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FC Bayern München: Julian Nagelsmann schlägt trotz Pflichtsieg Alarm

  • Aktualisiert: 12.02.2023
  • 00:46 Uhr
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Trotz des Heimerfolgs des FC Bayern gegen Bochum blickt Trainer Julian Nagelsmann mit Sorge auf den Champions-League-Kracher gegen Paris St. Germain. Seine Halbzeitansprache fällt kurz, aber heftig aus.

Aus der Allianz Arena berichtet Martin Volkmar

Die Bayern bleiben nach dem 3:0 (1:0)-Pflichtsieg gegen den VfL Bochum zwar Bundesliga-Tabellenführer, doch der Coach war mit dem Großteil des Spiels nicht einverstanden.

"Wir haben in den ersten sechs Minuten gut begonnen, da können wir 3:0 führen. Danach war es nicht mehr so gut. Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit hat sich das fortgesetzt", haderte Julian Nagelsmann mit dem Auftritt seines Teams:

"Aber der 60. Minute haben wir uns wieder gesteigert auch dank der Wechsel, die den Schwung ein bisschen wieder zurückgebracht haben. Da haben wir uns das Ergebnis verdient, vorher nicht. Wir müssen uns für Dienstag steigern."

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Julian Nagelsmann: Nur 90 Sekunden Kabinenpredigt zur Pause

Entsprechend kurz aber dem Vernehmen nach umso deftiger fiel schon seine Kabinenansprache in der Halbzeit aus.

"Ich hatte nicht das Gefühl, dass es sinnvoll ist, Szenen zu zeigen", erklärte Nagelsmann, der sich in der Pause auf der Trainerbank am Tablet Szenen angeschaut hatte und nur 90 Sekunden zur Mannschaft sprach: "Wir haben ein paar andere Dinge besprochen, das war aber in 1:30 abgetan." 

Danach habe er die Umkleide wieder verlassen und wisse nicht, was dann passiert sei. "Ich denke, dass der eine oder andere Spieler sich zu Wort gemeldet hat. Hoffentlich."

Darauf angesprochen meinte Leon Goretzka vielsagend, er habe die Ansprache "gar nicht als so kurz empfunden, weil es ziemlich intensiv war".

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Nagelsmann unzufrieden: Hätten uns Ausgleich fangen müssen

Umso größer war der Ärger bei Nagelsmann, dass es nach dem Wechsel zunächst eher schlimmer wurde.

"Die Viertelstunde nach der Pause war ganz schwach, da müssen wir uns eigentlich den Ausgleich fangen - und würden ihn uns glaube ich auch fangen, wenn der Gegner ganz frisch gewesen wäre", sagte der 35-Jährige am ran-Mikrofon.

Daher sei er nur mit dem Ergebnis zufrieden: "Das ist wichtig. Aber mit der Art und Weise bin ich nicht so zufrieden."

Nagelsmann: So reicht es nicht gegen PSG

Entsprechend groß sind offensichtlich seine Sorgen vor dem Duell am Dienstag in der Champions League.

"Am Ende ist es dann ein bisschen zu wenig Leben, wir haben jetzt keinen Super-Flow, wir sind einen Punkt vorne in der Bundesliga, nicht mehr", ergänzte er bei "Sky":

"Wir müssen in Paris ein überragendes Spiel machen, auch wenn Mbappe ausfallen mag möglicherweise, weil es einfach eine Weltklasse-Mannschaft ist. Um so ein Spiel machen zu können sind die Wochen davor entscheidend, auch dieses Spiel.  Wenn wir so spielen am Dienstag wird es nicht reichen, um weiterzukommen."

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Nagelsmann: "Waren angewiesen auf den Fehler von Bochum"

Nach der guten Anfangsphase sei die Mannschaft ähnlich schwach aufgetreten wie unmittelbar nach der Winterpause, ergänzte Nagelsmann.

"Wir haben wie in den Wochen vor dem Sieg in Mainz die Geradlinigkeit im Abschluss ein bisschen vermissen lassen und wollten den Gegner in Toppositionen noch mal irgendwie ausspielen. Da gehen wir nicht in Führung und dann waren wir angewiesen auf den Fehler von Bochum", meinte er mit Bick auf das Führungstor von Thomas Müller kurz vor der Pause, dem ein fataler Fehlpass von Saidy Janko vorausgegangen war (41.).

Erst in der Schlussphase machten dann Kingsley Coman (64.) und Serge Gnabry (73., Foulelfmeter) den Deckel drauf.

Nagelsmann fehlen erneut Intensität und Bewegung 

Neben der mangelnden Durchschlagskraft fehlten dem Trainer wie bei drei Punkteteilungen gegen Leipzig, Köln und Frankfurt zudem Intensität und Bewegung gegen den Abstiegskandidaten aus Bochum – und dass, obwohl die Gäste nach dem Pokalspiel unter der Woche gegen Dortmund "platt ohne Ende" gewesen seien und daher ihr Gegenpressing gar nicht so hätten spielen können wie sonst. 

"Es war jetzt nicht so, dass Bochum uns keine Räume gegeben hat. Ich glaube, wenn wir richtig Vollgas spielen, was ja auch Spaß macht - das ist Fußball -, und wenn ich mich richtig bewege und ein bisschen Enthusiasmus aufs Feld bringe, dann glaube ich, kannst du die ersten sechs Minuten fortsetzen und dann steht's hier ganz schnell vier, fünf oder sechs zu null, weil wir schon viele Räume hatten", monierte Nagelsmann.

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Bayern-Spieler zeigen sich selbstkritisch

Seine Spieler hatten die Botschaft anscheinend verstanden und gaben sich nach der Partie selbstkritisch. "Wir haben vor allem in der ersten Halbzeit einiges vermissen lassen, was wir am Dienstag besser machen müssen", gab Goretzka zu. "Es gab viel zu wenig Bewegung bei uns. Und es waren zu wenig Spieler, die den Ball haben wollten."

Ähnlich sah es Torwart Yann Sommer: "Wir haben uns zum Teil nicht optimal bewegt, viele Fehler gemacht, sind unsauber gewesen. Das haben wir in der zweiten Hälfte besser gemacht und trotzdem nach der Pause die Tore gemacht", sagte der Schweizer, der immerhin erstmals seit seinem Wechsel nach München in der Liga ohne Gegentreffer blieb.

Und Müller meinte: "Es könnte einfach erfrischender laufen auf dem Platz. Auch die anderen Topteams tun sich in Europa gerade schwer, das ist aber ein schwacher Trost. Nichtsdestotrotz haben wir jetzt dreimal hintereinander gewonnen und jetzt müssen wir am Dienstag da sein und Ergebnis mit nach Hause holen. Die Vorfreude ist groß, aber natürlich auch die Anspannung."

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Thomas Müller gibt Entwarnung nach Wadenproblemen

Immerhin gab der Kapitän Entwarnung, nachdem er nach 45 Minuten wegen Wadenproblemen "leicht angeschlagen" draußen bleiben musste.

Auch Nagelsmann rechnet gegen PSG mit seinem Routinier: "Ich glaube, es ist nichts Schlimmes, es war eher eine Vorsichtsmaßnahme. Es war mir einfach zu viel Risiko, ich wollte keine muskuläre Verletzung riskieren."

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