Nach zwei Pleiten in Folge könnte jede weitere Niederlage das Aus für Thomas Tuchel bei Bayern München bedeuten. Als Nachfolger käme wohl nur ein Mann in Frage. Das ist der Stand.
Die Worte, die Manuel Neuer nach dem 0:1 bei Lazio Rom wählte, hörten sich nicht nach "Mia san Mia" an, sondern erinnerten eher an einen Abstiegskandidaten.
"Wir brauchen Erfolgserlebnisse, wir brauchen Erfolgsmomente. Es geht nur über Siege, über Tore, über Sicherheit, die du bekommst", sagte der Bayern-Kapitän.
Die Chance dazu besteht am Sonntag beim Tabellen-14. Bochum (ab 17.30 Uhr im Liveticker), gegen die es in vier der vergangenen fünf Spiele seit der Bundesliga-Rückkehr des VfL klare Münchner Siege gab. Gleich drei Begegnungen endeten sogar mit 7:0 für den FCB, zuletzt in der Hinrunde dieser Saison.
Vor fast genau zwei Jahren allerdings kassierten die Bayern eine herbe 2:4-Pleite an der Castroper Straße. Und auch nach der zweiten Niederlage in Folge in Rom war die Verunsicherung zu spüren, ob in Bochum die Wende geschafft wird.
Denn die Gastgeber sind unangenehm zu spielen und haben zu Hause nur einmal in dieser Saison verloren, und das ist viereinhalb Monate her. Trotzdem wäre der Auftritt im Ruhrgebiet im Normalfall eine klare Sache für den Rekordmeister, doch derzeit ist einiges nicht normal.
Und so wenig ein weiterer Rückschlag ausgeschlossen werden kann, so wenig kann auch eine daraus folgende Konsequenz für den strauchelnden Trainer ausgeschlossen werden.
Für Thomas Tuchel stehen bis zum Achtelfinal-Rückspiel der Champions League am 5. März gegen Lazio nur noch Endspiele an. Nach Bochum kommt RB Leipzig in die Allianz Arena, gegen den die Bayern in den letzten beiden Heimbegegnungen (0:3, 1:3) chancenlos waren. Und auch das folgende Auswärtsspiel beim SC Freiburg wird kein Selbstläufer.
Jede weitere Niederlage kann das Aus für Tuchel bedeuten, auch wenn die Vereinsführung eigentlich mindestens bis zum Sommer mit ihm weitermachen will, um dann in Ruhe Bilanz zu ziehen.
"Wir sitzen alle in einem Boot. Es ist jetzt nicht einfach, aber wir werden da gemeinsam rauskommen, das ist unser großes Ziel", erklärte Sportdirektor Christoph Freund in Rom.
Doch neben den Ergebnissen spielt ab sofort sowohl die Leistung auf dem Platz als auch das Auftreten des Coaches eine entscheidende Rolle bei der Bewertung. Eine Fortsetzung der jüngsten Negativserie kann sich niemand erlauben.
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Tuchel: Sofortige Trennung bei Aus in der Champions League
Und selbst wenn der Turnaround im Liga-Alltag gelingt, würde ein Ausscheiden in der Königsklasse die Trainerdiskussion sofort wieder eröffnen. Insider rechnen in dem Fall mit einer sofortigen Trennung.
Maßgeblich wäre dann bereits der kommende Sportvorstand Max Eberl, der Ende Februar bei der Aufsichtsratssitzung offiziell ernannt werden soll. Dem neuen starken Mann droht bei der Trainerfrage ein heftiger Kaltstart, zumal er bei einer Entlassung auch schnell einen Nachfolger präsentieren müsste.
Eigentlich kommt nur Hansi Flick als Nachfolger in Frage
Da sich im Verein niemand aufdrängt, auch nicht als Interimslösung, kommt eigentlich nur ein Mann als Nachfolger in Frage: Der derzeit arbeitslose Hansi Flick, der die Bayern zwischen 2019 und 2021 zu sieben Titeln führte.
