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FC Bayern München fehlt die Alternative für Harry Kane - ein Kommentar
- Aktualisiert: 01.12.2024
- 00:45 Uhr
- Martin Volkmar
Nach dem frühen Ausfall von Harry Kane lässt der FC Bayern in Dortmund einmal mehr den Killerinstinkt vermissen. Weil die hoch dotierte Offensive mit Ausnahme von Jamal Musiala im Abschluss schwächelt, könnte sich eine Fehleinschätzung aus dem Sommer schon am Dienstag rächen. Ein Kommentar.
Aus Dortmund berichtet Martin Volkmar
Für den neutralen Fußball-Fan, der sich eine möglichst bis zum Schluss spannende Meisterschaft erhofft, brachte der Samstagabend eine gute Nachricht.
Weder muss man dem FC Bayern nach etwas mehr als einem Drittel der Saison schon vorzeitig zum Titel gratulieren, noch sind die Münchner unschlagbar.
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Im Gegenteil: Trotz des Fehlens von Julian Brandt und dem frühen Ausfall von Waldemar Anton hatte Borussia Dortmund den Rekordmeister am Rande der ersten Bundesliga-Niederlage.
Erst nach 82 Minuten erlöste das neue "Kopfball-Ungeheuer" Jamal Musiala die Gäste, denen nach Leverkusen (1:1) und Frankfurt (3:3) auch gegen das nächste deutsche Topteam kein Sieg gelang.
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FC Bayern ohne Durchschlagskraft
Dabei war die Mannschaft von Vincent Kompany auch beim BVB drückend überlegen, hatte fast 70 Prozent Ballbesitz, doppelt so viele Torschüsse und mehr als fünfmal so viele Flanken.
Dass es trotzdem nicht zu mehr reichte, lag trotz des ersten Gegentreffers nach zuvor sieben Zu-Null-Spielen nicht an der Abwehr.
Sondern nicht zum ersten Mal an der fehlenden Durchschlagskraft in der Offensive. Zumal Harry Kane frühzeitig mit einer Muskelverletzung am Oberschenkel ausgewechselt werden musste.
Doch für den Torjäger vom Dienst, dem eine Zwangspause droht, fehlt die Alternative im nominell hochkarätig besetzen Kader.
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Außer Musiala haben die Bayern praktisch keinen torgefährlichen Spieler mehr in ihren Reihen, trotz großer Namen mit hoch dotierten Verträgen.
Neuzugang Michael Olise hat zwar fünfmal getroffen, sein letzter Treffer liegt aber schon mehr als einen Monat zurück.
Und die Trefferquote von Kingsley Coman (3), Serge Gnabry (2) sowie Leroy Sane (1) und Thomas Müller (1) werden den Ansprüchen eines Bayern-Offensivspielers eigentlich nicht gerecht.
Ganz zu schweigen von Mathys Tel, der noch gar nicht getroffen hat und auch in Dortmund seine Chance in der Startelf erneut nicht nutzen konnte.
Dabei gilt der Franzose nicht nur als Toptalent, sondern sollte eigentlich der erste Backup für Kane sein.
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Deshalb hatten die Münchner auch im Sommer darauf verzichtet, einen Nachfolger für den langjährigen Ersatz-Mittelstürmer Eric-Maxim Choupo Moting zu holen.
Eine Entscheidung, die die Klubbosse vielleicht schon im Winter überdenken sollte.
Denn sowohl national als auch vor allem international in der Champions League brauchen die Bayern so wie jeder Spitzenklub eher früher als später eine echte Kane-Alternative.
Sollte der Engländer nun ausfallen, könnte sich die Fehleinschätzung aus dem Sommer schon am Dienstag im Pokal gegen Vorjahressieger Leverkusen rächen.