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Goretzka ist da, wenn man ihn braucht

FC Bayern München: Leon Goretzka verhält sich wie ein echter Profi - ein Kommentar

  • Veröffentlicht: 28.09.2023
  • 13:55 Uhr
  • Chris Lugert
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Leon Goretzka war beim FC Bayern München vor Saisonbeginn das fünfte Rad am Wagen, inzwischen sitzt er wieder in der ersten Reihe. Dazu trägt nicht nur das Verletzungspech der Bayern bei, auch Goretzka selbst macht sich immer unverzichtbarer. Ein Kommentar.

Von Chris Lugert

Nach seinem Ausflug in ungewohnte Gefilde zeigte sich Leon Goretzka ziemlich gut gelaunt und sogar zu Scherzen aufgelegt. Seine Premiere als Innenverteidiger neben Noussair Mazraoui war gelungen, das Spiel im DFB-Pokal bei Preußen Münster (4:0) eine klare Angelegenheit.

"'Nous' neben mir hat gesagt, er hat schon einmal da gespielt auf der Position. Daher konnten wir von seiner Erfahrung profitieren", scherzte der 28-Jährige und strahlte dabei eine Art von Befreiung aus, die man lange bei ihm vermisste.

Goretzka hat sich aus der wohl schwierigsten Zeit seiner Karriere eindrucksvoll herausgekämpft. In der Vorbereitung signalisierte ihm Bayern-Trainer Thomas Tuchel direkt, dass er nicht viel zu erwarten habe. Goretzkas schwache Rückrunde, die aber auch nicht schlechter war als bei 90 Prozent des übrigen Kaders, hing ihm nach.

In den Testspielen im Sommer kam Goretzka kaum zum Zug, sogar über einen Abschied wurde gemunkelt. Doch statt zu schmollen oder sich seinem sportlichen Schicksal zu ergeben, ging der Mittelfeldspieler in die Offensive.

"Ich liebe den Verein, ich liebe die Stadt, ich liebe die Fans. Es gibt keinen Gedanken, den Verein zu verlassen", stellte er seinerzeit klar. Bei manchem Spieler ist so ein Satz auch schlicht als nett formulierte Weigerung zu verstehen, auf die exquisite finanzielle Entlohnung zu verzichten.

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Anders aber Goretzka. Er arbeitete hart, trainierte fleißig und ließ Tuchel zum Saisonstart keine andere Wahl, als ihn in die Startelf zu befördern - etwas, das nach der Vorbereitung nicht zu erahnen war. So verhält sich ein echter Profi.

Auf dem Platz überzeugte Goretzka mit starken Leistungen, und auch den nächsten bitteren Rückschlag, als ihn Ex-Bundestrainer Hansi Flick für die Länderspiele im September aussortierte, steckte Kämpfer Goretzka weg. Seine Reaktion: Im Topspiel gegen Bayer Leverkusen erzielte er einen Treffer.

Leon Goretzkas neues Standing bei den Bayern

In Münster legte er dann eine Qualität an den Tag, die in jeder Mannschaft wichtig ist. Er fügte sich aufgrund der Verletzungsprobleme im Kader in eine ihm fremde Rolle, adaptierte sich und führte den Job aus. Damit sendete er ein deutliches Signal an Tuchel: Egal, wo du mich brauchst, ich bin da.

"Das Wichtigste war, dass Nous und er das angenommen haben, ohne mit der Wimper zu zucken", bilanzierte Tuchel. Goretzka hat sich über die vergangenen Wochen einen neuen Stellenwert im Team erarbeitet. Vom fünften Rad am Wagen zum Allradantrieb.

Dabei geht es auch gar nicht darum, dass der 28-Jährige gegen höchstens drittklassige Offensivspieler antrat - bei allem Respekt für Preußen Münster - sondern um den Willen, der Mannschaft helfen zu wollen. Egal wo, egal wie.

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Goretzka ist ein Vorbild für Mitspieler und Nachwuchs

"Leon hat super gespielt, alles hinten weggeköpft und richtig gut rausgespielt. Man hat nicht gemerkt, dass es das erste Mal war. Er ist ein absoluter Führungsspieler auf dem Platz gewesen", sagte Bayerns Sportdirektor Christoph Freund nach dem Spiel in Münster.

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Diese Version von Goretzka ist bei den Bayern unverzichtbar und unersetzbar - egal, auf welcher Position er spielt. Weil er auch an den restlichen Kader die klare Botschaft sendet, dass sich im Zweifel jeder unterzuordnen hat.

Das eigene Ego hinten anstellen zu können, ist eine Qualität, die gute von herausragenden Spielern unterscheidet. Gleichzeitig übernimmt er damit die Rolle eines Vorbildes, wie man es sich für den Nachwuchs nur wünschen kann.

Und auch bei der Nationalmannschaft dürfte Goretzka so bald wieder eine tragende Rolle spielen. Dass Julian Nagelsmann, mit dem sich Goretzka bei den Bayern bereits gut verstanden hatte, neuer Bundestrainer ist, wird dabei sicher helfen.

Gute Kontakte hat ein Goretzka in dieser Form aber gar nicht nötig.

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