Nach ran-Informationen wurden die Meinungsverschiedenheiten mit Klubpatron Uli Hoeneß rund um seinen Wechsel zum DFB mittlerweile in einem Gespräch ausgeräumt, eine Rückkehr des Ex-Bundestrainers wäre daher die wahrscheinlichste Sofortlösung.
Es braucht in diesem Fall einen Mann, der den Verein kennt und dessen Verhältnis zur Mannschaft intakt ist. Flick galt wie seine prominenten Vorgänger Jupp Heynckes und Ottmar Hitzfeld, die ebenfalls aus dem Ruhestand an die Säbener Straße zurückkehrten, immer als Spielerversteher.
Einzelkritik: Die Noten der Bayern- und Lazio-Stars beim Hinspiel im Champions-League-Achtelfinale
Die Noten der Bayern- und Lazio-Stars beim Achtelfinal-Hinspiel Bayern München verliert nach dem Bundesliga-Topspiel in Leverkusen (0:3) auch das Hinspiel im Achtelfinale der Champions League bei Lazio Rom mit 0:1. Dabei präsentieren sich einige Bayern-Stars einmal mehr schwach, allen voran Rotsünder Dayot Upamecano. ran zeigt die Noten beider Teams.
Ivan Provedel (Lazio Rom) Trotz der spielerischen Überlegenheit der Münchner muss Lazios Keeper kaum einmal eingreifen. Im ersten Durchgang kommt nicht ein Schuss der Bayern auf Provedels Tor. Ohne Witz: In der zweiten auch nicht. ran-Note: 3
Adam Marusic (Lazio Rom) Über weite Strecken hat der Montenegriner Marusic seinen direkten Gegenspieler Musiala gut im Griff. Aufgrund der teilweise drückenden Überlegenheit des FCB kann sich der Lazio-Außenverteidiger aber kaum einmal mit nach vorne einschalten. ran-Note: 3
Mario Gila (Lazio Rom) In der Defensive souverän und vorne ab und zu mit guten Aktionen. Innenverteidiger Gila stemmt sich sehr robust gegen die Münchner Stürmerstars, in der 18. Minute kann er zudem einen Kopfball auf Neuers Tor bringen, der letztlich aber zu harmlos ausfällt. In der Schlussphase muss der 23-Jährige angeschlagen ausgewechselt werden. ran-Note: 2
Alessio Romagnoli (Lazio Rom) Routinier Romagnoli hält die Abwehrreihe über die meiste Zeit richtig gut zusammen, lässt vor allem Kane keinen Raum, um sich zu entfalten oder gar zu Chancen zu kommen. Immer wieder hält er seine Beine entscheidend bei Abschlüssen in die Schussbahn. Auch in den Luftduellen lässt der frühere Milan-Star nichts anbrennen. ran-Note: 2
Elseid Hysaj (Lazio Rom) Wie auf der rechten Außenbahn, so muss auch links der Albaner Hysaj vor allem defensiv arbeiten, weil sein Team höchstens bei Kontern mal gefährlich wird, ansonsten aber vor allem gegen den Ball gefordert ist. Das macht er größtenteils ordentlich. Nach etwa einer Stunde muss er aber wegen einer Knöchelverletzung ausgewechselt werden. ran-Note: 3
Matteo Guendouzi (Lazio Rom) Der Franzose im Lazio-Mittelfeld arbeitet fleißig gegen den Ball und ist vor allem in der 40. Minute goldrichtig positioniert, um bei Musialas Großchance den Bayern-Profi noch entscheidend bei dessen Abschluss zu stören. Damit verhindert Guendouzi sehr wahrscheinlich das fast schon sichere Gegentor für sein Team. ran-Note: 3
Danilo Cataldi (Lazio Rom) Der Sechser steht zunächst gar nicht in der Startelf, kommt aber dann doch kurzfristig für Vecinos ins Team der Römer. Im Spielaufbau läuft recht viel über ihn, doch vielmehr ist er gegen den Ball gefordert. So rettet Cataldi kurz vor der Pause in allerhöchster Not gegen Musiala im Fünfmeterraum. ran-Note: 3
Luis Alberto (Lazio Rom) Von den drei Mittelfeldspielern Lazios hat Luis Alberto gegen die Bayern den größten Impact auf die Offensive. Mit einem Distanzschuss sorgt er in der 22. Minute erstmals für Gefahr in Richtung Tor von Neuer, kurz nach dem Seitenwechsel setzt er als genialer Vorlagengeber Isaksen bei dessen Großchance stark in Szene. ran-Note: 2
Gustav Isaksen (Lazio Rom) Der dänische Rechtsaußen zieht mit Ball immer wieder ins Zentrum, um dort für Überzahl zu sorgen. Auch er ist im ersten Durchgang zunächst per Distanzschuss gefährlich, nach der Pause scheitert er im Eins gegen Eins an Neuer und später holt er noch den Elfer gegen Upamecano heraus. Eine Viertelstunde vor dem Ende hat er vorzeitig Feierabend. ran-Note: 2.
