutlich enger, wenn 150 Millionen Euro für Wirtz wegfallen würden.

Es bräuchte Einnahmen durch Verkäufe, das eine oder andere größere Gehalt, das wegfällt, und eine für den FC Bayern untypisch mutige Vorgehensweise auf der Ausgabenseite.

Schon jetzt ist deshalb absehbar, dass man diese Baustellen mindestens auf zwei Transfersommer verteilen und priorisieren muss. Zumal mit der Torwartfrage eigentlich noch ein weiteres Feld offen wäre, das der FC Bayern mit einer Verlängerung von Manuel Neuer wohl schließen wird.

Ein Vorgehen, das man kritisch sehen kann. Aber auch eines, das beim Blick auf die To-do-Liste und die günstigen Neuer-Alternativen verständlich ist.

Transfers wie der von Wirtz sind für die Topklubs eigentlich immer die Kirsche auf der Torte. Das Problem der Bayern ist aber, dass diese Kadertorte erst noch gebacken werden muss.

FC Bayern: So könnte es mit Wirtz doch noch klappen

Dass es jetzt nicht zum Wirtz-Transfer kommt, kann deshalb auch die große Chance sein, mehr Baustellen anzugehen als eigentlich angedacht war. Die Chance, dem Kader einen größeren Umbruch zu verpassen und letztlich damit auch die Chance, Kompany den Rücken viel mehr zu stärken.

Denn auch wenn der Königstransfer wohl wegbricht, kann der Trainer gemeinsam mit der sportlichen Leitung so womöglich viel mehr Einfluss darauf nehmen, wie sich sein Team entwickelt.

Vielleicht sind ohne Wirtz deshalb viel größere Schritte nach vorn möglich als mit ihm. Dreht man an den richtigen Stellschrauben, wird man womöglich auch noch attraktiver für den Nationalspieler mit Blick auf einen Transfer im Sommer 2026.

Und vielleicht führt das dann auch dazu, dass sich die Hautfarbe von Uli Hoeneß schnell wieder in einen normalen Ton färbt.

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