Ciro Immobile (Lazio Rom) Der Ex-Dortmunder muss sich oft den Ball weit in der eigenen Hälfte holen, sodass der Weg zum Tor enorm weit ist. Entsprechend kommt Immobile zunächst nicht zu Offensivaktionen. Das ändert sich in der 69. Minute. Da versucht er es im Dribbling, bleibt hängen, in weiterer Folge kommt es zur Elfmetersituation. Den Strafstoß verwandelt Immobile staubtrocken. ran-Note: 3
Felipe Anderson (Lazio Rom) Der Brasilianer hat nicht unbedingt seinen besten Tag. Anders als Isaksen gelingt Felipe Anderson recht wenig bei den paar Vorstößen über seine Seite. Dennoch fügt er sich im Spiel gegen den Ball ordentlich ins Gesamtgefüge der Römer ein. ran-Note: 4
Manuel Lazzari (Lazio Rom) Er kommt in der 60. Minute für den angeschlagenen Hysaj ins Spiel und fügt sich gut ins Lazio-Team ein. ran-Note: ohne Bewertung
Manuel Neuer (FC Bayern München) Der Kapitän ist in der ersten Halbzeit kaum gefordert und muss keinen Ball halten. Direkt nach der Pause dann aber mit einer Glanztat gegen den frei auf ihn zulaufenden Isaksen (48.). Beim 0:1 durch Immobiles Strafstoß chancenlos (69.), verhindert bei Pedros Schuss immerhin das 0:2 (90.). ran-Note: 3
Noussair Mazraoui (FC Bayern München) Nutzt die Räume nach vorne nicht konsequent, weil ihm zu viele Abspielfehler unterlaufen. Defensiv nach dem Seitenwechsel mit Problemen gegen Anderson. Insgesamt eine schwache Vorstellung. ran-Note: 5
Dayot Upamecano (FC Bayern München) Spielt in der ersten Halbzeit seine Schnelligkeit immer aus, sodass Lazio über seine Seite selten Gefahr ausstrahlt. Nach der Pause erst mit schlimmem Ballverlust gegen Luis Alberto, die zu Isaksen Großchance führt, dann mit dem unnötigen Tritt auf Isaksens Knöchel im Strafraum. Dafür sieht er Rot und den fälligen Elfmeter verwandelt Immobile zum 0:1. ran-Note: 5
Kim Min-jae (FC Bayern München) Der Koreaner, der erwartungsgemäß erneut den Vorzug vor de Ligt erhält, fokussiert sich auf die Defensive und macht seine Sache lange ordentlich. Sieht vor dem Elfmeter allerdings auch nicht gut aus. Verhindert mit einem Block gegen Anderson immerhin das 0:2 (89.). ran-Note: 4
Raphael Guerreiro (FC Bayern München) Der Portugiese kehrt nach der Leverkusen-Pleite wieder auf seine angestammte Position in der Startelf zurück. Ist defensiv gegen den quirligen Isaksen stark gebunden. Schwache Zweikampfbilanz von nur 40 Prozent. ran-Note: 4
Joshua Kimmich (FC Bayern München) Auch der defensive Mittelfeldspieler steht anstelle von Pavlovic wieder in der der Anfangsformation und hat gleich die erste Chance, schießt aus guter Position aber vorbei (3.). Als Anspielstation mit dem meisten Ballbesitz, dabei allerdings mit vielen Bällen und vor allem Ecken ins Niemandsland. Insgesamt zu wenig, um Bayern aus der Krise zu führen. ran-Note: 4
Leon Goretzka (FC Bayern München) Hohes Laufpensum, aber spielerisch unauffällig. Ausnahme: Schöne Vorarbeit zu Musialas Großchance. Muss nach Upamecanos Roter Karte Platz machen für einen weiteren Abwehrspieler. ran-Note: 4
Leroy Sane (FC Bayern München) Sehr aktiv und immer anspielbar. Aber zu oft ideenlos gegen die massierte Lazio-Defensive und mit schwachen Flanken. Pech bei Freistoß aus 18 Metern, der haarscharf vorbeigeht (32.). Geht nach 82 Minuten vom Feld. ran-Note: 4
Thomas Müller (FC Bayern München) Der Routinier darf von Beginn an ran und ist sehr engagiert. Hohe Laufpensum, einige gute Ideen im Offensivspiel, aber vor allem nach der Pause auch viel Leerlauf. Nach 82 Minuten ausgewechselt. ran-Note: 4
Jamal Musiala (FC Bayern München) Macht wie immer weite Wege, rochiert auf dem gesamten Platz und ist an fast allen Münchner Angriffsbemühungen beteiligt. Aber auch ihm fehlt wie seinen Teamkollegen jegliche Leichtigkeit. Exemplarisch, dass er die größte Chance nach schöner Kombination freistehend neben das Tor setzt (40.). ran-Note: 5
Harry Kane (FC Bayern München) Der Engländer ist etwas besser im Spiel als zuletzt in Leverkusen, aber insgesamt meilenweit von seiner Bestform entfernt. Bezeichnend, dass er den Ball bei seiner besten Gelegenheit aus aussichtreicher Position nebens Tor setzt (7.). Beißt sich ansonsten am Lazio-Bollwerk die Zähne aus. ran-Note: 5
Matthijs de Ligt (FC Bayern München) Der Niederländer kommt nach Upamecanos Platzverweis als zusätzlicher Innenverteidiger in die Begegnung (73.). Lässt immerhin defensiv nichts anbrennen. ran-Note: 3
Eric Maxim Choupo-Moting (FC Bayern München) Der Kameruner kommt als zusätzlicher Stürmer nach 82 Minuten für Müller, hat aber keine nennenswerte Chance mehr. ran-Note: ohne Bewertung
Mathys Tel (FC Bayern München) Auch der Franzose wird nach 82 Minuten eingewechselt und ersetzt Sane, bleibt aber ebenfalls ungefährlich. ran-Note: ohne Bewertung
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Matthäus über Tuchel: "Vertrauensverhältnis verloren gegangen"
Im Gegensatz zu Tuchel, dessen sowohl teils deutliche interne als auch öffentliche Kritik an seinem schwächelnden Team dem Vernehmen nach bei den Profis nicht gut angekommen ist. "Das Vertrauensverhältnis zwischen den absoluten Führungsspielern und dem Trainer ist möglicherweise verloren gegangen", meinte der frühere Bayern-Spielführer Lothar Matthäus in der "Bild".
Daher kann sich auch der Rekordnationalspieler ein Flick-Comeback gut vorstellen: "Hansi Flick ist immer ein Name bei Bayern, man kennt seine Erfolgsgeschichte, er ist frei im Moment. Ich sage nicht, dass er ein besserer Trainer ist. Aber Hansi hat etwas, was Tuchel vielleicht nicht hat. Er hat es jedenfalls immer geschafft, seine Spieler zu stärken und ihnen ein großes Selbstvertrauen einzuimpfen."
Mit einer Siegesserie wie nach seiner Beförderung zum Cheftrainer im Herbst 2019 nach dem Rauswurf von Niko Kovac könnte Flick durchaus auch wieder zur Dauerlösung werden.
Klopp und Alonso wollen nicht – wird Rangnick wieder Thema?
Denn die Wunschkandidaten stehen wohl aus verschiedenen Gründen im Sommer nicht zur Verfügung.
Jürgen Klopp will nach dem FC Liverpool nicht sofort wieder arbeiten. Und Xabi Alonso würde wohl eher dort Nachfolger werden oder seine erfolgreiche Arbeit in Leverkusen fortsetzen, als zu Bayern zu gehen.
Auch Ralf Rangnick, der zweimal beim FCB ein konkretes Thema war, steht noch bis zur WM 2026 in Österreich unter Vertrag. Allerdings wäre der 65-Jährige wohl am ehesten zu einem Job beim deutschen Branchenprimus zu überreden.
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Champions League - FC Bayern gegen Lazio Rom zum Siegen verdammt: So reagierten die Münchner auf Hinspiel-Pleiten
Bayern-Reaktionen nach Hinspiel-Pleiten Durch die 0:1-Pleite im Champions-League-Hinspiel bei Lazio Rom steht der FC Bayern im Rückspiel (heute ab 21 Uhr im Liveticker) mit dem Rücken zur Wand. Aber wie oft kamen die Münchner eigentlich nach Pleiten in der ersten Partie noch weiter? Die Bilanz seit Einführung des Modus mit Achtelfinale zur Saison 2003/2004 ist verheerend.
2004/2005, Viertelfinale: FC Bayern München - FC Chelsea 3:2 (nach 2:4) Der Treffer zur 2:1-Führung von Didier Drogba in der 80. Minute des Rückspiels besiegelte fast schon das Aus. Erst spät drehten die Münchner auf, Paolo Guerrero und Mehmet Scholl sorgten in den Schlussminuten doch noch für den Erfolg im Olympiastadion. Nach dem 2:4 an der Stamford Bridge war das 3:2 aber letztlich zu wenig.
2006/2007, Achtelfinale: FC Bayern München - Real Madrid 2:1 (nach 2:3) 'Ein Hoch auf die Auswärtstorregel' dürften sich die Bayern-Fans im März 2007 gedacht haben. Da die Münchner in Madrid zwei Treffer erzielten und Real in der Allianz Arena nur eines, reichte es für die Mannschaft von Ottmar Hitzfeld für die Runde der letzten Acht. Dort folgte jedoch das Aus gegen die AC Mailand.
2008/2009, Viertelfinale: FC Bayern München - FC Barcelona 1:1 (nach 0:4) Unter der Leitung von Pep Guardiola spielte der FC Barcelona zu dieser Zeit den attraktivsten Fußball der Welt. Das bekam der FCB vor allem im Hinspiel zu spüren, Lionel Messi und Co. sorgten mit einem 4:0-Erfolg schon vor dem Rückspiel für klare Verhältnisse. Das 1:1 war dann natürlich zu wenig.
2011/2012, Achtelfinale: FC Bayern München - FC Basel 7:0 (nach 0:1) Die Schweizer gewannen zunächst das Heimspiel durch ein Tor des späteren Herthaners Valentin Stocker mit 1:0. In der Allianz Arena ließen die Bayern Basel dann aber keine Chance. Beim 7:0-Sieg steuerte Mario Gomez vier Treffer bei. Für den FCB ging es bis ins Endspiel, in dem man dem FC Chelsea dahoam dramatisch im Elfmeterschießen unterlag.
2013/2014, Halbfinale: FC Bayern München - Real Madrid 0:4 (nach 0:1)
In der ersten Saison unter Pep Guardiola ging der FCB mit einer 0:1-Hypothek gegen Real Madrid ins Halbfinal-Rückspiel. Die Hoffnung auf eine Wende war aber nur von kurzer Dauer, bereits nach gut einer halben Stunde lagen die Bayern mit 0:3 zurück. Den Endstand besorgte Cristiano Ronaldo per Freistoß kurz vor Schluss. Es war Peps wohl größtes Coaching-Desaster als Bayern-Trainer, die Taktik bestimmten die Spieler, wie Lahm später verriet.
2014/2015, Viertelfinale: FC Bayern München - FC Porto 6:1 (nach 1:3) Nach dem 1:3 im Hinspiel, in dem vor allem Ricardo Quaresma kaum zu kontrollieren war, drehten die Münchner im Rückspiel auf. Nach 40 Minuten stand bereits ein 5:0 auf der Anzeigetafel, letztlich siegte der deutsche Rekordmeister mit 6:1. Spoiler: Es war das bislang letzte Mal, dass der FCB nach einer Hinspiel-Pleite die nächste Runde erreichte.
2014/2015, Halbfinale: FC Bayern München - FC Barcelona 3:2 (nach 0:3) Dort gelang der Turnaround allerdings diesmal nicht. Wie schon im Viertelfinale ging das Hinspiel verloren, dieses Mal mit 0:3 sogar noch deutlicher. Zwar gelang zu Hause noch ein 3:2-Erfolg, Barca erreichte aber das Endspiel und triumphierte dort über Juventus Turin.
2015/2016, Halbfinale: FC Bayern München - Atletico Madrid 2:1 (nach 0:1)
Im Jahr nach dem Aus gegen Barca war für die Bayern erneut im Halbfinale Endstation - und wieder gegen einen spanischen Klub. Dieses Mal wurde den Münchnern die Auswärtstorregel zum Verhängnis, der zwischenzeitliche Atletico-Ausgleich durch Antoine Griezmann erwies sich als Gold wert. Robert Lewandowskis Siegtor war zu wenig.
2016/2017, Viertelfinale: FC Bayern München - Real Madrid 2:4 n.V. (nach 1:2)
Im vierten Jahr in Folge musste sich der FC Bayern München vorzeitig gegen einen Klub aus Spanien aus der Königsklasse verabschieden. Cristiano Ronaldo erzielte bereits beim 2:1-Hinspiel-Sieg Reals in München beide Treffer und traf im Rückspiel, das mit 4:2 nach Verlängerung an Madrid ging, drei Mal.
2017/2018, Halbfinale: FC Bayern München - Real Madrid 2:2 (nach 1:2)
Wieder Real Madrid und wieder das Aus. Das Hinspiel ging mit 2:1 an den späteren Champions-League-Sieger aus der spanischen Hauptstadt. Im Rückspiel erreichten die Münchner immerhin noch ein Remis, das war aber gleichbedeutend mit dem Aus.
2020/2021, Viertelfinale: FC Bayern München - PSG 1:0 (nach 2:3)
Die beiden Vorjahresfinalisten FC Bayern und Paris St. Germain trafen im folgenden Frühjahr bereits im Viertelfinale der Königsklasse erneut aufeinander und PSG revanchierte sich für die Finalniederlage. Auf das 2:3 im Hinspiel folgte zwar ein 1:0-Erfolg der Bayern auswärts, das Halbfinal-Ticket buchten aber trotzdem die Franzosen.
2021/2022, Viertelfinale: FC Bayern München - FC Villarreal 1:1 (nach 0:1)
Es war eine der großen Überraschungen jener Spielzeit. Die favorisierten Münchner mussten sich dem FC Villarreal zunächst in Spanien mit 0:1 beugen, ehe auch im Rückspiel nur ein 1:1 gelang. Bitter aus FCB-Sicht: Der Ausgleichstreffer durch Samu Chukwueze fiel erst in der 88. Minute.
2022/2023, Viertelfinale: FC Bayern München - Manchester City 1:1 (nach 0:3) Der spätere CL-Sieger ManCity war im April 2023 eine Nummer zu groß für den FC Bayern. Das 0:3 aus dem Hinspiel konnte vor heimischem Publikum nicht mehr aufgeholt werden, der FCB musste erneut im Viertelfinale die Segel streichen.
Bilanz Der Blick auf die Historie dürfte durchaus Sorge bereiten. 13 Mal unterlag der FCB in einem Hinspiel einer CL-K.o.-Runde, nur drei Mal gelang noch der Einzug in die nächste Runde. Die jüngsten sieben Male schieden die Münchner jedes Mal aus. Ob es ein achtes Mal in Folge gibt, entscheidet sich am 5. März in der Allianz Arena (ab 21 Uhr im Liveticker).